Mit Walter Adams verstarb am 30. Oktober einer der Großen aus der erfolgreichen deutschen Mittelstrecken-Generation der sechziger Jahre. Adams war Olympia-Vierter in Mexiko 1968, Staffel-Weltrekordler und Europarekordler über 800 Meter.
„Walter war ein Kämpfer im Sport und im Leben, immer bodenständig auch bei seinen großen sportlichen Leistungen, er war ein Freund und Kamerad“, würdigt Werner Sailer (Backnang), langjähriger DLV-Masseur, seinen Wegbegleiter Walter Adams. Adams gehörte zur großen Läufergeneration des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) um Harald Norpoth, Bodo Tümmler und Franz-Josef Kemper. Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde er als bester Europäer Vierter über 800 Meter, zur Medaille fehlten nur vier Zehntelsekunden.
Zudem lief er 1967 und 1968 Weltrekorde in der 4x800 Meter-Staffel und der 4x880 Yards-Staffel. Beim Länderkampf Deutschland gegen die USA egalisierte der dreimalige Deutsche Meister 1970 mit 1:44,9 Minuten den Europarekord über 800 Meter. Eine Verletzung warf ihn bei den Olympischen Spielen 1972 in München im Vorlauf aus dem Rennen.
1964 war er von seinem Heimatverein TSV Wasseralfingen zu Salamander Kornwestheim gewechselt. Walter Adams kümmerte sich auch um Nachwuchsläufer von der Ostalb, darunter den späteren Weltmeister Patriz Ilg. Nach einer Krebserkrankung gab er 1983 seinen Beruf als Grafiker und Werbefotograf auf und segelte mit seiner Frau Lucia in der eigenen Yacht durch alle Weltmeere. Nach der Rückkehr nach Wasseralfingen ereilte ihn eine schwere Krankheit, die er überwand, die ihn aber einige Jahre später wieder einholte „Er war ein großer Kämpfer, den letzten Wettkampf hat er leider verloren, ist aber an seinem endgültigen Ziel angekommen“, heißt es in seiner Traueranzeige.