| Regensburg

In Regensburg soll's schnell werden

Der Video-Trailer der Regensburger Gala hat es in sich: Garantierter Rückenwind, eine 100 Meter-Zeit unter zehn Sekunden und auch noch ein Staffelrekord stehen da im Raum. Die Oberpfälzer haben die Latte ziemlich hoch gelegt. Fest steht damit: Vor allem schnell soll's werden am Samstag (7. Juni).
Christian Fuchs

Die Rückenwind-Garantie lässt bereits genauer hinschauen, denn man will im Uni-Stadion vor der Haupttribüne die 100 Meter in beide Richtungen sprinten lassen, ganz entsprechend der Windsituation. Es kann also gut sein, dass man Athleten am Samstag zum ersten Mal in Deutschland anders herum vom eigentlichen Ziel zum eigentlichen Start laufen sieht.

Es ist ein Entgegenkommen an die Sprinter auf der Suche nach günstigen Bedingungen in der Frühphase der Saison, das Frauen-Bundestrainer Thomas Kremer begrüßt: "Wir sind froh über diese Möglichkeit und freuen uns auf Regensburg." Er schickt bis auf Ex-Europameisterin Verena Sailer (MTG Mannheim) seine besten Sprinterinnen an die Donau.

Schnelle Britinnen als Gegner

Tatjana Pinto (LG Brillux Münster) und Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim) werden auf den 100 Metern mit den Britinnen Bianca Williams und Jodie Williams starke Konkurrenz vorfinden. Die beiden schnellen Damen von der Insel sind auch für die 200 Meter gemeldet, wo die Deutsche Meisterin Inna Weit (LC Paderborn) ebenso angekündigt ist wie die Deutsche Hallenmeisterin Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge).

Dass es bei Männern wie avisiert unter zehn Sekunden geht, ist indes mit einem dicken Fragezeichen zu versehen. Ramon Gittens (Barbados), der die Meldeliste anführt, reist lediglich mit einer Saisonbestzeit von 10,30 Sekunden an. Für deutsche Sprinter wie Christian Blum (TV Wattenscheid 01) oder Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) sollten zunächst die eigenen Bestzeiten im Fokus stehen.

Deutsche Spitze sortiert sich auf der Stadionrunde

Als ein Höhepunkt zeichnen sich aber die 200 Meter ab, angesichts der Rückenwind-Garantie auf der Kurzstrecke für Meetingmacher Kurt Ring "ein Paradoxum". Hier stehen der Deutsche Meister Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und der in der Vorbereitung in Florida (USA) bereits bestens aufgelegte Leverkusener Alex-Platini Menga an der Spitze der Teilnehmerliste.

Einiges kann man bei Männern wie Frauen auf den 400 Metern und 400 Meter Hürden erwarten. Die deutsche Spitze wird sich mit Blick auf die Team-EM in Braunschweig (21./22. Juni) und den Staffeleinsatz dort neu sortieren. Schnelle Zeiten wie im letzten Jahr durch David Gollnow (LG Stadtwerke München) und Silvio Schirrmeister (LAC Erdgas Chemnitz) sind vorprogrammiert.

Lokalmatadoren auf den Mittelstrecken

Bei den Hürdensprints, für die keine Rückenwind-Garantie gilt, richten sich die Blicke auf den Leipziger Erik Balnuweit, den stark in die Saison gestarteten Offenburger Matthias Bühler sowie Neu-Mehrkämpferin Cindy Roleder (LAZ Leipzig).

Auf den Mittelstrecken rücken die Local Heroes Corinna Harrer, die "einen gewissen Heimvorteil und einen gewissen Druck" spürt, Maren Kock und Florian Orth in den Mittelpunkt. Für die 1.500 Meter hat sich auch der Tübinger Arne Gabius, Vize-Europameister über 5.000 Meter, angekündigt.

Der Weitsprung mit 6,88 Meter-Springerin Lena Malkus (SC Preußen Münster) verspricht in den technischen Disziplinen einiges. Außerdem kehrt die frühere Deutsche Meisterin Carolin Hingst (USC Mainz) auf die für hohe Sätze bekannte Stabhochsprung-Anlage zurück.

Laufnacht am Freitag - Live-Stream am Samstag

Bereits früh am Samstag steht der Männer-Hochsprung mit dem Deutschen Vize-Hallenmeister Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) sowie den hoch eingeschätzten Nachwuchs-Talenten Tobias Potye (FC Aschheim) und Falk Wendrich (TV Wattenscheid 01) auf dem Programm.

Eingeläutet wird das Regensburger Leichtathletik-Fest allerdings bereits am Freitagabend mit einer Laufnacht für Athletinnen und Athleten der zweiten Reihe. Diese Wettbewerbe fanden bislang am Samstag im Anschluss an das Hauptprogramm der Gala statt.

Die Gala selbst wird am Samstag ab 15 Uhr auch wieder als Live-Stream im Internet übertragen.

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