Der Deutsche Hindernis-Meister Karl Bebendorf hat beim „Golden Spike“-Meeting in Ostrava am Dienstagabend die EM-Norm unterboten. Im Speerwurf belegte Julian Weber den dritten Platz. Für den Höhepunkt sorgte die 22-jährige Niederländerin Femke Bol, die über 300 Meter Hürden eine Weltbestzeit aufstellte.
Es war ein Saisoneinstand nach Maß über die 3.000 Meter Hindernis. In seinem ersten Saisonrennen über die Paradestrecke unterbot der 26 Jahre alte Dresdner Karl Bebendorf mit 8:28,14 Minuten klar die Norm für die Europameisterschaften in München (15. bis 21. August) von 8:30 Minuten. Damit landete der Olympia-Teilnehmer auf Platz neun in einem stark besetzten Rennen, an dessen Spitze der Äthiopier Lameche Girma mit 7:58,68 Minuten einen neuen Landesrekord lief und sich auf Platz 12 der ewigen Weltbestenliste schob.
Der Deutsche Speerwurf-Meister Julian Weber wurde in Ostrava mit 83,92 Metern Dritter. Damit bestätigte der 27-jährige Mainzer seine aktuell stabil gute Form von Doha (Katar; 86,09 m) und Dessau (85,02 m). Der Sieg ging an den Weltjahresbesten und Überraschungs-Weltmeister Anderson Peters aus Grenada, dessen Speer auf 87,88 Meter flog.
Femke Bol schreibt Sportgeschichte
Ein Stück Sportgeschichte schrieb über 300 Meter Hürden die Niederländerin Femke Bol. Die 22-Jährige, die im letzten Jahr bei den Olympischen Spielen über 400 Meter Hürden nicht nur Bronze gewonnen hatte, sondern auch Europarekord gelaufen war, startete mit einem Rekordrennen in ihren Sommer.
In ihrem ersten Auftritt in diesem Jahr verbesserte die amtierende Hallen-Europameisterin die Weltbestzeit der Tschechin Zuzana Hejnova, die sich kurz zuvor emotional von der Leichtathletik-Bühne verabschiedet hatte, auf 36,86 Sekunden. Hejnova war 2013 in Cheb (Tschechische Republik) 38,16 Sekunden gelaufen. „Ich bin ziemlich überrascht, dass es heute Abend so schnell ging“, sagte Bol nach dem Rennen. Sie habe mit einer 37er-Zeit gerechnet. „Ich kann nicht glauben, dass mir im ersten Rennen der Saison eine Weltbestzeit gelungen ist.“
Starkes Hürdenrennen
Über 800 Meter knüpfte der 17 Jahre alte Kenianer Emmanuel Wanyonyi an seine guten Leistungen in diesem Jahr an und lief in 1:44,15 Minuten die zweitbeste Zeit in diesem Sommer. Im Sprint über 100 Meter siegte der EM-Zweite Reece Prescod (Großbritannien) in Bestzeit von 9,93 Sekunden, trotz eines Gegenwinds von -1,2m/s.
Über 100 Meter Hürden glänzte Olympiasiegerin Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico) in 12,56 Sekunden vor der polnischen U23-Europameisterin Pia Skrzyszowska, die in 12,65 Sekunden ihre Bestzeit zum zweiten Mal innerhalb von fünf Tagen verbessern konnte. Weltmeisterin Nia Ali (USA) wurde Dritte in 12,69 Sekunden.
Storl Siebter bei Kovacs-Show
Den Sieg im Kugelstoßen holte sich Weltmeister Joe Kovacs (USA), der mit 22,25 Metern knapp einen halben Meter Vorsprung auf den zweitplatzierten Tom Walsh (Neuseeland; 21,68 m) hatte. Der ehemalige Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig) wurde mit 19,84 Metern Siebter.
Im Stabhochsprung landete die Deutsche Meisterin Jaqueline Otchere (MTG Mannheim) mit 4,20 Metern auf dem achten Platz. Den Sieg holte sich die Slowenin Tina Šutej, die mit 4,65 Metern ihre Saisonbestleistung einstellte.
Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…