| U20-EM

DLV-Hürdensprinter räumen zwei Medaillen ab

Florian Lickteig und Henrik Hannemann sind am Samstag bei der U20-EM in Eskilstuna (Schweden) zu Silber und Bronze gestürmt. Nur der Russe Kamil Salimullin war schneller.
Silke Morrissey

Das starke DLV-Ergebnis hatte sich angebahnt, nachdem es erstmals seit 1981 drei deutsche Athleten ins Finale geschafft hatten. Am Ende waren es Florian Lickteig (TV Dudenhofen; 13,64 sec) und Henrik Hannemann (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg; 13,69 sec), die sich in einem engen Rennen Silber und Bronze erkämpfen konnten, Gold ging an Kamil Salimullin (13,60 sec). Patrick Elger (LAC Erdgas Chemnitz; 14,12 sec) wurde Siebter.

Das Finale war ein enger Kampf, der auch von einem bei Hürdensprintern nicht immer beliebten Rückenwind (+3,4 m/sec) beeinflusst wurde. Nach dem Zieleinlauf starrten so alle auf die große Anzeigetafel, auf der zuerst der Name des Russen erschien. Als danach der Name "Florian Lickteig" erschien, reckte dieser die Faust in die Luft, wenig später sprang ihm der noch ein Jahr jüngere Henrik Hannemann in die Arme, der nach Silber bei den Olympischen Jugendspielen im Vorjahr die nächste Medaille einsammelte.

"Der mit dem Eisbeutel"

Darauf, dass er in Eskilstuna als bester Deutscher mit Silber vom Platz gehen würde, hätte Florian Lickteig noch vor wenigen Wochen keinen Cent gesetzt. "Ich habe teilweise nicht mehr geglaubt, dass ich überhaupt hierher fahren darf", sagte er, nachdem er aufgrund von Schmerzen an der Achillessehne erst spät in die Saison eingestiegen war und in Mannheim bei der Junioren-Gala das Last-Minute-Ticket nach Schweden gelöst hatte.

Die Ursache für die Probleme: vermutlich ein entzündeter Schleimbeutel. "So ganz sicher weiß ich es immer noch nicht", sagte Lickteig. "Wir haben dann einfach eine radikale Pause eingelegt." Auch in Schweden war Vorsicht angesagt. "Ich habe die Sehne ständig gekühlt. Im Team bin ich mittlerweile nur noch 'der mit dem Kühlbeutel'", berichtete der Pfälzer lachend.

Schlechter Lauf - aber total zufrieden

Während sich auf den Innenbahnen die Athleten mit den stärksten Halbfinal-Zeiten einen engen Fight lieferten und mit dem Franzosen Dylan Caty einer der Medaillenkandidaten aus dem Tritt kam, konnte Henrik Hannemann auf Bahn acht sein eigenes Rennen machen. "Im Nachhinein war das gut", sagte er. "Da konnte ich mich auf mich selbst konzentrieren."

Die ein oder andere Hürde nahm er mit auf dem Weg zu Bronze, es war kein rundes Rennen, die Zeit zwölf Hundertstel über Bestleistung. "Aber ich bin total zufrieden!" Zwar sei er als Europas Nummer zwei angereist. "Im Finale muss man sich dann aber wieder neu beweisen." Das gelang in diesem Jahr gleich zwei deutschen Hürdensprintern - die damit für das beste DLV-Abschneiden im Hürdensprint seit 1991 sorgten. Damals hatte es für Sven Göhler und Claude Edorh Gold und Bronze gegeben.

 

<link btn>U20-EM 2015 kompakt

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024