| Springer-Meeting

Max Heß nähert sich im Regen von Chemnitz der 17-Meter-Marke

Die ganz großen Höhen und Weiten fielen buchstäblich in Wasser. Denn anders als der Wonnemonat Mai vermuten lässt, kämpften die Teilnehmer des 5. Springermeetings in Chemnitz am Freitag gegen hartnäckige Regenschauer. Die Athleten des Gastgebers, allen voran Max Heß und Maria Purtsa präsentierten sich dennoch stark und dominierten die Konkurrenz.
Stefanie Naumann

Am Freitag lud der LAC Erdgas Chemnitz zum 5. Mal zum Springermeeting ein. Das erste Mal spannend wurde es um 15 Uhr, als der Deutsche Hallenmeister Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) mit 2,00 Metern in den Hochsprung-Wettbewerb der Männer einstieg und direkt im ersten Versuch überquerte. Später meisterte er auch 2,10 Meter. Die vielen Wassermassen waren von den Helfern nur bedingt zu beseitigen und sorgten für schwierige Bedingungen.

„Es ist schwer so einen Wettkampf jetzt einzuordnen. Es bleibt halt der Gedanke im Hinterkopf: letzte Woche 2,15 Meter in Dresden und jetzt 2,10 Meter. Ich habe das Gefühl, dass das absolut nicht das widerspiegelt, wozu ich mich eigentlich in der Lage fühle, und das nagt ein bisschen“, sagt der 23-Jährige. Auch die Konkurrenz fehlte zweifelsohne, nachdem sein Vereinskollege Bastian Rudolf die 2,05 Meter auch beim dritten Versuch nicht überquerte und ausschied.

Auch der Trainer der beiden Athleten Jörg Elbe schaut mit gemischten Gefühlen auf den Wettkampf: „Zufrieden kann man mit dem reinen Ergebnis nicht sein“, sagt er und versucht dennoch etwas Positives mitzunehmen: „Man muss aber auch mal unter solchen Bedingungen gesprungen sein, das kann einem ja auch bei sehr großen Höhepunkten mal passieren. Ich denke, die werden daraus lernen“.

Max Heß steigert sich

Lokalmatador Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) wurde seiner Favoritenrolle erwartungsgemäß gerecht und gewann bei den Herren die Dreisprung-Konkurrenz. Mit 16,71 Meter aus dem vierten Versuch zeigte sich der Dritte der zurückliegenden Hallen-EM sich im Großen und Ganzen recht zufrieden

„Vergangene Woche in Dresden hatte ich noch Probleme, den richtigen Anlauf zu finden, das war heute schon deutlich runder und ich konnte die Sprünge besser durchspringen“, sagt er. „Bei den 16,71 Metern habe ich hinten leider den Blindbalken erwischt, deswegen konnte ich den Jump nicht ganz ausspringen, aber ich denke, wenn das im nächsten Wettkampf alles glatt läuft, stehen die 17 Meter auch wieder vorn“. Bis zu den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig die Olympianorm von 17,14 Meter abzuhaken, wäre ein schönes Ziel.

Maria Purtsa fehlt nach Quarantäne noch der Feinschliff

Seine Vereinskollegin Maria Purtsa meldete sich in ihrem Wohnzimmer mit einem Sieg und 12,95 Metern zurück – mit Sicherheit für die 25-Jährige, die eine Bestleistung von 13,67 Metern hat, keine zufriedenstellende Weite. Schon die Saisonvorbereitung war nicht einfach gewesen, nun war sie aufgrund der Corona-Erkrankung ihres Freundes und zweiwöchiger Quarantäne erneut ausgebremst.

„Ich baue schon so ein bisschen aus Steinen meinen eigenen Weg, da muss man sich schon ganz schön durchkämpfen“, sagt die temperamentvolle Athletin. Nach den zwei Wochen Zwangspause fehle einfach noch der Feinschliff, eine Weite um 13 Metern hatte sie sich dennoch zugetraut. Viel hat zur 13-Meter-Marke zwar nicht gefehlt, aber die Sprünge seien insgesamt noch zu flüchtig gewesen.

Die guten Leistungen im Training lassen die Deutsche Meisterin jedoch für den weiteren Verlauf der Saison optimistisch sein: „So viel habe ich im Training gar nicht verloren, haben wir in den letzten Tagen festgestellt, aber heute hat mir das Wetter einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im nächsten Wettkampf greifen wir die 14 Meter an“, erklärt die sächsische Frohnatur selbstbewusst. Im Anschluss an den Wettkampf wurde sie für ihre Leistungen im vergangenen Jahr als sächsische Leichtathletin des Jahres 2020 ausgezeichnet.

Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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