| Weinheim

Erst die Olympia-Norm ist für Imke Onnen zu hoch

© DLV
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen hat Hochspringerin Imke Onnen 1,94 Meter überquert. Mit dieser Höhe gewann sie am Freitagabend die BKK Freudenberg Hochsprung-Gala in Weinheim. Bei den Männern siegte der Deutsche Hallenmeister von 2021 Jonas Wagner.
Svenja Sapper

Bereits am Mittwochabend in Cottbus hatte Imke Onnen (Hannover 96) mit 1,94 Meter überzeugt. Zwei Tage später in Weinheim konnte sie diese Leistung erneut abrufen und stellte damit eindrucksvoll ihre starke Form unter Beweis. Bis einschließlich 1,91 Meter meisterte die 29-Jährige alle Höhen im ersten Versuch. Für 1,94 Meter musste sie dann zweimal Anlauf nehmen. Im dritten Durchgang zog die Slowenin Lia Apostolovski nach und sicherte sich damit Rang zwei. Die Olympia-Norm von 1,97 Meter, was für Imke Onnen zugleich neuer Hausrekord gewesen wäre, war am Freitag für beide Athletinnen noch zu hoch. 

„Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich die 1,97 Meter gerne noch gesprungen wäre“, bilanzierte die Siegerin. Bei ihren letzten Sprüngen sei sie ein wenig übermotiviert gewesen. „Ich glaube, ich muss da ein bisschen besonnener rangehen. Ich traue mir die Höhe auf jeden Fall zu, heute war ein gutes Antesten.“ Die Belastung von zwei Wettkämpfen binnen zwei Tagen habe sie gespürt. „Wir haben das aber bewusst gemacht, um eine Qualifikations- und Endkampf-Situation herzustellen.“ 

Nachdem Imke Onnen im Vorjahr frühzeitig von Fersenproblemen ausgebremst worden war, ist sie nun zurück in Top-Form. „Ich habe mich letztes Jahr durch die Saison geschleppt, weil ich unbedingt zur WM wollte.“ In diesem Winter konnte sie dafür wieder problemlos durchtrainieren. Die starken Resultate von Cottbus und Weinheim hätten sich angedeutet.

Christina Honsel beweist Konstanz

Den dritten Platz teilten sich in Weinheim die Britin Morgan Lake und Christina Honsel (TV Wattenscheid 01). Beide blieben bis 1,91 Meter fehlerfrei, scheiterten dann jedoch an 1,94 Meter. Im Vorjahr hatte Christina Honsel in Weinheim ihren Hausrekord auf 1,98 Meter geschraubt.  

„Im ersten Moment bin ich nicht so zufrieden, weil die 1,94 Meter echt knapp waren“, sagte Christina Honsel, hob aber hervor, dass sie mit ihrem Auftritt in Weinheim erneut einige Weltranglisten-Punkte für die Olympia-Qualifikation einstrichen konnte. „Ich möchte natürlich jetzt da weitermachen, wo ich im Moment bin. Die 1,94 und auch die 1,97 Meter sind drin.“ Die WM-Achte hofft, dass die Olympia-Norm in dieser Hallensaison noch fällt. 

Jonas Wagner steigert deutsche Jahresbestleistung

Das erste direkte Duell der beiden bisher besten deutschen Hochspringerinnen des Winters hat somit Imke Onnen für sich entschieden. Aber: „Wir sehen uns gar nicht so sehr als Konkurrentinnen, auch wenn wir gegeneinander springen“, sagte die Hannoveranerin. „Wir beflügeln uns gegenseitig. Ich bin immer happy, wenn wir zusammen springen.“ Bei der Hallen-DM in Leipzig (17./18. Februar) kommt es zum nächsten Aufeinandertreffen. Auch die Hallen-WM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) ist für Christina Honsel fest eingeplant, Imke Onnen kann sich ebenfalls einen Start vorstellen. „Aber der Fokus liegt auf dem Sommer.“ 

Den Wettkampf der Männer entschied in Weinheim der Deutsche Hallenmeister von 2021 Jonas Wagner (Dresdner SC 1898) für sich. Mit 2,23 Metern, die er im zweiten Versuch überwand, gelang ihm eine neue deutsche Jahresbestleistung, anschließend probierte er sich vergebens an der EM-Norm (2,26 m) für Rom (Italien; 7. bis 12. Juni). Zweiter wurde Keyvan Ghanbarzadeh (Iran) mit 2,20 Metern vor dem Italiener Manuel Lando (2,17 m). Den viertplatzierten Saad Hammouda feierte die prall gefüllte Weinheimer Halle für seinen Landesrekord von 2,17 Metern. 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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