| Frauen und Sport

Neue Leitlinien bei Weltkonferenz beschlossen

Ziel ist die Chancengleichheit: Die sechste Weltkonferenz über Frauen und Sport Mitte Juni in Helsinki (Finnland) hat Theorie, Politik und Praxis im Bereich von Frauen und Sport verbunden. Sie brachte Entscheidungsträger aus Politik und Wissenschaft, Lehrer und Schüler sowie Trainer und Athleten zusammen mit dem Ziel, den Dialogs um Frauen im Sport zu fördern und positive Veränderungen zu schaffen. Esther Fittko, Vizepräsidentin Jugend im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV), nahm als Vertreterin des IAAF Women's-Comitees als eine von insgesamt 800 Teilnehmerinnen aus 100 Ländern an der Konferenz teil.
Esther Fittko

Die Konferenz stand im Zeichen der ersten Konferenz im Jahr 1994, aus der die „Brighton Declaration on Women and Sport“ hervorging. Diese Vereinbarung hatte zum Ziel, die Beteiligung von Mädchen und Frauen im Sport in allen Bereichen und auf allen Ebenen zu verbessern und Chancengleichheit herzustellen.

Inzwischen wurde diese Deklaration von 419 internationalen und nationalen Organisationen unterzeichnet und auch der DLV hat mit seiner Unterschrift sich dazu erklärt, die Prinzipien und Ziele der Gleichstellung zu verfolgen.

Noch immer keine Chancengleichheit

Im Rückblick auf die Entwicklung der letzten 20 Jahre seit Veröffentlichung der „Brighton Declaration“ wurde festgestellt, dass nach wie vor eine hohe Notwendigkeit besteht, die Ziele weiter zu verfolgen und bei weitem noch nicht die Chancengleichheit im Sport weltweit erreicht wurde. Jedoch muss ersten Erfolgen sowie gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung getragen werden und eine Überarbeitung der Leitlinien war erforderlich.

Das Ergebnis ist nun die „Brighton Plus Helsinki 2014 Declaration on Women and Sport“, deren Ziel es ist, eine Sportkultur zu entwickeln, welche die volle Einbeziehung von Frauen in allen Bereichen des Sports ermöglicht und von Wertschätzung geprägt ist. Hierzu sind Leitlinien genannt, die durch die Unterzeichner in ihren Aktionsplänen Berücksichtigung finden müssen, damit Ziele erreicht werden können.

Die Umsetzung erfordert von den einzelnen Organisationen unterschiedliche Strategien und Maßnahmen, die die Ausgangssituation, den Aktionsbereich und vor allem den kulturellen Zusammenhang berücksichtigen. In der Leichtathletik weltweit ist das gleiche Disziplinangebot für Männer und Frauen inzwischen selbstverständlich (Ausnahme 50 Kilometer Straßengehen) und auch die Beteiligung von Frauen an Meisterschaften geht gegen 50 Prozent.

Strategien zur Entwicklung von Führungskräften

Im DLV ist die Mitgliederzahl der weiblichen Jugendlichen sogar eher höher als die der männlichen. Also alles im Gleichgewicht? Eine genauere Betrachtung zeigt, dass der Anteil von Frauen unter den Trainern, Kampfrichtern und Funktionären abnimmt, je höher die Ebene der Verantwortung ist. Und auch in Verwaltung und Sportmanagement trifft diese Beobachtung zu.

Die „Brighton Plus Helsinki 2014 Declaration“ sollte auch vom DLV als Unterzeichner der „Brighton Declaration“ zum Anlass genommen werden, die nun neu formulierten Leitlinien für seine Arbeit zu prüfen und Strategien zur Entwicklung von weiblichen Führungskräften in der deutschen Leichtathletik bewusst in sein Arbeitsprogramm aufnehmen.

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