| WM 2015 Peking

WM Tag 5 - Furiose Gesa Felicitas Krause stürmt zu Bronze

Das DLV-Team bleibt im Medaillen-Takt - dank Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause. Die Frankfurterin stürmte am fünften Wettkampftag zu Bronze und zur fünften deutschen Medaille. Für Topleistungen sorgten am Mittwoch auch Speerwurf-Sieger Julius Yego (92,72 m) und Wayde van Niekerk (43,48 sec) im schnellsten 400-Meter-Rennen der Geschichte.
Jan-Henner Reitze

Dass sie wieder gut in Form ist, haben ihre Leistungen das ganze Jahr über deutlich gemacht. Dass sie auf den Punkt fit sein kann, haben ihre Vorstellungen in vorher fünf großen Finals gezeigt. Dennoch, dieser Auftritt im Hindernis-Finale war ein Husarenstück. Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) war sich ihrer großen Chance bewusst, der Rennverlauf spielte ihr in die Karten und der Trainingsaufbau ließ sie das schnelle Tempo auf dem letzten Kilometer mitgehen.

Nach zwei langsamen Kilometern in jeweils 3:10 Minuten ging die Post ab. Die DLV-Athletin musste nicht einen Moment um den Anschluss kämpfen, sondern war auf den letzten 200 Metern mittendrin im Kampf um die Medaillen. Das letzte Hindernis nahm sie am besten und lag sogar in Führung. Im Dreikampf um Edelmetall wurde es Bronze für Gesa Felicitas Krause in 9:19,25 Minuten - Bestzeit und nur knapp über dem deutschen Rekord (9:18,54 min). Gold ging an Hyvin Kiyeng Jepkemoi (Kenia; 9:19,11 min) vor Habiba Ghribi (Tunesien; 9:19,24 min).

Mit gerade einmal 23 Jahren sorgte Gesa Felicitas Krause für die erste DLV-Medaille auf einer Bahnstrecke jenseits der 400 Meter seit 1991. Auf der Ehrenrunde kullerten Freudentränen über die Wangen. Die harte Trainingsarbeit wurde belohnt. <link news:43167>Hier geht es zum Interview mit der WM-Dritten.

Thomas Röhler schrammt an Bronze vorbei

Das Speerwurf-Finale hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte. Das Niveau ist in diesem Sommer in keiner Wurfdisziplin höher. Bei den 15 bisherigen Weltmeisterschaften hätte eine Weite von 87,41 Meter zwölfmal zu einer Medaille gereicht. Diesmal knapp nicht. Thomas Röhler (LC Jena) legte mit fünf Würfen jenseits der 86 Meter eine beeindruckende Serie hin, mit eben diesen 87,41 Metern als Bestweite in Durchgang sechs wurde er Vierter. Der Finne Tero Pikämäki hatte für den Bronzerang 23 Zentimeter mehr vorgelegt.

Ganz vorne haute Julius Yego 92,72 Meter raus und holte die erste WM-Medaille für Kenia außerhalb der Laufdisziplinen. Gleichzeitig war es der zweitweiteste Wurf der WM-Geschichte und Rang drei in der ewigen Bestenliste. Silber ging mit 88,99 Metern an Ihab Abdelrahman El Sayed (Ägypten).

Auch die beiden anderen jungen DLV-Speerwerfer im Finale stießen in den Endkampf vor und konnten bei ihrer ersten WM überzeugen. Andreas Hofmann (MTG Mannheim) kratzte mit 86,01 Metern an seiner Bestleistung und wurde Sechster. Johannes Vetter (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) landete mit 83,79 Metern auf Rang sieben.

Newcomer gewinnt schnellstes Rennen der Geschichte

Das 400-Meter-Finale der Männer war das schnellste Rennen in der Geschichte dieser Disziplin. Drei Athleten unter 44 Sekunden, das gab es noch nie. Und die Medaillengewinner von Peking blieben deutlich unter dieser Marke: Der neue Weltmeister Wayde van Niekerk (43,48 sec) lief an Postion vier in der Geschichte. Der Südafrikaner hatte vorher noch nie in einem WM- oder Olympiafinale gestanden.

Dahinter konnte LaShawn Merritt (USA) seinen Titel trotz einer Steigerung auf 43,65 Sekunden nicht erfolgreich verteidigen. Bronze ging an Olympiasieger Kirani James (Grenada; 43,78 sec).

Über 400 Meter Hürden der Frauen legte Zuzana Hejnova (Tschechische Republik; 53,50 sec) den saubersten Lauf hin und verteidigte ihren Titel von 2013 vor den US-Amerikanerinnen Shamier Little (53,94 sec) und Cassandra Tate (54,02 sec).

DLV-Stabhochspringerinnen auf den Rängen acht und zwölf

Hochkarätig waren auch die Leistungen im Stabhochsprung-Finale. Einige Fehlversuche zwangen die Favoritin Yarisley Silva (Kuba) zu einem Sprung über 4,90 Meter, um sich Gold zu sichern. Mit einem Südamerika-Rekord von 4,85 Metern bot die Weltmeisterin von 2011 Fabiana Murer (Brasilien) Paroli und wurde mit Silber belohnt. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin Nikoléta Kyriakopoúlou (Griechenland) überwandt 4,80 Meter.   

Eine weiße Weste bis einschließlich 4,60 Meter brachte Martina Strutz (Schweriner SC) auf den achten Platz. Nach einem Fußbruch und einer verpassten Saison 2014 ist die 33-Jährige damit endgültig zurück im internationalen Top-Geschäft. Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) sprang im dritten Versuch über die 4,60 Meter und wurde Zwölfte.

In den Halbfinals über 200 Meter blieben Justin Gatlin (USA; 19,87 sec) und Usain Bolt (Jamaika; 19,96 sec) unter 20 Sekunden.

Richard Ringer, Kathrin Klaas und Betty Heilder im Finale

In den Vorentscheidungen am Vormittag sorgten die DLV-Athleten für eine starke Bilanz: Sieben von acht Startern zogen weiter. Als erster DLV-Läufer seit Dieter Baumann 1997 erreichte Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen; 13:19,84 min) das Finale über 5.000 Meter am Samstag (29. August). Es war die zweitschnellste Zeit seiner Karriere.

Im Hammerwurf zog das Duo von der LG Eintracht Frankfurt Kathrin Klaas (71,41 m) und Betty Heidler (70,60 m) unter die besten Zwölf, nachdem die beiden das Finale bei der WM in Moskau (Russland) vor zwei Jahren verpasst hatten. Das Finale ist am Donnerstag (27. August). Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (Polen; 75,01 m) erzielte standesgemäß die größte Weite der Qualifikation.

Fabienne Kohlmann gewinnt Vorlauf

Mit einem Vorlauf-Sieg überzeugte Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr; 2:01,42 min) über 800 Meter und unterstrich ihre gute Form. Im Halbfinale am Donnerstag (27. August) ist das Finale drin. Christina Hering (LG Stadtwerke München) profitierte davon, dass sie den schnellsten Vorlauf erwischte. Als Fünfte bestätigte sie in 2:00,36 Minuten nicht nur ihre Vorleistung, sondern zog über die Zeit ebenfalls ins Halbfinale. Als schnellste aller Vorläufe gewann Marina Arzamasova (Weißrussland; 1:58,69 min) dieses Rennen.

Stark startete Matthias Bühler (LG Offenburg) in die WM. Im Vorlauf über 110 Meter Hürden legte er in 13,35 Sekunden eine Saisonbestzeit hin und zog als Zweiter seines Laufes direkt weiter. Nach zwei Fehlstarts in seinem Lauf, gelang das auch Gregor Traber (VfB Stuttgart; 13,44 sec) als Dritter seines Laufes. Unverrichteter Dinge musste Alexander John (SC DHfK Leipzig) das Vogelnest wieder verlassen - nach einem Fehlstart.

<link http: www.leichtathletik.de termine top-events wm-2015-peking-kompakt btn>WM 2015 kompakt

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024