| Buchbesprechung

Hallesche Werfertage: Eine „Betriebsanleitung“ zum Jubiläum

Hammerwerferin Betty Heidler bei einer Feier, singend mit Mikrofon in der Hand © Ewald Walker
Jubiläum in Halle/Saale: Das „Werfer-Mekka“ feiert – die 50. Halleschen Werfertage. Aus diesem Anlass wurde eine Festschrift erstellt und veröffentlicht. In den Mittelpunkten rücken die Autoren Falk Ritschel, Ewald Walker, Nele Pfumfel und Maurice Voigt die Gesichter wie Initiatoren, die Werfer-Weltklasse mit ihren Trainern, das ehrenamtliche Helferteam und erzeugen mittels ausdrucksstarker Bilder große Emotionen. Beeindruckende Zahlen liefert der Statistik-Teil.
Sandra Arm

„Mit diesem Buch wollen wir die 50. Halleschen Werfertage hochleben lassen und etwas schaffen, was dieser Veranstaltung Rechnung trägt. Es soll die Essenz der Werfertage einfangen und eine Betriebsanleitung für die Veranstaltung sein. Wer das Buch liest, versteht sie auch besser“, nennt einer der Autoren Falk Ritschel die Beweggründe für das Buch. Gut ein Jahr ist es nun her, dass sich der Sportliche Gesamtleiter der Werfertage und Leichtathletik-Journalist Ewald Walker über eine Festschrift für die 50. Halleschen Werfertage verständigten. „Wir hatten uns vor Corona das erste Mal über ein Buch zu diesem Jubiläum unterhalten. Wir haben uns letztes Jahr in die Augen geschaut und gesagt: Jawohl, jetzt packen wir es an“, erinnert sich Falk Ritschel.

Mit Ewald Walker wusste er einen ausgemachten Leichtathletik-Experten an seiner Seite, außerdem ist der 70-Jährige seit 2000 fest mit Halle/Saale verbunden. Zunächst als Sprecher für das Indoor-Meeting „Hallensia“, anschließend für die Halleschen Werfertage. „Nach jedem Meeting haben wir uns mit den Worten verabschiedet: Bis zum nächsten Mal. So ist ein gewisser Automatismus und die hohe Affinität zu Halle entstanden. Es hat mir dort immer gefallen“, sagt Ewald Walker.

Recherche mit Herzblut auf jeder Seite zu spüren

Die Recherchen für das Buch „50 Jahre Werfertage Halle“ seien sehr aufwendig gewesen. Wer das Buch zur Hand nimmt, spürt die Mühen auf jeder Seite: Ob Beitrag oder Interview – die komplette Werferklasse kommt zu Wort. „Im letzten Sommer habe ich acht Wochen lang mit unzähligen Athletinnen und Athleten aus aller Welt telefoniert. Angefangen bei Astrid Kumbernuss über Lars Riedel und Ilke Wyludda bis hin zu Jan Zelezny. Es war bis zuletzt eine sehr aufwendige wie lohnende Recherche für mich“, berichtet Ewald Walker.

Etwas ausführlicher fallen standesgemäß die Beiträge über die einstigen Lokalmatador:innen wie Speerwurf-Olympiasiegerin Silke Renk oder Diskus-Ass Nadine Müller aus. Zu Wort kommen auch Funktionäre wie Trainer. Hinreichend Platz widmen die Autoren dem ehrenamtlichen Helferteam, das die Werfertage zu einem „Fest der Begegnungen“ machen. „Sie sind für uns ein absolut wichtiger Bestandteil und füllen die Veranstaltung mit ganz viel Herzblut“, weiß Falk Ritschel um die guten Seelen der Werfertage. Er ist ebenfalls eine dieser guten Seelen, 2014 übernahm er die Gesamtleitung von Heidi Eckert.

"Tradition, liebenswert und bodenständig"

Der Startschuss für die Halleschen Werfertage fiel in den 70er Jahren, er ist datiert auf das Jahr 1973, als eintägiger Wettbewerb und erste Standortbestimmung in der Saison für die DDR-Werfer. Nach der Wende gab es 1990 einen Neustart. An der Spitze des Meetings: die Gründerväter Rainer Ritschel und Gerhard Böttcher sowie Maria Ritschel als Ex-Bundestrainerin und „Mutter der Werfertage“, die als Menschen hinter dem Meeting gewürdigt werden. Ebenso wie ihre Nachfolgerin Heidi Eckert. Ein Markenzeichen der Halleschen Werfertage schuf Klaus Peschka mit dem Kulturprogramm am Abend.

Wenn Ewald Walker an die Werfertage in Halle/Saale denkt, kommen ihm drei Worte in den Sinn: Tradition, liebenswert und bodenständig. „Man spürt, es ist eine Veranstaltung von Sportlern und Trainern für Sportler. Man versucht gute Bedingungen zu schaffen, um gute Weiten zu erlangen. Dazu ein fachkundiges Publikum“, versucht Falk Ritschel den Reiz des einzigartigen Sportfestes zu beschreiben. Ganze Werfergenerationen sind hier bereits am Start gewesen. Das Meeting biete schließlich an zwei Tagen die komplette Bandbreite, angefangen von der U16 bis zu den ganz Großen. „Das ist ebenfalls sehr besonders. Auch in der Größe“, unterstreicht Falk Ritschel.

Zweisprachig auf Deutsch und Englisch umfasst das Buch einzelne Grußworte, eine ausdrucksstarke und bebilderte Chronik, die Emotionen und Erinnerungen weckt. Beeindruckend die Werfertage in Zahlen mit einem lebendigen Statistik-Teil, der die Weltklasse in Halle belegt. In stillem Gedenken wird an die Menschen gedacht, die die Halleschen Werfertage als Initiator, Aktiver oder hinter den Kulissen prägten.

Zu beziehen ist der Jubiläumsband zu 50. Jahren Hallesche Werfertage per E-Mail unter info@hallesche-werfertage.de zu einem Preis von 30,00 Euro zuzüglich Portkosten.

Foto: Das Feiern der besten Werferinnen und Werfer der Welt gehört bei den Halleschen Werfertagen zum Programm. Hier muss Betty Heidler anlässlich ihres Weltrekords im Hammerwurf ein Ständchen zum Besten geben.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets