Die deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben am Dienstag beim Meeting in Rovereto gezeigt, dass sie auch zum Saisonende noch zu Höchstleistungen fähig sind. Ein wichtiger Sieg gelang dabei nach der Enttäuschung von Tokio Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong. Elena Burkard legte ein starkes 3.000 Meter-Rennen hin, auch auf der Stadionrunde gab's schnelle deutsche Zeiten.
"Der härteste Wettkampf jemals für meinen Kopf", bilanzierte Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) am Dienstagabend nach ihrem Auftritt in Rovereto (Italien) auf Instagram. Aber einer mit Happy End, der sie wieder zurück dorthin brachte, wo sie – leider mit Ausnahme der Olympischen Spiele von Tokio (Japan) – schon fast die gesamte Saison verbracht hat: an die Spitze! Die Speerwurf-Europameisterin feuerte im fünften Versuch 66,06 Meter ab und schob sich damit deutlich vorbei an der bis dahin führenden Lettin Lina Muze (63,42 m).
Da dieser Wettbewerb als Teil der diesjährigen Diamond League gewertet wurde, musste sie sich gemäß den veränderten Regeln für den Sieg im letzten Versuch im Dreikampf der Top Drei noch einmal beweisen. Und auch das gelang: Mit 58,14 Metern ließ Christin Hussong Lina Muze (57,44 m) und Vize-Europameisterin Nikola Ogrodnikova (Tschechien; 55,27 m) hinter sich.
Der 66-Meter-Wurf war ihr bester Wurf seit Anfang Juni und einer, der in Tokio Silber wert gewesen wäre. Dort konnte die Europameisterin ihr Potenzial nicht abrufen und wurde Neunte, in Rovereto zeigte sie wieder, was in ihr steckt. Neben dem Sieg gab's für Christin Hussong bei dem Meeting auch Punkte für die Diamond League, mit denen sie selbstbewusst in Richtung Finale in Zürich (Schweiz; 8./9. September) blicken kann.
3.000 Meter-Bestzeit für Elena Burkard
Einen zweiten Platz erkämpfte sich über 3.000 Meter flach die Deutsche Hindernis-Meisterin von 2020 Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald). In einem schnellen Rennen musste sie nur der Russin Svetlana Aplachkina (8:39,95 min) knapp den Vortritt lassen. In 8:40,46 Minuten steigerte Burkard ihre Bestzeit um vier Sekunden und schob sich auf dieser Strecke, die im Freien nicht zum internationalen Wettkampf-Programm zählt, bis auf Rang sechs der ewigen deutschen Bestenliste nach vorne. Nach 9:02,25 Minuten, ebenfalls Freiluft-Bestzeit, war die weitere Hindernis-Olympiateilnehmerin Lea Meyer (VfL Löningen) im Ziel.
Und auch auf der Stadionrunde konnten die DLV-Starter glänzen: Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) blieb zum fünften Mal in ihrer Karriere unter 52 Sekunden und wurde in 51,90 Sekunden mit der zweitbesten Zeit ihrer Saison Vierte. Auch hier ging der Sieg nach Russland an Polina Miller (51,21 sec). Zum vierten Mal unter 46 Sekunden rannte bei den Männern Manuel Sanders (45,94 sec). Auch für den Dortmunder, der die beste Saison seiner Karriere absolviert, gab's dafür Platz vier. An der Spitze steigerte Michael Cherry (USA) den Meeting-Rekord auf 44,55 Sekunden.
Alexandra Burghardt im Dauer-Einsatz
Die Olympia-Halbfinalistin Katharina Trost (LG Stadtwerke München) war über zwei Stadionrunden im Einsatz. Gegen Ende einer Saison, in der sie sich auf 1:58,68 Minuten steigern und jede Menge Topzeiten abliefern konnte, belegte sie in Rovereto in 2:01,31 Minuten Platz sechs. Der Sieg ging für 2:00,04 Minuten an die Kenianerin Mary Moraa.
Die Deutsche 100 Meter-Meisterin Alexandra Burghardt (LG Gendorf Wacker Burghausen) stand zum dritten Mal und im dritten Land innerhalb von sechs Tagen in den Startblöcken. Das Ergebnis dieses Mal: Platz vier in 11,25 Sekunden nur fünf Hundertstel hinter Siegerin Michelle-Lee Ahye (Trinidad und Tobago). "Langsam fange ich wirklich an, mich auf das Saisonende zu freuen. Zwei noch!" bilanzierte die Aufsteigerin des Jahres auf Instagram.
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