| Bayerische Seniorenmeisterschaften

Bayern vergibt Seniorentitel in zwei Etappen

Neuland betrat der Bayerische Leichtathletik-Verband mit der Durchführung seiner Senioren-Landesmeisterschaften 2022. Da kein Ausrichter für die bisher übliche Zwei-Tages-Veranstaltung an einem Wochenende zur Verfügung stand, teilte man die Gesamtveranstaltung in die Teile „Wurf“ sowie „Sprint, Lauf, Sprung“ auf und führte diese Wettkampfblöcke mit einem Abstand von zwei Wochen im Münchner Dantestadion durch.
Jörg Reckemeier

Zu der aufgeteilten Ausrichtung der bayerischen Seniorenmeisterschaften kam es, als klar war, dass sich kein Ausrichter in der Lage sah, die kompletten Meisterschaften als Wochenend-Veranstaltung durchzuführen.

Aber vielleicht hat man ja mit der Teilung der Titelkämpfe aus der Not eine Tugend gemacht, die Meldezahlen von 156 Athletinnen und Athleten für den 17. Juli und 276 für den 31. Juli deuten durchaus darauf hin, dass diese Veranstaltungsform beibehalten werden könnte.

Leistungsstarke Werferinnen und Werfer

Bei den Meisterschaften „Wurf“ zog sich das hohe Niveau, sowohl bei den Seniorinnen als auch bei den Senioren, durch fast alle Altersklassen. In der Klasse M30 wurde im Kugelstoß durch Rene Hamberger (LAC Passau) mit 15,31 Metern die 15-Meter-Marke übertroffen und in der Klasse M35 kam Christoph Bischlager (LG Stadtwerke München) mit der Kugel auf 14,09 Meter und mit dem Diskus auf 41,32 Meter. In der Klasse M50 kam Hubert Reiser (TSV Schleißheim) ebenfalls zu einem Doppelerfolg: Die Kugel beförderte er auf 13,25 Meter und den Diskus warf er 38,16 Meter weit. Bester Speerwerfer in dieser Altersklasse war Jan Hoffmann (TG 48 Würzburg) mit 49,89 Metern.

Ungefährdet in der Klasse M55 war Norbert Demmel (TSV Unterhaching) mit 13,14 Metern im Kugelstoß und 44,24 Metern im Diskuswurf. Zweimal vorn war auch Andreas Bauer (TV Burglengenfeld) mit der Kombination Hammerwurf, hier erzielte er 44,73 Meter, und Speerwurf mit 41,89 Metern.

In der Klasse M65 steigerte Hubert Berger (TSV Schwabmünchen) seine persönliche Jahresbestleistung mit dem Diskus auf 41,03 Meter. Josef Schaffarzik (ESV Nürnberg Rbf) blieb bei seinem Speerwurferfolg in dieser Altersklasse mit 43,71 Metern nicht weit hinter seinem jahresbesten Ergebnis zurück. Beständig zeigte sich Walter Kühndel (TV Dingolfing) mit 39,56 Metern bei seinem Speerwurferfolg in der Klasse M70.

Vier Erfolge durch Sabrina Zeug und Agnes Düll

In den Seniorinnenklassen gab es zwei Vierfachsiege: Sabrina Zeug (LG Oberland) zeigte in allen Disziplinen der Klasse W30 starke Leistungen mit 13,43 Metern im Kugelstoß, 42,71 Metern im Diskuswurf, 50,96 Metern im Hammerwurf und 38,21 Metern im Speerwurf. Ebenfalls einen Totalerfolg konnte Agnes Düll (TSV 1860 Ansbach) in der Klasse W60 verbuchen. Mit der Kugel kam sie auf 8,51 Meter, den Diskus warf sie 24,39 Meter weit, den Speer schleuderte sie auf 18,98 Meter und im Hammerwurf erzielte sie mit glatten 32 Metern ihr wertvollstes Resultat.

In der Klasse W35 steigerte sich Jennifer Vogt (TSV 1860 Ansbach) mit dem Speer auf 44,55 Meter und führt damit die DLV-Jahresbestenliste in dieser Disziplin an. Zum Doppelerfolg in der Klasse W45 kam Martina Greithanner (TSV Münnerstadt) mit 11,66 Metern im Kugelstoß und 38,38 Metern im Diskuswurf. Das beste Ergebnis in der Klasse W50 gelang Betina Gabler (LG Stadtwerke München) mit einem Hammerwurf von 46,36 Metern. Die W70-Hammerwurf-Weltrekordlerin Eva Nohl (TSV Langenzenn) sorgte mit einem Wurf von 34,09 Metern für ein weiteres Highlight der Veranstaltung.

Top-Ergebnisse auch im Sprint, Lauf und Sprung

Auch am 31. Juli bei den Titelkämpfen „Sprint – Lauf – Sprung“, dem zweiten Teil der Bayerischen Seniorenmeisterschaften gab es eine große Anzahl von Ergebnissen, die ihren Niederschlag auf vorderen Plätzen in der deutschen Jahresbestenliste finden werden. Dazu gehören die Sprintresultate von Ralph Kowitz (LG Stadtwerke München), der in der Klasse M35 als Doppelsieger 11,33 Sekunden über 100 Meter und 22,89 Sekunden über 200 Meter erzielte. Dreimal war der Mehrkämpfer Gene Allen (TV 1909 Dietenhofen) in der Klasse M50 erfolgreich: Die 100 Meter legte er in 12,12 Sekunden zurück, über 100 m Hürden kam er auf 15,04 Sekunden und den Hochsprung gewann er mit 1,58 Metern.

Alle drei Sprintwettbewerbe in der Klasse M55 sicherte sich Jürgen Gruber (LG Lkr Aschaffenburg) mit 12,48 Sekunden über 100 Meter, 25,26 Sekunden über 200 Meter und 59,51 Sekunden über 400 Meter. Ebenfalls in der Klasse M55 steigerte Wilhelm Martin (DJK Waldram-Wolfratshausen) seine Jahresbestleistung im Hochsprung auf 1,67 Meter.

An die Spitze der deutschen Jahresbestenliste der Klasse M60 setzte sich Manfred Ziegler (TB Weiden) mit seinem Hochsprung von 1,61 Metern. Ebenfalls in der Klasse M60 kam Gerald Braun (TSV Ottobrunn) mit 12,90 Sekunden über 100 Meter und 25,84 Sekunden über 200 Meter auf starke Sprintzeiten.

Härtetest durch Reinmund Hobmaier

Einem wahren Härtetest unterzog sich Reinmund Hobmaier (PTSV Rosenheim), der in der Klasse M60 in weniger als zwei Stunden die 800 Meter in 2:25,39 Minuten, die 1.500 Meter in 4:57,34 Minuten und schließlich auch noch die 5.000 Meter in 18:37,38 Minuten gewann. Zu den erwarteten Erfolgen kamen die Sprinter Dr. Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten) in der Klasse M65 und Karl Dorschner (TV 1848 Coburg) in der Klasse M70.  Gerhard Zorn lief die 100 Meter in 12,95 Sekunden, die 200 Meter in 26,00 Sekunden und die 400 Meter in 61,76 Sekunden. Karl Dorschner kam über die gleichen Distanzen auf 13,80 Sekunden, 27,89 Sekunden und 64,94 Sekunden.

Sonja Keil (LG Augsburg) sorgte mit ihrem Sieg über 400 Meter in 59,09 Sekunden für das beste Ergebnis in der Altersklasse W35. Mareike Ressing (TSV Penzberg) mit 5:05,10 Minuten und Monika Fischer (LG Kreis Dachau) mit 5:11,45 Minuten lagen in der Klasse W50 nicht nur auf den beiden ersten Meisterschaftsplätzen sondern sind mit diesen Zeiten auch die beiden schnellsten Mittelstrecklerinnen Deutschlands.

100 Meter in 14,77 Sekunden, 200 Meter in 31,76 Sekunden, 400 Meter in 74,84 Sekunden, 1,46 Meter im Hochsprung und 4,62 Meter im Weitsprung, so lautete die Tagesbilanz der Mehrkämpferin Manuela Groß (LAZ Kreis Günzburg) in der Klasse W50. In guter Verfassung zeigte sich Heike Schug (LAC Quelle Fürth) in der Klasse W60 mit ihren 14,71 Sekunden über 100 Meter, 30,39 Sekunden über 200 Meter und 4,34 Metern im Weitsprung.

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