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Thomas de Maizière im ZDF: Mehr Geld für den Spitzensport

Thomas de Maizière im ZDF: Mehr Geld für den Spitzensport
Die Spitzensport-Reform war am Samstagabend alleiniges Thema im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. In einer Gesprächsrunde mit Athleten, Schwimm-Cheftrainer Henning Lambertz sowie Moderator Jochen Breuer diskutierten der als Bundesinnenminister für den Sport zuständige Thomas de Mazière und DOSB-Präsident Alfons Hörmann über den Weg, den die Sportförderung in Deutschland zukünftig gehen wird.
dpa/sb

Viele deutsche Spitzensport-Trainer haben sieben Wochen vor dem Jahresende immer noch keine Verträge für 2017. Darauf verwies Henning Lambertz, Chef-Bundestrainer der Schwimmer, am Samstagabend im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. "In meiner Sportart ist es momentan auch so", sagte Lambertz, und er selber habe ebenfalls noch keinen Vertrag für das neue Jahr.

Der auch für den Spitzensport zuständige Bundesinnenminister Thomas de Maizière versprach eine Aufstockung der Mittel. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass es bei der Reform der Spitzensport-Förderung mehr Geld gibt", sagte der CDU-Politiker in einer Talkrunde mit Top-Athleten und Funktionären. Es dürfe aber keine Förderung nach dem Gießkannen-Prinzip geben, forderte de Maizière. "Wer wenig Potenzial hat, kann nicht so viel Geld kriegen wie jener, der viel Potenzial hat. Wir reden über Leistungssport."

Am Freitag war der deutsche Sport-Etat für 2017 nach Beratungen des Bundestages auf eine Summe von 167 Millionen Euro festgelegt worden (<link news:51576>wir berichteten). Er war kurzfristig noch zur Förderung neuer olympischer Sportarten aufgestockt worden, liegt aber dennoch um elf Millionen Euro unter der Förderung für 2016. Für die Mehrkosten im Olympia-Jahr stand mehr Geld zur Verfügung, zudem entfällt nach der gescheiterten Olympia-Bewerbung Hamburgs ein weiterer Posten.

"Noch viele Fragezeichen im Raum"

DOSB-Chef Alfons Hörmann befürchtet bei der Mitgliederversammlung am 3. Dezember in Magdeburg keine Ablehnung der Leistungssport-Reform, "aber die Zustimmung wird zumindest keine mit großer Begeisterung sein, weil noch viele Fragezeichen im Raum stehen", meinte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Kritisch äußerten sich die Athleten in der Runde, darunter auch Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) – vor allem zur Sportarten-Förderung nach Zukunfts- und Erfolgspotenzial. "Die Aussicht auf eine Medaille ist ja nicht der einzige Grund, warum man Sport fördert", meine Fechter und Athletensprecher Max Hartung. Triathlon-Olympiasieger und Ironman-Weltmeister Jan Frodeno bemängelte fehlende Transparenz und Kommunikation, speziell bei den künftigen Förderkriterien für einzelne Sportarten. Dies sei für ihn etwa so wie das "Prinzip Glaskugel".

Diskussion um PotAS

In einem eingespielten Interview äußerte der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Dr. Clemens Prokop seine Sorge hinsichtlich der vereinheitlichten Potenzialanalyse von Sportarten nach dem vieldiskutierten PotAS-Modell. "Das ist ein unglaublich bürokratischer Aufwand", sagte er, "und es besteht die Gefahr, dass Sportarten nach einem gleichen Muster behandelt werden, obwohl die Situationen unterschiedlich sind."

Alfons Hörmann wies darauf hin, dass der Potenzialanalyse stets das entscheidende Strukturgespräch mit den entsprechenden Sportfachverbänden folge und dass hier die errechneten Werte und Zahlen als Grundlage für individuelle Abstimmen dienen.

<link https: www.zdf.de sport das-aktuelle-sportstudio das-aktuelle-sportstudio-vom-12-november-2016-100.html _blank link zur>Zur Folge des "Aktuellen Sportstudio" in der ZDF-Mediathek

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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