| DM U18/U20

Samstag | U18: Delisha Benelisa Domingos und Sebastian Hetzner setzen im Sprint Glanzpunkte

Delisha Benelisa Domingos während des Sprintens. © Dirk Gantenberg
Am zweiten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Bochum-Wattenscheid werden weitere Deutsche U18-Meisterinnen und -Meister gekürt. Hier lesen Sie von Disziplin zu Disziplin, wer sich im Kampf um die Medaillen durchsetzen konnte.
Jane Sichting / svs / chg

Livestream  Live-Ergebnisse

Die Entscheidungen der U20

Weibliche U18


100 Meter

Siegerin Delisha Benelisa Domingos voller Dankbarkeit 

Bereits im Vorlauf und im Halbfinale überzeugte Delisha Benelisa Domingos (TuS Lichterfelde) jeweils mit der schnellsten Zeit im Feld – mit 11,73 Sekunden brachte sie im Halbfinale sogar eine neue Bestzeit auf die Bahn. Entsprechend leicht favorisiert ging sie dann im Finale an den Start und zeigte in diesem ihre ganze Klasse. In 11,68 Sekunden lief sie bei etwas zu viel Rückenwind (+2,4 m/sec) mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz als glückliche Siegerin über die Ziellinie und zeigte sich danach vor allem dankbar: „Ich bin dankbar, dass meine Freunde, meine Familie und mein Trainer immer für mich da waren. Auch mein Glaube hat eine große Rolle gespielt.“

In Gedanken war sie bei einer guten Freundin: „Sie wäre auch hier gewesen, hat sich aber leider einen Muskelfaserriss zugezogen und ist zu Hause. Der Sieg war nicht nur für mich, sondern für uns beide. Das macht den Sieg umso schöner.“ Auf Platz zwei und drei ebenfalls den Sprung auf das Podium schafften Emmanuella Adusei (Eintracht Frankfurt; 11,90 sec), die im Vorjahr noch als Vierte an einer Medaille vorbeigeschrammt war, und Valentina Krug (Sportclub Magdeburg; 11,95 sec).


400 Meter

Cäcilia Weimann überzeugt als Siegerin über die Stadionrunde

Klarer Sieg über 400 Meter für Cäcilia Weimann (SC Potsdam): Nachdem die 800-Meter-Spezialistin, die diese Strecke auch beim EYOF in Skopje (Nordmazedonien) laufen wird, als Erste auf die Zielgerade einbog, konnte ihr den Sieg keine der Konkurrentinnen mehr nehmen. Mit deutlichem Abstand führte sie das Feld an und gewann in 54,78 Sekunden, der einzigen Zeit unter 55 Sekunden im Feld, DM-Gold. In neuer Bestzeit auf Rang zwei kämpfte sich Sophie Liesigk (Sportclub Magdeburg; 55,41 sec). Für Liyana Barragan de Luyz (OSC Berlin) gab es in 56,14 Sekunden Bronze. Die für das EYOF über 400 Meter nominierte Ida Carlotta Schröder (Hamburger SV), die den Titel im vergangenen Jahr gewonnen hatte, hatte sich in Wattenscheid für eonen Start über 400 Meter Hürden entschieden.


1.500 Meter

Lina Haase läuft zum zweiten DM-Titel in Wattenscheid

Zweites Finale, zweiter Titel: Nachdem Lina Haase (LAC Erdgas Chemnitz) bereits am Freitag über 2.000 Meter Hindernis der Konkurrenz davongelaufen war, rannte sie auch über 1.500 Meter als Erste über die Ziellinie. Mit einer starken Bestzeit von 4:31,30 Minuten ließ sie sowohl Lucie Biehl (TuS Katzenelnbogen-Klingelbach 1866; 4:32,23 min) als auch Soumia Broum (Eintracht Frankfurt; 4:32,34 min) hinter sich. Beide Athletinnen stellten ebenfalls eine Bestleistung auf – insgesamt waren es in diesem Finale acht von zwölf Läuferinnen.

„Ich weiß gar nicht, was hier passiert ist. Ich bin ohne Erwartungen in das Rennen reingegangen und dachte, dass ich nach gestern nichts mehr zu verlieren habe. Auch wusste ich nicht, wie meine Beine die Belastung durchhalten. Ich bin einfach gerannt und in der letzten Runde hat mich wieder mein Ehrgeiz gepackt und ich habe dasselbe gedacht, wie gestern: das ist deine eine Chance! 300 Meter vor Schluss dachte ich mir, dass es nur noch 300 Meter sind – die letzten 300 Meter an diesem Wochenende. Dann galt es einfach zu rennen – wie im Training auch. Ich hatte noch nie einen deutschen Meistertitel und jetzt sind es gleich zwei. Jetzt wird auf jeden Fall noch gefeiert“, sagte eine vom eigenen Erfolg überwältigte Lina Haase.


3.000 Meter

Emma Rohrbach läuft zum Titel

Sie hatte bereits das Finale über 2.000 Meter Hindernis am Freitagabend in den Beinen. Und gleichermaßen viel Frust, denn als Fünftplatzierte war die lange in Führung liegende Schweizer Meisterin Emma Rohrbach (LG Region Karlsruhe) am Ende ohne Medaille geblieben. Ein anderes Bild zeigte sich am Samstag dann über 3.000 Meter. Auf der Schlussrunde setzte sie noch einmal all ihre Kräfte frei und kürte sich in 9:55,28 Minuten doch noch zur Deutschen U18-Meisterin.

„Das Rennen heute war sehr gut. Wir sind relativ langsam angelaufen, darum ging es vom Tempo her dann auf den letzten 1.000 Meter rund. Aber ich konnte gut mitziehen. Jetzt bin ich super glücklich. Auf der Zielgeraden habe ich mir gedacht: Zieh einfach, beiß einfach, du hast es“, sagte Emma Rohrbach.

Auf Rang zwei reihte sich Lya Bourgund (LAC Veltins Hochsauerland) ein, die im Vorjahr noch als Vierte am Podium vorbeigelaufen war und nun in 9:57,12 Minuten nicht nur eine Bestleistung aufstellte, sondern auch das ersehnte Edelmetall bei Deutschen Meisterschaften gewann. Bronze ging in 9:59,87 Minuten an die deutsche Jahresschnellst Ada Werner (SCC Berlin).  


Hochsprung

Erfolgreiche Titelverteidigung für Eva Kalb

Der dritte DM-Titel für Eva Kalb! Nach Gold in der U16 konnte die für das EYOF nominierte Hochspringerin der LG Forchheim am Samstag auch ihren Titel in der U18 verteidigen. In einem spannenden Duell mit Lea Völcker (TSV Wiggensbach) war es am Ende die Anzahl der Fehlversuche, die über Gold und Silber entschied. Während übersprungene 1,80 Meter für die Siegerin eine Einstellung ihrer Bestleistung bedeutete, war es für die Zweitplatzierte eine Steigerung um sechs Zentimeter. Mit einer solchen Leistungsexplosion zum Saisonhöhepunkt dürfte auch die Freude größer sein als der Ärger über den verpassten Titelgewinn. Das Podium komplettierte Anne Granich (TSV Oberthulba; 1,74 m), die im vergangenen Jahr bei der Medaillenvergabe als Vierte noch das Nachsehen hatte.

„Es war heute auf jeden Fall sehr spannend. Ich fand es gut, dass noch eine andere Athletin mit im Wettbewerb war und wir uns gegenseitig anspornen konnten. Auch wenn es für mich am Ende nicht für die 1,82 Meter gereicht hat. Aber ich bin zufrieden, wie es jetzt gelaufen ist. Es war ein guter Abschluss und ich kann jetzt positiv auf das EYOF blicken, da habe ich gute Chancen“, sagte Siegerin Eva Kalb im Anschluss an den Wettkampf.


Dreisprung

"Wollte das Publikum mitnehmen"

Mit einem Meldewert von 12,81 Metern lag Carlotta Loewenthal (LG Nord Berlin) mehr als einen halben Meter vor der Konkurrenz und ging als klare Favoritin in den Titelkampf von Wattenscheid. Mit 12,79 Metern kam die für das EYOF nominierte Athletin im letzten Versuch dann nicht nur nah an ihre Bestleistung heran, sondern untermauerte auch ihre Extraklasse und gewann nach Platz vier im Vorjahr Gold. Auf Platz zwei schaffte es mit Bestleistung Emmanuela Mensah (LAC Quelle Fürth), die ebenfalls im letzten Versuch ihre beste Weite in die Grube setzte und bei 12,39 Meter landete. Bronze ging an Lilo Ketzel (LAC Passau; 12,08 m) – auch sie sprang im sechsten Versuch zu einer Bestleistung.

„Der Titel heute bedeutet mit sehr viel. Ich habe in der Saison schon einen weiten Sprung rausgehauen und mich für das EYOF qualifiziert. Aber bei Deutschen Meisterschaften habe ich noch nie eine Medaille gewonnen und war als Favoritin sehr aufgeregt und nervös. Natürlich hofft und betet man dann, aber dass es jetzt funktioniert hat, kann ich noch gar nicht richtig realisieren. Das freut mich so sehr. Im ganzen Wettkampf hatte sich Spannung angesammelt und im letzten hatte ich dann angeklatscht und wollte das Publikum mitnehmen – es war ja eine volle Tribüne. Dann habe ich an nichts gedacht und bin einfach gesprungen. Und dann hat sich das ausgezahlt. Heute werde ich den Tag noch genießen und dann geht es am Freitag schon zum EYOF. Darauf freue ich mich schon sehr, habe aber auch Respekt“, sagte die Siegerin Carlotta Loewenthal glücklich.


Kugelstoß

Gelungene EYOF-Generalprobe für Antonia Heberle

In Abwesenheit der deutschen Jahresbesten Johanna Guggemoos (LG Stadtwerke München), die bereits am Freitag in der U20 Silber gewonnen hatte, konnte die künftige EYOF-Teilnehmerin Antonia Heberle (TV Rottenburg) noch einmal Selbstvertrauen für ihren Start im Nationaltrikot tanken. Mit 15,81 Metern stand am Ende zwar kein Ergebnis über der 16-Meter-Marke, die sie in der Saison bereits übertroffen hat, doch über DM-Gold freuen konnte sich die Rottenburgerin trotzdem. Mit einem starken letzten Stoß schob sich im sechsten Versuch noch Sophie Garza (TSV Bad Endorf) nach vorn und sicherte sich mit 14,97 Meter Silber vor Lisa Hinrichsen (Eintracht Frankfurt; 14,57 m).

„Der Anfang heute war etwas schwer und ich bin nicht so gut reingekommen. Das Einstoßen war gut, aber bei den ersten Stößen war ich dann etwas nervös. Im vierten Versuch habe ich es geschafft, locker zu bleiben und einen guten Stoß zu machen. Die Weite ist nicht super gut, aber mit dem Titel bin ich zufrieden“, sagte Siegerin Antonia Heberle.


Hammerwurf

"Ich bin komplett überwältigt"

In ihrem ersten Jahr der Altersklasse U18 hatte Friederike Heinichen (SVG GW Bad Gandersheim) das Podium bei Deutschen Meisterschaften 2024 als Vierte noch verpasst, in diesem Jahr holte sie sich den Titel. Mit 60,58 Metern gelang ihr nicht nur der einzige 60-Meter-Wurf im Feld, sondern auch eine Bestleistung. Auf dem Silberrang kam mit 59,74 Metern Magdalena Melzer (LG Limes-Rems) und Bronze ging an Charlotte Jochmann (LAZ Rhede; 59,43 m). EYOF-Teilnehmerin Sophie Peter (LC Cottbus) erwischte in Wattenscheid keinen guten Tag und schied mit 49,17 Meter im ersten Versuch und zwei weiteren Versuchen, die ungültig waren, bereits im Vorkampf aus.

„Ich bin total überrumpelt, weil ich dieses Jahr keinen guten Einstieg hatte in die Saison. Ich hatte noch einmal den Trainer gewechselt und war einen Monat lang mit einer Vergiftung krank. Ich bin gerade komplett überwältigt, dass ich das geschafft habe. Der Titel bedeutet mir sehr viel. Der Wettkampf war bis zum letzten Versuch sehr spannend. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich gewonnen habe“, sagte eine glückliche Friederike Heinichen.

Männliche U18


100 Meter

Sebastian Hetzner stürmt zu Gold

Auf starke Vorstellungen in Vorlauf und Halbfinale folgte am Samstagabend die Kür im Finale: Etwa ab der Hälfte des Rennens über 100 Meter sprintete Sebastian Hetzner (LAC Passau) allen auf und davon. Gestoppt wurde für den deutschen Jahresbesten der Altersklasse U18 eine Zeit bei 10,56 Sekunden. „Ich wusste: Wenn ich 100 Prozent gebe und das mache, was ich im Training mache, dann kann ich hier heute auf jeden Fall gewinnen. Im Endeffekt habe ich genau das dann gemacht. Das ist der Hammer“, sagte Hetzner über seine Herangehensweise an das Meisterschaftsrennen.

Drei so starke Rennen an einem Tag zu absolvieren war für ihn sehr anstrengend: „Daran muss ich mich erst noch gewöhnen, aber es hat trotzdem alles funktioniert.“ Das nächste Mal die Chance, sein Können unter Beweis zu stellen, hat er beim EYOF: „Darauf werde ich mich jetzt gut vorbereiten und der Rest passiert dann beim EYOF.“

Mit Bestzeit auf den Silberrang stürmte der im Vorjahr Fünftplatzierte Tyrese Stewart (TSV Amicitia Viernheim 1906/09; 10,61 sec), der auch über die doppelte Distanz in den Meldelisten steht. Bronze gewann Julian Rylke (LG Würm Athletik; 10,81 sec).


400 Meter

Knapper Zieleinlauf über 400 Meter 

Was für ein packendes Finale über 400 Meter. Schulter an Schulter sprinteten der deutsche Jahresbeste Andor Rik Schumann (Erfurter LAC), der bereits den Vorlauf über 800 Meter in den Beinen hatte, und Max Willms (LBV Phönix Lübeck) auf der Zielgerade in einem packenden Finsih dem Ziel entgegen.

Kurz sah es so aus, als ob sich das Stehvermögen des 800-Meter-Spezialisten Schumann bewährt machen würde, doch auf den letzten Metern war es dann doch der Athlet aus dem Norden, der sich durchsetzen konnte. In 48,30 Sekunden gewann Max Willms Gold vor Andor Rik Schumann (48,46 sec) und Erik Siepmann (MTV Wittmund; 49,03 sec) auf Rang drei.


1.500 Meter

Lennox Gyulai über die Flachdistanz zu Gold

Zu dritt an der Spitze ging es für die Favoriten auf die Schlussrunde, bereits eingangs der Gegengerade kam es zu einer kleinen Rangelei, bei der Karl Luis Eickmeyer (LG Olympia Dortmund) fast zu Sturz kam und von Position eins auf drei rutschte. In Führung liegend war es nun Pascal Neumann (LAC Erdgas Chemnitz), der das Zepter übernahm. Doch dann mobilisierte Lennox Gyulai (SG Lok. Hainsberg) noch einmal alle Kräfte und zog trotz der Zusatzmeter in der Kurve an dem Chemnitzer vorbei.

Auf der Zielgeraden konnte ihm schließlich keiner der Verfolger mehr gefährlich werden und so stürmte der 17-Jährige in 4:06,00 Minuten mit ausgebreiteten Armen als Sieger ins Ziel. Platz zwei ging an Pascal Neumann (4:06,76 min), für Karl Luis Eickmeyer (4:08,26 min) blieb nach einer Unaufmerksamkeit und mit einem Sturz beim Überqueren der Ziellinie nur Rang vier. Denn auf dem letzten Meter war es Niklas Mengler (LC Bingen; 4:08,10 min) der noch an ihm vorbeizog und das Podium komplettierte.

„Als ich als Erster ins Ziel gelaufen bin, ist der ganze Stress vorher von mir abgefallen und ich hatte es endlich geschafft. Ich hatte damit gerechnet, dass das Rennen noch langsamer wird als im Vorlauf. Ich habe immer versucht, dass ich meine Position halte und bereit für den Endspurt bin. Bei den Rangeleien zwischendurch bin ich gut durchgekommen und dann habe ich mich auf die letzten 200 Meter fokussiert“, sagte Lennox Gyulai nach seinem Sieg. Beim EYOF in Skopje wird der Sachse über die Hindernisse starten. Dass er bei der Jugend-Hallen-DM einen 1.500-Meter-Start vorzog, erklärte er mit der Sturzgefahr: „Ich wollte kein Risiko eingehen.“


3.000 Meter

Tom Stephan sichert sich DM-Titel

Schon bei der DLV-U18-Gala in Wetzlar hatten sich Tom Stephan (TV Lilienthal) und Maximilian Rath (LG Stadtwerke München) um den Sieg und damit das Duell um den EYOF-Startplatz duelliert. Zur Neuauflage dieses Zweikampfes kam es am Samstag in Wattenscheid. Im Medaillenkampf um Gold und Silber trennten die beiden Läufer am Ende nur wenige Hundertstel – mit dem besseren Ende für Tom Stephan. In 8:37,21 Minuten gewann er Gold vor Maximilian Rath (8:37,93 min). Auf den Bronzerang lief mit Bestzeit (8:39,53 min) der Zwölfte des Vorjahres Friedrich Michel (TC Fiko Rostock).


Hochsprung

Mit sauberer Serie zum Sieg gesprungen

Was für eine Serie von Jacob Thomä (Eintracht Frankfurt). In einem Hochsprung-Wettbewerb, der sich aufgrund einer kleinen Unterbrechung in die Länge zog, übersprang der Hesse alle Höhen im ersten Versuch, erst 2,10 Meter waren am Samstag noch zu hoch. Bei dieser Höhe, die zugleich Bestleistung gewesen wäre, fiel die Latte bei allen drei Versuchen. Somit gewann Jacob Thomä mit 2,07 Meter den Titel – noch im vergangenen Jahr war es für ihn Platz fünf geworden.

Mit Bestleistung und erstmals einer zwei vor dem Komma zu Silber sprang der Sechstplatzierte von 2024 Arne Hörsting (LG Coesfeld; 2,00 m). Höhengleich auf Platz drei trug sich Jannik Gerhardy in die Ergebnisliste ein. Nach Silber im Vorjahr gab es dieses Mal Bronze für den Springer der Troisdorfer LG.


Stabhochsprung

Knapper Fehlversuch über 4,95 Meter gibt Zuversicht 

4,92 Meter hat er in diesem Jahr bereits übersprungen, 4,85 Meter reichten Jonathan Hummel (LG Leinfelden-Echterdingen) am zweiten Tag der Deutschen U18-Meisterschaften zum Titel. „Es war heute ein bisschen schwer, in den Wettkampf reinzukommen. Am Ende war dann der Wind ein bisschen hinderlich. Aber ganz zum Schluss war es okay und ich konnte gut springen. Nachdem ich die 4,85 Meter im ersten Versuch übersprungen hatte, habe ich 4,95 Meter auflegen lassen. Das wäre eine Verbesserung meiner PB um drei Zentimeter gewesen. Der letzte Versuch war dann auch echt knapp“, sagte Jonathan Hummel nach dem Wettkampf.

Silber ging mit übersprungenen 4,65 Metern an Nikolas Tietze (SV Halle). Ebenfalls mit 4,65 Metern höhengleich auf dem geteilten Bronzerang landeten jeweils mit Bestleistung Ben Sky Fischer (LAZ Ludwigsburg) und Leo Trumpp (TSV Gräfeling).


Dreisprung

Joel Yamah trotz dem Gegenwind

Einen langen Atem musste am Samstagvormittag die Top Acht im Dreisprung beweisen. Knapp zwei Stunden lang dauerte der Wettkampf. Nachdem der einzige 15-Meter-Springer im Feld Joel Yamah (SCC Berlin) im zweiten Versuch 14,44 Meter in die Grube gesetzt hatte, folgten drei ungültige Versuche. Zwar hätte diese Weite bereits für den Sieg gereicht, doch als EYOF-Starter wollte sich das Sprungtalent damit nicht zufriedengeben. Im letzten Versuch steigerte sich er noch einmal auf 14,60 Meter. Damit sicherte er sich Gold – noch im vergangenen Jahr war ihm kein gültiger Versuch gelungen. Zu Silber sprang Tarik Benze (LG Weserbergland; 14,37 m) vor Justin Hopfensitz (TSV Oberkochen; 14,31 m).

„Ich bin etwas schwer reingekommen, aber am Ende hat alles gepasst. Das war eine gelungene Generalprobe für das EYOF. Ich hatte einen ungültigen Versuch dabei, der sehr weit war. Darauf baue ich jetzt weiter auf und beim EYOF bin ich wieder 100 Prozent am Start. Dort will ich ins Finale kommen und meine Leistung abrufen. Ich weiß, dass da noch super viel drin ist. Der letzte Versuch heute war technisch sehr sauber, aber ich hatte sehr starken Gegenwind – minus 2,1 Meter pro Sekunde – und entsprechend war der Sprung auch ohne Brett. Daher kann ich mir da ordentlich etwas dran rechnen“, sagte Joel Yamah zu seinem Wettkampf in Wattenscheid.


Kugelstoß

Matti Sosna macht's im Sechsten

Besser kann es für ein Podium bei Deutschen Meisterschaften nicht laufen. Jeweils mit Bestleistung wuchteten alle drei Medaillengewinner im Kugelstoßen ihr fünf Kilogramm schweres Arbeitsgerät so weit wie nie zuvor aus dem Ring hinaus. Der weiteste Stoß ging dabei auf das Konto von Matti Sosna (TSG Bergedorf), der im letzten Versuch 17,57 Meter erreichte. Im vergangenen Jahr noch auf Rang zehn, hat er sich im Lohrheidestadion nun zum Deutschen Meister gekürt – und könnte diesen Erfolg sogar noch einmal wiederholen. Denn auch im Diskuswurf steht der 17-Jährige am Sonntag in den Meldelisten und ist dort als Titelträger 2024, EYOF-Teilnehmer und deutscher Jahresbester klar favorisiert.

Nach dem Wettkampf sagte er: „Nachdem ich vor meinem sechsten Versuch die Führung verloren hatte, habe ich Druck verspürt und musste mich noch einmal heran kämpfen und Spannung aufbauen. Die ersten drei Versuche bin ich nicht gut in den Wettkampf gekommen, die nächsten drei bin ich Stück für Stück besser reingekommen und im letzten hat auch die Unterstützung vom Publikum geholfen. Im Diskus will ich morgen die 60 Meter angreifen.“

Mit seinem ersten 17-Meter-Stoß schob sich John-Christian Schochardt (SC Neubrandenburg; 17,22 m) im letzten Versuch noch auf Platz zwei. Bronze ging mit 17,11 Metern an Lance Listner (LAC Erdgas Chemnitz). Zum nächsten Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz kommt es schon am Sonntag im Diskusring. 


Hammerwurf

Bruno Wedemann wird Deutscher Jugendmeister

Im letzten Versuch machten es die Hammerwerfer noch einmal spannend. Nachdem sich zunächst Philip Hartmann (DJK Aschaffenburg) mit einer Verbesserung auf 60,93 Meter an Lukas Melzer (LG Teck) vorbeigeschoben hatte, konterte dieser mit starken 62,13 Metern und sicherte sich Silber. Den Sieger Bruno Wedemann (Erfurter LAC) konnte er damit nicht mehr unter Druck setzen.

Dieser hatte den Titel nach seinem Wurf auf 63,85 Meter im fünften Versuch bereits sicher. Dennoch schleuderte er den Hammer im letzten Versuch noch einmal auf 63,01 Meter und unterstrich damit sein Können auf hohem Niveau. Auf Platz acht im Vorjahr, als Gold für eine Weite von 70,90 Meter vergeben wurde, folgte für den Thüringer in Wattenscheid nun der Titel.

Livestream  Live-Ergebnisse

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets