| Olympische Spiele 2016

Gregor Traber fehlen zwei Hundertstel fürs Olympia-Finale

Das Olympia-Finale über 110 Meter Hürden findet am späteren Abend ohne deutsche Beteiligung statt. Nur um die Winzigkeit von zwei Hundertsteln schrammte der Stuttgarter Gregor Traber am Dienstagabend in Rio als Neunter an der Runde der besten Acht vorbei.
Silke Morrissey

Die Hürdensprinter des zweiten Vorlaufs schmissen sich über die Ziellinie – und der Kanadier Jonathan Dabral hatte auf Platz vier um zwei Hundertstel die Brust vorn vor Gregor Traber. Dieser Zieleinlauf entschied schließlich über die letzten Finalplätze. Leider ohne Happy End für den Athleten des VfB Stuttgart. Gregor Traber wusste nach einem Blick auf die Anzeigetafel, dass Platz fünf in einem Modus mit zwei direkt und zwei über die Zeit platzierten Athleten nicht reichen würde. Seine Zeit: 13,43 Sekunden.

Dass er allerdings mit dieser Leistung in der Endabrechnung von drei Halbfinals Platz neun einnahm – davon erfuhr der verblüffte Athlet erst nach dem dritten Zieleinlauf in der Mixed Zone. Er hatte damit gerechnet, dass im Weltklasse-Feld von Rio eine hohe 13,20er Zeit für das Finale vonnöten sein würde. Platz neun der Welt, aber so knapp am Finale vorbei: Der 23-Jährige wusste nicht, ob das nun Grund zur Freude oder zur Enttäuschung sein sollte.

Weniger knapp machten es die Favoriten, von denen die überzeugendsten Athleten im Halbfinale von Gregor Traber standen: Hallen-Weltmeister Omar McLeod (Jamaika) siegte in 13,15 Sekunden vor dem Franzosen Pascal Martinot-Lagarde (13,25 sec). Auch dessen Landsmann, Europameister Dimitri Bascou (13,23 sec), untermauerte als Sieger des dritten Halbfinals Medaillenhoffnungen. In Vorlauf eins reichten dem mittlerweile für Spanien startberechtigten gebürtigen Kubaner Orlando Ortea 13,32 Sekunden für den Sieg.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Gregor Traber (VfB Stuttgart 1893)
Ich hätte nicht gedacht, dass man mit 13,41 Sekunden ins Finale kommt. Deswegen bin ich eigentlich nicht enttäuscht – andererseits: Was habe ich denn da am Start gemacht?! Ich war ja total hinten! Ich kann es grad gar nicht realisieren, dass ich mit zwei Hundertsteln am Olympia-Finale vorbei gerannt bin. Am Start, also: Dafür schäme ich mich ja fast. Das habe ich vorher viel besser gemacht. Das hat man auch beim Probestart gesehen. Dann laufe ich im Mittelteil exzellent. Wirklich exzellent. Und wie war es hinten? Habe ich es gut gemacht? Oder nicht so? Ich kann es grad nicht glauben. Olympia-Neunter. Neuntbester der Welt. Ich bin gerade Olympia-Neunter geworden. Nach meinem Rennen war ja klar: Ich kann es nicht mehr schaffen, ich bin Fünfter. Aber jetzt?! Dass der, der so knapp vor mir ist, es jetzt geschafft hat… Das kann ich gar nicht in Worte fassen. Vorher habe ich allerdings gar nicht ans Finale gedacht. Ich habe so einen schweren Lauf erwischt. Ich wollte hier das Rennen meines Lebens machen und dann schauen, wofür es reicht.

 

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