| Leipzig

Stimmen von der Hallen-DM am Sonntag

© Theo Kiefner
Zum Abschluss der Hallen-DM in Leipzig sind am Sonntag 14 Entscheidungen gefallen. Wir haben mit den Protagonistinnen und Protagonisten des Tages gesprochen.
Sophie Ritter / Jane Sichting

Alina Ammann (TuS Esingen)
Siegerin 800 Meter (2:07,55 min)
Ich habe mich im und auch nach dem Rennen richtig gut gefühlt. Ich glaube, der Rennverlauf war für mich sehr entgegenkommend aufgrund des Trainings, was wir machen. Vor allem aber fühle ich mich richtig gut, weil ich gezeigt habe, dass das im Sommer kein Ausrutscher war, sondern dass ich aktuell stark bin. Ich wollte vorne mitlaufen. Wenn ich an den Start gehe, dann ist es immer mein Ziel zu gewinnen, egal wie utopisch das ist oder nicht. Für mich ist jetzt die Hauptsache, erstmal gesund zu bleiben und durchtrainieren zu können, denn das ist in der Vergangenheit leider immer mal schief gelaufen. Ich glaube, wenn ich so stabil bleibe, dann kann da noch einiges Großes auf mich zukommen. Das Training ist aktuell auf eine Zeit unter zwei Minuten ausgelegt und das bleibt mein langfristiges Ziel.


Malaika Mihambo (LG Kurpfalz)
Siegerin Weitsprung (6,93 m)
Der Wettkampf hat sich ganz gut angefühlt. Ich war auf jeden Fall sehr gefordert, konnte mich aber auch immer besser in den Wettkampf reinfinden. Die Probleme mit dem Anlauf, die ich noch in Düsseldorf und Dortmund hatte, waren jetzt ziemlich gut behoben. Ich fühle mich zwar noch nicht ganz sicher mit dem Anlauf, aber damit kann man sehr gut arbeiten. Die Situation mit dem Konkurrenzkampf bin ich ja gewohnt, der war vor zehn Jahren, als ich angefangen habe und ungefähr in dem Alter von Mikaelle (Assani) und Laura Raquel (Müller) war, teilweise noch härter beziehungsweise ähnlich hart. Von daher weiß ich, dass Konkurrenz immer das Geschäft belebt.


Mikaelle Assani (SCL Heel Baden-Baden)
Zweite Weitsprung (6,91 m)
Mein großes Ziel war es natürlich, zu gewinnen. Deshalb ist gerade auch ein bisschen Wehmut in mir, aber das noch größere Ziel war es, die Olympianorm zu springen, weil mir klar war, dass ich das auf jeden Fall kann. Ich habe nur darauf gewartet, bis ich einen guten Wettkampf habe und deswegen kann ich mich im Großen und Ganzen gar nicht beschweren. Alle meine Ziele für diese Hallensaison sind erreicht. Ich hoffe, dass ich im Sommer an diese Leistung anknüpfen kann und vielleicht sogar noch weiter springe.


Laura Raquel Müller (Unterländer LG)
Dritte Weitsprung (6,48 m)
Der Wettkampf war ein bisschen schwierig heute, ich hatte mir ein bisschen mehr erhofft. Wenn du die ganze Zeit mit 6,81 Metern angekündigt wirst, dann denkt man, dass es ein bisschen weiter nach vorne geht. Ich habe mich heute relativ gut gefühlt, aber es ist einfach nicht immer drin. Deswegen bin ich trotzdem froh, die Bronzemedaille zu haben. Zusammen mit Malaika (Mihambo) und Mikaelle (Assani) zu springen, macht super Spaß und sie geben mir auch viel Erfahrung mit, das nehme ich gerne mit. Ich bin froh, ein Teil der Gruppe zu sein. Nächstes Wochenende ist noch das ISTAF in Berlin und danach erst mal ein bisschen Pause. Dann kommt die Übergangszeit und dann geht es hoffentlich gesund in die Outdoor-Season. Mein großes Ziel ist es, wieder an die 6,81 Meter ran zu kommen und vielleicht diese lausigen fünf Zentimeter für die Olympianorm noch zu springen - das wäre mein Traum.


Anjuli Knäsche (VfB Stuttgart)
Siegerin Stabhochsprung (4,55 m)
Ich bin mit dem Sieg und dem Ergebnis auf jeden Fall zufrieden. Viele andere Dinge sind noch ausbaufähig, aber das ist jetzt erstmal nebensächlich. Technisch hat es sich heute nicht gut angefühlt und ich bin schwer in den Wettkampf gekommen. Im Sommer soll dann hoffentlich noch eine sechs nach dem Komma stehen. Das ist mein nächstes Ziel.


Alexander Stepanov (VfL Sindelfingen)
Sieger 800 Meter (1:48,75 min)
Ich habe so lange um einen Titel gekämpft und jetzt habe ich es endlich geschafft. Ich bin sehr glücklich. Aber ich wollte schon ein bisschen schneller laufen, aber was will man mehr, wenn man gewonnen hat? Ich bin überglücklich.


Jonas Wagner (Dresdner SC 1898)
Sieger Hochsprung (2,26 m)
Ich bin ein bisschen überrascht, dass ich heute so lange eine weiße Weste behalten habe. Den besten Sprung habe ich nicht bis zum Schluss aufgehoben. Aber die Form war so gut, dass es auch später noch gepasst hat. Daher habe ich den Wettkampf als sehr gut empfunden. Dass es diesen Winter wieder so gut läuft, liegt mit daran, dass wir den Anlauf etwas umgestellt haben. Der ist jetzt eher tempozentriert und ich habe ein bisschen gebraucht, mich daran zu gewöhnen. Ich glaube, dass das einem viel mehr Potenzial gibt. Ein bisschen schade war, dass Tobias (Potye) frühzeitig aussteigen musste. Ich weiß, was er kann. Auch wenn ich den Titel nicht mindern will, ist es etwas anderes, wenn er bis zum Schluss mit drin geblieben wäre.


Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar)
Siegerin 200 Meter (23,15 sec)
Der 60 Meter Titel, den ich zum ersten Mal geholt habe, ist nicht mit dem heutigen Titel zu vergleichen. Es ist für mich auch sehr emotional hier in der Halle an gleicher Stelle, wie vor zehn Jahren, den Titel zu holen. Es ist unglaublich. Das wir auch jetzt einen Doppelsieg rausholen, haben wir nicht erwartet und ist noch cooler. Ich bin unglaulich dankbar, weil ich ein riesen Team um mich habe. Sie haben in den letzten Jahren alles für mich gemacht, damit ich hier gesund und fit auf der Bahn stehen kann. Was uns im Sommer erwartet, da müssen wir uns überraschen lassen. Ich habe auf jeden Fall Lust.


Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF)
Zweite 200 Meter (23,23 sec)
Ich wollte eine persönliche Bestleistung laufen, denn ich bin das letzte Mal die 200 Meter in der Halle im Jahr 2017 gelaufen und habe mich dabei auch noch verletzt. Es ist so schön jetzt einfach eine schönere Erinnerung, an die Bahn in Leipzig zu haben. Ich bin froh, dass ich wieder laufen kann, der Köper mitmacht und alles aushält. Es gibt mir Zuversicht und Wettkampfhärte.


Robin Ganter (MTG Mannheim)
Sieger 200 Meter (20,96 sec)
Der Start war nicht so gut, ich bin ein bisschen arg aufgestanden. Da wusste ich, dass Robin (Erewa) von hinten kommt und ich Feuer geben muss. Dann habe ich es gut bis in die Kurve hinbekommen, bin viel harmonischer gelaufen als im Vorlauf und auf der Geraden weiß ich: einfach Knie hoch und es läuft runter, das packe ich. Auf der Außenbahn zu laufen, ist für mich ein Vorteil, weil ich nicht der beste Kurvenläufer bin. Mit der Zeit bin ich mega zufrieden. Letztes Jahr waren es 21,19 Sekunden und jetzt unter 21 Sekunden - das war das Ziel. Auch wenn ich noch ein bisschen die 60 Meter von gestern gemerkt habe. Aber das muss man in solchen Rennen einfach ausblenden.


Jean Paul Bredau (SC Potsdam)
Sieger 400 Meter (45,95 sec)
Ich glaube heute ist mir der Meisterschaftsrekord wichtiger, aber natürlich freue ich mich auch über den Titel. In der Halle muss man als erster reingehen und das war der Plan, der auch aufgegangen ist. Noch habe ich schwere Beine und ich glaube, dass ich es erst noch realisieren muss. Ich fühle mich gut. Es ist einfach schön, gesund in der Halle stehen zu können und ich freue mich auf den Sommer.


Johanna Martin (1. LAV Rostock)
Siegerin 400 Meter (52,71 sec)
Ich kann den Sieg noch gar nicht realisieren, aber ich bin super glücklich. Ich habe das wirklich nicht erwartet, weil ich erst 17 Jahre alt bin, aber ich freue mich einfach total. Mein Plan war es, dieses Wochenende überhaupt erst ins Finale zu kommen, weil ich schon viel Respekt vor dem Wettkampf hatte. Ich bin super glücklich und freue mich einfach nur.


Marius Probst (TV Wattenscheid 01)
Sieger 1.500 Meter (3:36,36 min)
Ich habe damit geliebäugelt, so lange wie möglich dran zu bleiben. Ich habe mich dann tatsächlich 200 Meter vor dem Ziel noch relativ gut gefühlt und das Publikum hat natürlich gepusht. Auch wenn es ein Heimspiel für Robert (Farken) war, beflügelt das die anderen auch. Deswegen war es eine geile Stimmung und ich habe mir gedacht: "Jetzt oder nie". Es war für jeden Zuschauer ein geiles Rennen. Der gegenseitige Respekt zwischen Robert und mir war gegeben. Wir sind gut befreundet, es war ein geiler Fight. Deswegen würde ich auch gar nicht sagen, dass er der alleinige Favorit war. Am 29. Februar fliege ich nach Südafrika und dort bereiten wir uns dann akribisch für das große Ziel Olympia vor.


Robert Farken (SC DHfK Leipzig)
Zweiter 1.500 Meter (3:37,20 min)
Jetzt direkt nach dem Rennen ist es schwer, eine Bilanz zu ziehen. Es ist extrem bitter. Ich kenne das Gefühl so nicht, bei einer Deutschen Meisterschaft hinten abgehängt zu werden. Da ist jetzt erstmal eine ganz große Enttäuschung. Ich hatte tatsächlich gar nicht wahrgenommen, wie nah Marius (Probst) dran ist . Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt und gute Beine gehabt. Ich war sehr selbstbewusst, dass ich das hier kontrolliert gewinnen kann. Jetzt wurde ich eines besseren belehrt. Das gibt ein bisschen mehr Wachsamkeit für den Sommer.


Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier)
Siegerin 1.500 Meter (4:24,31 min)
Im Rennen gab es viele Positionswechsel, ich hatte mich eigentlich richtig schlecht positioniert und nie meinen Platz gefunden. Wir waren heute nicht schnell unterwegs und umso enger und vielleicht auch unfairer geht es dann auch zu. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich mich da durchsetzen konnte und habe mich sehr gut gefühlt. Mit dem Doppelsieg habe ich hier geliebäugelt und es ist natürlich immer schade, wenn dann einer zum Sturz kommt. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass ich den Doppelsieg geschafft habe und er mir gelungen ist. Ich bin darauf sehr stolz, aber es wäre schöner gewesen, wenn alle heil ins Ziel gekommen wären.


Simon Batz (MTG Mannheim)
Sieger Weitsprung (8,01 m)
Der Wettkampf heute war doch relativ zäh. Nach den zwei Wettkämpfen letztes Wochenende muss ich sagen, dass ich noch nicht ganz fit war. Ich habe es heute ein bisschen zu sehr erzwungen. Trotzdem sind acht Meter bei Deutsche Meisterschaften ganz gut. Dass es elf Jahre her ist, dass der Titel in der Halle mit einer Weite über acht Meter vergeben wurde und ich das heute gesprungen bin, ist schon ein Highlight. Die Zuschauer waren unglaublich und es gab extrem viel Lautstärke in der Arena. Eine Meisterschaft ist immer anders als jeder andere Wettkampf. Es gibt auch ein bisschen mehr Druck und damit muss ich erst noch lernen umzugehen. Gerade wenn man in der Favoritenrolle steckt.

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