Beim erstmals durchgeführten "Freunde der Leichtathletik-Talentcamp Hammerwurf" in Berlin konnte der Nachwuchs kürzlich wertvolle Trainingstipps sammeln. Während der dreitägigen Fördermaßnahme lag der Schwerpunkt auf den Bereichen Technik und Athletik. Highlights waren die Fragerunden mit Ex-Weltrekordlerin Betty Heidler und der Deutschen Meisterin Charlene Woitha.
Susanne Keil, Betty Heidler, Kathrin Klaas sind nur drei der bekanntesten deutschen Hammerwerferinnen. Ihr sportliches Arbeitsgerät haben sie längst zur Seite gelegt. Zeit für neue Gesichter: Carolin Paesler (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Charlene Woitha (SCC Berlin) schicken sich an, in ihre Fußstapfen zu treten. Generell ist es um den weiblichen Hammerwurf-Nachwuchs gut bestellt. Dafür verantwortlich ist der Nordhäuser Ron Hütcher, Bundestrainer der Nachwuchs-Hammerwerferinnen. Seine Aufgaben: sichten, trainieren, fördern. Wie zuletzt beim dreitägigen "Freunde der Leichtathletik-Talentcamp Hammerwurf".
Dieses Talentcamp, gefördert durch die Freunde der Leichtathletik, ist ein Novum. "Wir haben erstmals ein Bewerbungsverfahren initiiert. Jeder Nachwuchsathlet im Altersbereich der U14 bis U16 hatte die Möglichkeit, sich bei uns per Video und einem Steckbrief zu bewerben. Uns erreichten 16 Bewerbungen. Zusätzlich haben wir nach den Leistungen beim Hammerwurfcup und den erbrachten Saisonleistungen geschaut", erklärt Ron Hütcher das Prozedere.
Schwerpunkte Technik und Athletik
Die Entscheidung, wer nach Berlin kommen darf, traf der 34-Jährige gemeinsam mit Sachsens Landestrainer Steve Schneider. Jeweils sechs Mädchen und sechs Jungs wurden schließlich zum Talentcamp nach Berlin eingeladen. Gekommen waren elf. Mit ihren Eltern oder Heimtrainern. "Sie kamen aus dem Schwarzwald, aus Mannheim oder Berlin. Eine der bekanntesten Werferinnen war U16-Vizemeisterin Lara Hundertmark", berichtet der Bundesnachwuchstrainer.
An den drei Camptagen gab es zwei Schwerpunkte: Zunächst stand die Technik des Hammerwurfs in allen Variationen im Fokus. Der zweite Fokus wurde auf die Athletikausbildung gelegt. Abwechselnd ging es dafür ins Wurfhaus und in die Leichtathletikhalle. "Am Samstagmorgen haben wir einen Athletiktest mit Sprint, Sprung und allgemeinen Würfen durchgeführt und anschließend die Daten erfasst. Dem schlossen sich zwei Technikeinheiten an. Der Sonntag fing mit einem Stabilisationsprogramm an, danach wieder etwas Technik."
Gesprächsrunden mit Betty Heidler und Charlene Woitha
Darüberhinaus gab es an den Abenden noch zwei Höhepunkte: eine Gesprächsrunde mit der ehemaligen Weltklasse-Hammerwerferin Betty Heidler und der Deutschen Meisterin Charlene Woitha sowie einen Besuch des Weihnachtsmarktes am Gendarmenmarkt. "Die Fragerunde wurde sehr gut angenommen. Erst waren die Kinder etwas schüchtern, aber als die erste Frage kam, wurden sie lockerer und es wurde munter gefragt", sagt Ron Hütcher.
Anschließend nahmen sich die beiden Gäste noch Zeit und signierten Wurfschuhe, Handschuhe und erfüllten geduldig jeden Autogrammwunsch. "Beide fanden das Treffen mit den Nachwuchsathleten prima. Betty weiß, wie wichtig die Talentförderung ist."
Die Zeit verflog regelrecht. Am frühen Sonntagnachmittag hieß es schon wieder Abschiednehmen. Mit vielen neuen Eindrücken und Trainingstipps ging es für die jungen Teilnehmer zurück an ihre Heimatorte. "Das Camp wurde durch die Teilnehmer sowie mitreisenden Heimtrainer oder Eltern sehr positiv bewertet", freut sich Ron Hütcher über das Feedback und hofft sogleich auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr. "Unser Ziel ist es, dieses Camp jedes Jahr stattfinden zu lassen. Es geht darum, potenzielle Talente im Rahmen dieser Maßnahme weiter zu fördern, sich mit den Heimtrainern auszutauschen und neue Impulse für das Heimtraining zu geben."