| Runder Geburtstag

Herr der Ringe: Lars Riedel wird 50

Olympiasieger 1996, fünf Mal Weltmeister: Lars Riedel war der Herr der Ringe. Am Mittwoch wird der einstige Diskusstar 50 Jahre alt.
SID/pr

Mit breiter Brust schreitet Lars Riedel in den Ring, der Hüne sucht sich einen sicheren Stand, breitet die Arme aus, kurze, schnelle Drehung, der rechte Arm schießt nach vorne, der Diskus fliegt und fliegt, Riedel spannt den mächtigen Bizeps zum Jubel an und lässt sich mit Deutschland-Fahne auf den Schultern feiern. So ging das jahrelang in den Stadien der Welt.

Heute schaut Riedel mit "Dankbarkeit und Zufriedenheit" auf seine große Karriere zurück, der einstige Goldjunge der deutschen Leichtathletik "möchte nichts missen. Keinen Muskelkater, keinen Wurf, keine der vielen durchwachten Nächte, keinen Sieg und noch weniger die Niederlagen."

Davon gab es auch einige, aber noch mehr Triumphe: Olympiasieger 1996, Weltmeister 1991, 1993, 1995, 1997 und 2001 sowie Europameister 1998. Riedel hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Am Mittwoch feiert der "Herr der Ringe" seinen 50. Geburtstag.

"Welt eine Scheibe"

In Zwickau erblickte Riedel das Licht der Welt, und es war schnell klar, dass seine "Welt eine Scheibe ist", wie er in seiner Biografie schreibt. "Lars ist der geborene Diskuswerfer", sagte einmal sein durchaus umstrittener Trainer Karlheinz Steinmetz über seinen Musterschüler. 1,99 Meter groß, 110 Kilo schwer und eine Spannweite von 2,12 Metern – Riedel brachte alles mit für die ganz großen Weiten. Mit seinen 71,50 Metern ist er die Nummer sieben der ewigen Weltbestenliste, bei seinen Erfolgen lief immer alles sauber ab: "Das kann ich 100-prozentig versichern. Meine Leistungskurve ging kontinuierlich nach oben."

Doch irgendwann war auch Riedels Zeit aufgebraucht. In seinen letzten Werfer-Jahren wurde der Sachse immer anfälliger für Verletzungen, die Schulter, der Rücken und die Beine schmerzten. Er verdrückte vor seinen Wettkämpfen gerne immer noch ein Stück Käsekuchen, aber die Scheibe flog nicht mehr so weit. Es war ein Abschied auf Raten, 2008 beendete Riedel seine beeindruckende Karriere – da hatte er schon fast zwei Jahre nicht mehr geworfen. "Es ging einfach nicht mehr", sagte er damals.

Anschließend genoss Riedel seinen Ruhm, er tingelte durch einige TV-Shows wie "Let's Dance", "Promiboxen" oder "Ewige Helden". Noch heute ist er gern gesehener Gast bei Benefizveranstaltungen, und er spielt leidenschaftlich Golf. Nach der Scheidung seiner ersten Ehe 2005 ist Riedel mittlerweile wieder glücklich verheiratet.

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

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