5.000 Meter mit Hanna Klein, Gesa Krause und Eva Dieterich. Florian Bremm und Max Thorwirth auf der Unterdistanz gegen starke internationale Konkurrenz. Majtie Kolberg über 800 Meter auf der Jagd nach einer Zeit unter zwei Minuten. Oder stark besetzte Hindernis-Rennen unter anderem mit dem Europameister aus Finnland: Die 8. Lange Laufnacht in Karlsruhe soll am Samstag mit knapp 50 Rennen in rund zehn Stunden wieder zu einem Fest des Laufens werden.
Am Samstag (11. Mai) wird es wieder schnell auf der Bahn im Carl-Kaufmann-Stadion in Karlsruhe. Zahlreiche internationale und nationale Läuferinnen und Läufer kommen zu Saisonbeginn zur 8. Langen Laufnacht in die Fächerstadt. Die gute Organisation, starke Teilnehmerfelder und eine grandiose Stimmung ziehen in diesem Jahr knapp 900 Teilnehmende aus 50 Nationen an. Es geht um Normen für die Europameisterschaften in Rom (Italiern; 7. bis 12. Juni) und wichtige Weltranglistenpunkte auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris (Frankreich).
Dicht gepackte Felder erwarten die Zuschauer in den Topläufen der Männer über 1.500 Meter. Mit dem Hallen-Europameister von 2023, Adrián Ben (Spanien), und dem Meetingrekordler über die zwei Stadionrunden, Filip Ostrowski (Polen), stellen sich unter anderem zwei 800-Meter-Spezialisten der Konkurrenz um Vorjahressieger Ruben Verheyden (Belgien), auch der Europameister von 2016 Filip Ingebritsen (Norwegen) will in das Geschehen um vordere Plätze mit eingreifen.
Aus nationaler Sicht liegt der Fokus auf zwei 5.000-Meter-Läufern, die ihre Unterdistanzleistungen testen wollen. Maximilian Thorwirth (SFD 75 Düsseldorf-Süd) steigt mit dem Rennen in die Sommersaison ein, und für Florian Bremm (LSC Höchstadt/Aisch) geht es nach seinem Auftakt über die 5.000 Meter ebenfalls um eine schnelle Zeit. Die peilt auch Marc Tortell (Athletics Team Kraben) wieder an, nachdem er seine gute Form bereits am Wochenende in Lyon (Frankreich; 3:38,02 min) unter Beweis stellen konnte.
Hanna Klein gegen Gesa Krause
Spektakulär wird auch das Rennen über 5.000 Meter der Frauen. Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen), Hallen-Europameisterin von 2023, trifft auf die Doppel-Europameisterin und mehrfache Deutsche Meisterin über die Hindernisse Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier). Sie wird zum ersten Mal bei der Langen Laufnacht in Karlsruhe an der Startlinie stehen und nach erfüllter Olympia-Norm über die Hindernisse befreit und selbstbewusst in das Rennen gehen.
Neben ihrer Trainingspartnerin Maruša Mišmaš-Zrimsek (Slowenien) sind auch die beiden Tübingerinnen Eva Dieterich und Lisa Merkel mit im Lauf. Für Lisa Merkel bedeutet es die Rückkehr in ihr ehemaliges Heimstadion und für Eva Dieterich steht nach ihrem DM-Triumph über die doppelte Strecke das erste Rennen der Saison über 5.000 Meter an.
Marius Probst steigt über 800 Meter ein
Im schnellsten Rennen des Abends, den 800 Metern der Männer bekommt es der Niederländer Tony van Diepen mit dem Briten Daniel Rowden (Großbritannien) zu tun, der die schnellste Meldezeit von 1:43,95 Minuten mitbringt. Mit dem Meetingrekord über 600 m aus Pliezhausen in der Tasche, reist der 22-jährige Norweger Tobias Grønstad gestärkt nach Karlsruhe. Auch der Deutsche Hallen- und Freiluftmeister über 1.500 Meter Marius Probst (TV Wattenscheid 01) und der Deutsche Meister über 800 Meter Luis Oberbeck (LG Göttingen) wollen in Karlsruhe angreifen.
Das 800-Meter-Feld der Frauen wird angeführt von den beiden Sub-2-Läuferinnen Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) und Bianka Keri (Ungarn). Dahinter lauern mit Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormange), Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen), Nele Weßel (TV Waldstraße Wiesbaden) und den beiden U20-Athletinnen Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) und Jana Becker (Königsteiner LV) einige weitere deutsche Mittelstrecklerinnen auf eine schnelle Zeit.
Deutsche Hindernisläufer gegen den Europameister
Nachdem im vergangenen Jahr erstmal jeweils zwei Hindernisrennen ausgetragen wurden, ist der Ansturm bei den Männern in diesem Jahr noch größer, sodass ein weiterer Lauf hinzukommt. Gute Erinnerungen an Karlsruhe hat Europameister Topi Raitanen (Finnland). EM-Finalist Niklas Buchholz (LSC Höchstadt/Aisch), Universiade-Sieger Jens Mergenthaler (LG farbtex Nordschwarzwald) und Velten Schneider (VfL Sindelfingen) werden versuchen, möglichst lange bei der Pace auf 8:20 Minuten mitzugehen. Im Frauen-Feld finden sich unter anderen die Deutsche Meisterin von 2020 Elena Burkhard (LG farbtex Nordschwarzwald), die DM-Dritte Pauline Meyer aus Leverkusen und Lokalmatadorin Amelie Svensson.
Eine Zeit unter 4:10 Minuten ist bei den Frauen über 1.500 Meter anvisiert. Ein deutsches Trio mit der Vorjahressiegerin Vera Coutellier (ASV Köln), Verena Meisl (TV Wattenscheid 01) und Hindernis-Ass Olivia Gürth (Silvesterlauf Trier) stellt sich der internationalen Konkurrenz um WM-Teilnehmerin Kate Current (Kanada) und Agueda Marques (Spanien), die eine Bestzeit von 4:03 Minuten mitbringt.
Um kurz vor zehn Uhr fällt am Samstagabend der Startschuss für die schnellsten 5.000-Meter-Läufer. Dicht hinter den Tempomachern werden sich Per Svela (Norwegen) und Sergio Jimenez (Spanien) einsortieren, um möglichst lange auf Kurs Richtung 13:20 Minuten zu bleiben.
Live im SWR und auf YouTube
Angespornt von den Topzeiten im Hauptprogramm, geht es bereits am Nachmittag im Vorprogramm für viele weitere Teilnehmer und Jugendliche um DM-Normen oder gar die Richtwerte für U20-WM und U18-EM. Mit knapp 50 Rennen in zehn Stunden und spannenden Entscheidungen in nahezu allen Läufen ist für laufbegeisterte Zuschauer somit beste Unterhaltung geboten.
Für 5,00 Euro können an der Abendkasse Karten erworben werden. Erstmals wird in diesem Jahr auch der SWR die Lange Laufnacht im Hauptprogramm live auf YouTube übertragen. Das Vorprogramm zeigt die LG Region Karlsruhe ab 13:15 Uhr im YouTube-Livestream.
