| Vorschau Pfingstsportfest

Nach 275 Tagen wieder im Ring: Robert Harting startet in Rehlingen in die WM-Saison

Am Montag (5. Juni) haben mehrere deutsche Topathleten beim Rehlinger Pfingstsportfest die Normen für die Weltmeisterschaften in London (Großbritannien; 4. bis 13 August) im Blick. Mit Spannung wird dabei der Saisoneinstieg von Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin) erwartet, der wie auch die Speerwerfer um Johannes Vetter (LG Offenburg) auf starke Konkurrenz trifft. Insgesamt sind in Rehlingen rund 200 Athleten aus 32 Nationen am Start.
Manuel Keil

Der Diskuswurf der Männer ist beim diesjährigen Rehlinger Pfingstsportfest erstmals nach 32 Jahren wieder im Programm. Damals 1985 siegte mit Rolf Danneberg der Olympiasieger von 1984 in Los Angeles (USA). Mit Robert Harting ist auch dieses Jahr wieder ein deutscher Olympiasieger – der von London 2012 – im Saarland zu Gast. Der dreimalige Weltmeister steigt nach 275 Tagen seit seinem ISTAF-Start in Berlin erstmals wieder in den Ring. „Wir sind verhalten optimistisch", sagte sein Trainer Marko Badura dem Sport-Informations Dienst vor dem verspäteten Saisoneinstieg. „Wenn die Bedingungen stimmen, wollen wir die 65 Meter angreifen.“

Bei der Weite liegt auch die WM-Norm, die Martin Wierig (SB: 65,56 m) als einziger DLV-Werfer schon abgehakt hat. Er zählt in Rehlingen ebenso zu den Konkurrenten wie sein Trainingskollege David Wrobel (beide SC Magdeburg; SB: 64,66 m), der WM-Dritte Robert Urbanek (Polen; SB: 63,70) und der Olympiavierte Martin Kupper (Estland; SB 62,86 m). Kurzfristig absagen musste dagegen der Wattenscheider Daniel Jasinski. Eine Magenverstimmung - zugezogen am letzten Tag im Trainingslager in Portugal - hatte einen früheren Saisoneinstieg von Robert Harting verhindert. Die Erkrankung habe aber „keine größeren Nachwirkungen“ gehabt, sagte Badura. Allerdings stelle das lädierte Knie „nach wie vor eine große Herausforderung“ dar.

Zwei Weltmeister aus Kenia zu Gast

Hochkarätig ist auch der Speerwurf besetzt, wo die drei deutschen WM-Kandidaten Johannes Vetter (LG Offenburg; SB/PB: 89,68 m), Andreas Hofmann (MTG Mannheim; SB/PB: 88,79 m) und Lars Hamann (Dresdner SC 1898; SB/PB: 86,71 m) auf den Weltmeister Julius Yego aus Kenia treffen. Bärenstark liest sich auch die Konkurrenz des Frankfurters Georg Fleischhauer über 400 Meter Hürden. Er trifft auf den Weltmeister Nicholas Bett (Kenia), dessen Zwillingsbruder Haron Koech, der bei den Olympischen Spielen Rang sieben belegte, sowie Ex-Europameister Kariem Hussein aus der Schweiz, der beide in dieser Saison schon geschlagen hat.

Außenseiterchancen auf dieser Strecke haben bei den Frauen Djamila Böhm (ART Düsseldorf) und Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen). Kaila Barber (USA) und die Olympiahalbfinalistin Emilia Ankiewicz (Polen) haben zwar schnellere Bestzeiten, eröffnen aber in Rehlingen erst ihre Saison. Außenseiterchancen hat auch Hochspringerin Josie Graumann (LG Nord Berlin), wenn sie an ihre in der Hallensaison gezeigten Leistungen (PB 1,92 m) herankommt.

Stabhochspringer auf der Jagd nach der WM-Norm

Traditionell stark besetzt ist in Rehlingen der Stabhochsprung, wo alle deutschen Topathleten bis auf US-Student Torben Laidig am Start sind. Er hat als einziger DLV-Springer bisher die WM-Norm von 5,70 Metern geschafft. In Rehlingen ist dies am ehesten Lokalmatador Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) zuzutrauen, der genau wie Hallen-Europameister Piotr Lisek auch ein Auge auf den Stadionrekord von Björn Otto (5,72 m) geworfen hat. Florian Gaul (VfL Sindelfingen) und Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) stehen vor ihrem Saisoneinstieg. Bei den Frauen fehlen Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) noch 15 Zentimeter zur Norm von 4,55 Metern.

Aus lokaler sicht stehen mit Laura Müller (LC Rehlingen) die 400 Meter im Fokus und wurden dafür stark besetzt. Trotz toller Unterdistanzleistungen ist nach dem Saisoneinstieg über 400 Meter aber eher der Deutschen Meisterin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg; SB: 52,23 sec) zuzutrauen, die WM-Norm von 51,70 Sekunden anzugreifen. Schnelle Konkurrenz ist mit Patrycja Wyciszkiewicz (Polen; PB 51,31 sec), der Hallen-Europameisterin mit der 4x400-Meter-Staffel, garantiert. Die Deutsche Hallenmeisterin Lara Hoffmann (LT DSHS Köln) absolviert in dieser Saison erstmals die volle Stadionrunde.

Das Hauptprogramm beginnt am Montag um 15 Uhr. Ab 15.45 Uhr überträgt der Saarländische Rundfunk (SR) <link http: www.sr.de sr fernsehen livestream index.html>live im Fernsehen und im Internet. Das Vorprogramm mit den Nachwuchswettbewerben und dem Stabhochsprung der Frauen beginnt bereits um 13 Uhr. Ein Vorbericht ist in der SR-Sportarena am Sonntag ab 18.45 Uhr geplant.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024