Das neue Konzept zur Förderung des Spitzensports in Deutschland steht. Das gaben Bundesinnenminister Thomas de Maizière, die Vorsitzende der Sportminister-Konferenz Christina Kampmann und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Alfons Hörmann, am Donnerstag in Berlin bekannt.
"Wir brauchen die Reform, um uns zielstrebiger nach oben zu orientieren", sagte Thomas de Maizière am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hätten gezeigt, dass angesichts des schlechten Abschneidens in einigen Disziplinen eine Neuausrichtung nötig sei. "Mein Ziel ist es, dass sich Deutschland als Sportnation noch besser präsentiert – erfolgreicher, aber zugleich fair und sauber", sagte der für den Sport zuständige Innenminister.
Ein zentraler Punkt der Reform ist, das Potenzial eines Athleten früh zu erkennen und ihn gezielt zu fördern. Aber gerade diese sogenannte Potenzialanalyse (PotAs) steht in der Kritik: Es gibt Zweifel, ob sich Medaillenplätze und Spitzenergebnisse eines Sportlers errechnen lassen. Kritisiert wurde auch, bei nicht so erfolgreichen Sportarten die Förderung zu kürzen.
Erheblicher finanzieller Aufwand
Alfons Hörmann hält Kritikern entgegen, dass die Athletinnen und Athleten bei den Überlegungen "absolut im Mittelpunkt" stehen. "Sie sind der Grund, warum wir das alles machen." Er erklärte, dass vor allem die Situation ihrer engsten Bezugspersonen – der Trainerinnen und Trainer – gravierend verbessert werden soll. Zudem betonte er erneut, dass die erfolgreiche Umsetzung der Reform nur in Verbindung mit einem erheblichen finanziellen Aufwuchs möglich sein werde.
Das Konzept wird den Sportfachverbänden am 3. Dezember bei der DOSB-Mitgliederversammlung zur Verabschiedung vorgelegt. Anschließend steht noch eine Zustimmung von Kabinett und Parlament aus.
<link http: www.dosb.de fileadmin fm-dosb konzept_neustrukturierung_des_leistungssport_und_der_spitzensportfoerderung.pdf _blank link zur pdf-datei des>Das Konzept zur "Neustrukturierung des Leistungssports und der Spitzensport-Förderung"
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)
