Die Favoritenrolle im Zehnkampf, die Matthias Prey (SC Rönnau 74) im Vorfeld zugesprochen bekommen hatte, wurde an Tag eins der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Vaterstetten von René Stauß (LAV Stadtwerke Tübingen) kräftig angegriffen.
Nach dem Weitsprung und dem Kugelstoßen setzte sich der 8.000 Punkte-Mann noch deutlich von der Konkurrenz ab, der Tübinger kam aber dann gefährlich nahe und übernahm mit einer erwartet starken Hochsprung-Leistung die Führung.
Nach der letzten Disziplin des Tages lag René Stauß mit 4.051 Punkten in Führung, Matthias Prey war ihm mit 4.024 Punkten allerdings sehr dicht auf den Fersen.
Über 30 Zentimeter fehlten dem zweiten Sieben-Meter-Weitspringer Andreas Niedenbrück (USC Mainz; 7,10 m) auf Matthias Prey. Souverän übernahm der Mann vom SC Rönnau 74 mit gesprungenen 7,42 Metern erstmals Platz eins, nachdem auf den 100 Metern noch der Tübinger Nils Merten (11,01 sec) der Schnellste gewesen war.
Hochsprung-Solo von René Stauß
Auch im Kugelstoßen setzte sich Matthias Prey mit 15,65 Metern in Szene. Die Kugel von René Stauß landete bei 14,68 Metern, sein Vereinskollege Nils Merten platzierte sich mit 14,56 Meter knapp dahinter.
René Stauß, der Drittplatzierte des Thorpe Cups 2014, legte im Hochsprung dann eine erstklassige Vorstellung hin: Er überflog 2,06 Meter. Ihm folgte Benjamin Ellerbrock von der LG Elmshorn mit 2,00 Metern. Für Matthias Prey war hingegen nach 1,82 Metern Schluss. 50,20 Sekunden reichten über 400 Meter dann nicht mehr, um sich die Halbzeitführung zurückzuholen. René Stauß war nach 50,63 Sekunden im Ziel.
Mathias Brugger mit prominenter Unterstützung
Mit prominenter Unterstützung lieferte Mathias Brugger (SSV Ulm 1846) einen starken ersten Tag ab. Tim Nowak, der Bronzemedaillen-Gewinner der U20-WM, verfolgte die Wettkämpfe von der Zuschauertribüne aus und feuerte seinen Vereinskollegen tatkräftig an.
Mathias Brugger beendete den Tag mit 3.881 Zählern auf Platz drei der Gesamtwertung und guten Einzelleistungen: 11,12 Sekunden über 100 Meter, 6,86 Meter im Weitsprung, 14,03 Meter mit der Kugel, 1,94 Meter im Hochsprung und 50,60 Sekunden über 400 Meter.
Der außer Konkurrenz startende Japaner Akihiko Nakamura bewies besonders über die Sprint-Distanzen Qualitäten. Als Einziger unterbot er über 100 Meter mit 10,81 Sekunden die 11 Sekunden-Marke, über 400 Meter brachten ihm 48,07 Sekunden viele Punkte ein. Auch im Hochsprung war er mit 2,00 Metern einer der letzten Springer auf der Anlage. Am Ende des Tages konnte er sich auf 4.032 Punkten ausruhen.
Führung für Anna Maiwald
Anna Maiwald (TSV Bayer 04 Leverkusen) katapultierte sich im Siebenkampf durch das Kugelstoßen nach vorne. Sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung um ganze 45 Zentimeter auf 13,77 Meter und setzte sich damit deutlich vor die Konkurrenz.
Auch die halbe Stadionrunde absolvierte die Thorpe Cup-Teilnehmerin in der schnellsten Zeit: Nach 24,23 Sekunden blieb die Uhr stehen, gefolgt von der Zeit von Elisabeth Glonegger (MTV 1881 Ingolstadt; 25,24 sec) und Ines Dirscherl (LG Karlstadt-Gambach-Lohr; 25,39 sec).
In den zweiten Wettkampftag startet die Leverkusenerin mit einem komfortablen Vorsprung und 3.564 Punkten vor Elisabeth Glonegger (3.229) und Meike Holtkamp (LG Olympia Dortmund; 3.111).
U23-Athletinnen machen es spannend
Bei den U23-Athletinnen ist nach dem Samstag hingegen noch alles offen. Nach den ersten vier Disziplinen führt Lisa Steinlage (LG Kreis Gütersloh 09; 3.068) vor Julia Stockmann (TV Wattenscheid 01; 2.985), Andrea Sedlbauer (LG Kreis Dachau; 2.944) und Alina Biesenbach (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2.921).
Mit einem deutlichen Vorsprung beendete Nico Beckers (Aachener TG) den ersten Wettkampftag der U23. In 11,11 Sekunden lief er die schnellste 100 Meter-Zeit, mit 6,84 Meter sprang er einen Zentimeter weiter als der zweitbeste Springer Nils Max (SC Rönnau 74) und auch im Hochsprung war er mit übersprungenen 1,91 Metern unter den besten Fünf.
Zum Abschluss des Tages mobilisierte er noch einmal die letzten Reserven und unterbot in 49,64 Sekunden zum ersten Mal die 50er Marke. So kamen 3.869 Punkte zusammen. Als Verfolger starten Nils Max (3.664) und Andre Karasch (LC Paderborn; 3.625) in den Sonntag.
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