| Hallen-DM 2024

17,03 Meter: Max Heß knüpft an stärkste Zeiten an

© Theo Kiefner
Am ersten Tag der Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig hat Dreispringer Max Heß mit 17,03 Metern ein Achtungszeichen gesetzt. Erstmals seit 2021 übertraf er wieder die 17-Meter-Marke. Dem 27-Jährigen hat schon einmal ein 17-Meter-Sprung in Leipzig Glück gebracht.
Svenja Sapper

Bereits im ersten Versuch drückte Favorit Max Heß dem Dreisprung-Wettbewerb bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig seinen Stempel auf. Der Chemnitzer flog am Samstag auf Anhieb bis auf 17,03 Meter und ließ in Runde zwei noch 16,86 sowie im abschließenden Durchgang 16,97 Meter folgen. Alle vier gültigen Sprünge waren weiter als seine bisherige Jahresbestleistung von 16,67 Metern. 

Eine Leistung, die für den überlegenen Sieger nicht überraschend kam. „Ich habe endlich das umgesetzt, was ich im Training schon die ganze Zeit gezeigt habe“, sagte er. „Der Hop-Step-Übergang hat gut funktioniert, ich habe die Geschwindigkeit gut mitgenommen und dementsprechend ging auch der Jump weiter.“ 

Mit U20-Athlet Steven Freund (15,42 m) sprang ein Vereins- und Trainingskamerad des Deutschen Hallenrekordlers in Leipzig auf Rang zwei, knapp vor dem Berliner Denyo Schluckwerder (15,38 m). Die Weiten zeigen es: National ist Max Heß nach wie vor unangefochten. An die Vormachtstellung hat sich der Chemnitzer mittlerweile gewöhnt. „Mir geht es darum, mir selbst Dinge zu beweisen“, erklärt er, „mir Weiten in den Kopf zu setzen. Ich wollte schon ewig wieder über 17 Meter springen, heute hat es endlich geklappt.“ 

„Dreispringer durch und durch“

Ganz so leicht, wie das klingen mag, ist ihm das Springen jedoch lange nicht mehr gefallen: Der letzte 17-Meter-Sprung des 27-Jährigen unter gültigen Windbedingungen datiert aus dem Mai 2021. Bei den Team-Europameisterschaften in Chorzów (Polen) erzielte er damals 17,13 Meter. Es folgten drei Jahre, die für den verletzungsanfälligen Athleten von Rückschlägen geprägt waren. In den vergangenen Monaten konnte Max Heß jedoch gut durchtrainieren und seinen Aufbau für die Hallensaison verletzungsfrei absolvieren.

Seine Trainingskollegen in der starken Gruppe von Harry Marusch pushen ihn in den gemeinsamen Einheiten mittlerweile ordentlich. „Wenn man junge Leute hat, die einem nacheifern, sieht man, wie sie sich entwickeln“, sagt Max Heß, „und vor allem in der Schnelligkeit rücken sie mir schon immer dichter auf die Pelle.“ Das machte sich in Leipzig auch in seiner Anlaufgeschwindigkeit bemerkbar. 

Den Kopf in den Sand gesteckt hat Max Heß auch während der langen Leidenszeit nicht: „Ich glaube, wenn man einmal so weit gesprungen ist, verlernt man das nicht wieder. Innerlich weiß man das.“ Der 27-Jährige bezeichnet sich als „Dreispringer und Leistungssportler durch und durch“: „Es geht darum, sich zurückzukämpfen, um das zu tun, was man am meisten liebt.“ 

17-Meter-Sprung von Leipzig als gutes Omen? 

Das gelang ihm in Leipzig mit seinem weitesten Sprung bei Deutschen Hallenmeisterschaften. 2016 und 2021 hatte er jeweils exakt 17 Meter erreicht. Vor allem seine Titel-Premiere von 2016 ist Max Heß prägnant in Erinnerung geblieben: Es war sein erster 17-Meter-Satz überhaupt – ebenfalls in Leipzig. „Mit dem ersten 17-Meter-Sprung in Leipzig ging es los“, blickt er zurück, „und der Rest ist Geschichte.“ Der „Rest“ entpuppte sich dann als das erfolgreichste Jahr seiner Karriere: Hallen-WM-Silber in Portland (USA) und EM-Gold in Amsterdam (Niederlande). 

Max Heß hätte nichts dagegen, wenn sich die 17,03 Meter von Leipzig als gutes Omen für das restliche Jahr erweisen würden. Der Chemnitzer kann sich einen Start bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) vorstellen, ist jedoch bei nicht erfüllter Norm (17,25 m) darauf angewiesen, dass im World Ranking vor ihm platzierte Athleten absagen. Rückenwind für die Saison gibt ihm das Ergebnis bei der Hallen-DM auf jeden Fall: „Ich nehme das Gefühl mit, dass ich es kann.“ Vielleicht ist dann bei einer möglichen dritten Olympia-Teilnahme in Paris (Frankreich; 1. bis 11. August) erstmals der Finaleinzug drin.

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