Bei der 18. Auflage des Hallen-Meetings in Chemnitz hat am Samstag der 60 Meter-Sprint der Männer gehalten, was er versprochen hat. Im Dreisprung der Frauen gewann Lokalmatadorin Kristin Gierisch.
Das Teilnehmerfeld über 60 Meter war erstklassig und die Zeiten ebenso. In der letzten Laufentscheidung des Tages gewann Julian Reus (TV Wattenscheid 01) das Finale über 60 Meter in 6,53 Sekunden. Er wiederholte damit die Zeit, mit der er Ende Januar in Erfurt den Hallenrekord eingestellt hat und die gleichzeitig Platz vier der Welt bedeutet. Dabei merkte er an, dass er im Finale wie auch im Vorlauf eine „schlechte Beschleunigung“ hatte. „Aber die Bahn ist schnell.“
Das zeigten auch die anderen Deutschen. Zweiter wurde Christian Blum (TV Wattenscheid 01; 6,62 sec), gleichbedeutend mit Saisonbestzeit und Hallen-WM-Norm. Der Leipziger Robert Hering wurde Dritter (6,70 sec). Er lief im Vorlauf mit 6,66 Sekunden eine persönliche Bestzeit.
Erik Balnuweit bestätigt Hallen-WM-Norm
7,68 Sekunden im Vorlauf und 7,66 Sekunden im Endlauf. Mit diesen Zeiten zeigte sich Erik Balnuweit (SC DHfK Leipzig) „nicht unzufrieden“. Der Fehlstart im Finale passte nicht ins Konzept, trotzdem die Hallen-WM-Norm zu bestätigen sei „schon in Ordnung“. Er wäre gerne etwas schneller gelaufen, hat die Woche aber auch viel trainiert. Die Hallen-WM lässt er trotzdem aus, denn der „Fokus liegt auf dem Sommer“. Für Erik Balnuweit zählt bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in erster Linie der Titel.
Im Vorlauf lief Alexander John mit 7,76 Sekunden eine Saisonbestleistung und damit auf Position zwei der aktuellen Hallenbestenliste. Er verzichtete allerdings auf den Endlauf. Mit ihm und Maximilian Bayer liegen nun drei Leipziger in der Bestenliste vorne. Sie könnten bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig den Hattrick schaffen. Martin Vogel (LAC Erdgas Chemnitz), der auch in Leipzig trainiert, lief im Vorlauf mit 7,84 Sekunden ebenfalls eine Saisonbestleistung.
Im Hürdensprint der Frauen gab es für die DM-Zweite Franziska Hofmann im Vor- und Endlauf eine persönliche Bestleistung. Sie lief 8,12 Sekunden respektive 8,13 Sekunden und wurde damit hinter Andrea Ivančević (Kroatien; 8,03 sec) und Karolina Koleczek (Polen; 8,11 sec) Dritte.
Kristin Gierisch gewinnt Dreikampf
Spannung und starke Leistungen gab es auch im Dreisprung der Frauen. Die ersten drei übersprangen 14 Meter. Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) gelang mit 14,24 Meter der weiteste Satz. Die frisch ernannte Polizeimeisterin ist „froh sich um 14,20 Meter stabilisiert“ zu haben. Allerdings verfehlte sie die Hallen-WM-Norm erneut um wenige Zentimeter. Nächste Woche in Leipzig will sie bei der Hallen-DM „voll auf Angriff“ gehen.
Hinter Kristin Gierisch wurde Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) Zweite. Sie stellte mit 14,12 Metern exakt ihre in Düsseldorf aufgestellte persönliche Bestleistung ein. Dritte wurde Anna Jagaciak (Polen) mit 14,08 Metern.
Jan Riedel läuft deutsche Jahresbestleistung
Ein bis zur Ziellinie spannendes Rennen bot sich über 800 Meter. Am Ende hatte Jan Riedel (Dresdner SC 1898) in einer Zeit von 1:49,04 Minuten die Nase vor. Knapp dahinter wurde Jan Petrac (Tschechien; 1:49,11 min) Zweiter und Marc Reuther (Wiesbadener LV; 1:49,64 min) Dritter. Für Marc Reuther bedeutete das die erste Hallenzeit unter 1:50 Minuten.
Auch für Jan Riedel ist es eine Hallenbestzeit und gleichzeitig die beste deutsche Zeit in dieser Hallensaison. Jan Riedel‘s Taktik ist aufgegangen: „Erst an Position zwei bis drei halten und dann schauen, was nach vorne möglich ist.“ 150 Meter vor dem Ziel griff Jan Riedel an und merkte, dass „der Sieg möglich ist.“ Kommende Woche möchte er in Leipzig wieder eine Medaille gewinnen und im Sommer die EM-Norm angreifen.
Im Stabhochsprung ging der Sieg an den Tschechen Jan Kudlička, der kurzfristig noch für das Meeting zusagte. Er sprang 5,65 Meter und scheiterte anschließend an 5,77 Metern, der Norm für die Hallen-WM. Auf die zweite Position sprang mit neuer persönlicher Bestleistung Florian Gaul (VfL Sindelfingen; 5,60 m). 5,50 Meter meisterten Karsten Dilla und Tom Konrad (beide TSV Bayer 04 Leverkusen). Der zweimalige Hallen-WM-Zweite Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) ging mit 5,20 Metern in die Ergebnisliste ein.
Alyn Camara präsentiert sich deutlich verbessert
Im Weitsprung der Männer setzte sich der Deutsche Hallenmeister Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) durch. Direkt im ersten Versuch erzielte er seine Tagesbestweite (7,76 m) und verbesserte deutlich seine bisherige Saisonbestweite (7,54 m). Alyn Camara schiebt sich damit auf Position drei der laufenden Hallensaison. Mit dieser Weite und anderen Weiten, aber ungültigen Versuchen meldet er auch Ansprüche auf die Titelverteidigung am kommenden Wochenende an.
Im letzten Versuch verbesserte sich Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz; 7,56 m) auf Rang zwei. Mit einem Zentimeter weniger wurde der Pole Krzysztof Tomasiak Dritter. Den Hochsprung der Männer gewann der Slowake Matúš Bubeník mit 2,21 Metern vor Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz; 2,10 m).
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