| U20-EM 2025

Tampere Tag 1 | Julia Ehrle pulverisiert ihre Bestzeit und stürmt zu Bronze

© Jan Papenfuß
Gleich im ersten Finale der U20-EM durfte das deutsche Team die erste Medaille bejubeln: Julia Ehrle gewann am Donnerstagabend über 5.000 Meter die Bronzemedaille. In ihrem erst fünften 5.000-Meter-Rennen blieb sie erstmals unter 16 Minuten, und das deutlich.
Svenja Sapper

Ein Finale stand am Donnerstagabend, dem ersten Tag der U20-EM in Tampere (Finnland), auf dem Programm: jenes über 5.000 Meter. Mit einer klaren Favoritin, der Britin Innes Fitzgerald. Und mit einem deutschen Trio, das hochmotiviert ins Rennen ging.

Die Favoritin konnte sich schon frühzeitig vom restlichen Feld lösen, nur zwei Athletinnen hielten anfangs noch Schritt: Edibe Yagiz aus der Türkei und Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald). Und während die Britin bald einsam ihre Runden an der Spitze zog, lieferten sich die beiden Verfolgerinnen einen spannenden Zweikampf – und konnten mit diesem "Teamwork" die Konkurrenz in Schach halten. 

Erstmals unter 16 Minuten

Die Tschechin Jana Johanova und die Britin Freya Bradley kamen auf der Schlussrunde noch einmal näher. Doch auch Julia Ehrle und Edibe Yagiz hatten noch genug Kräfte im Tank. In 15:09,04 Minuten demonstrierte Innes Fitzgerald eindrucksvoll ihre Klasse, das spannende Duell um Platz zwei entschied die Türkin (15:43,60 min) knapp für sich, für Julia Ehrle wurden 15:44,06 Minuten gestoppt.

Eine deutliche Bestzeit: In ihren bisherigen vier Rennen war sie nie unter 16 Minuten geblieben, ihr Hausrekord hatte bis dahin bei 16:27,78 Minuten gestanden. Und so machte sich die Entscheidung für den 5.000-Meter-Start anstelle der 3.000 Meter bezahlt. Auf der kürzeren Strecke hatte Julia Ehrle im Vorjahr U18-EM-Bronze gewonnen. 

Die beiden weiteren deutschen Starterinnen absolvierten weite Strecken des Rennens gemeinsam. Am Ende mussten jedoch beide einer Athletin ausweichen, die auf Bahn eins stehen blieb. Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg) konnte sich gut aus der kniffligen Lage befreien und kam mit 16:21,95 Minuten bis auf eineinhalb Sekunden an ihre Bestzeit heran – Platz neun. Ada Werner (SCC Berlin) hatte anschließend mehr zu kämpfen und beendete das Rennen in 16:49,64 Minuten auf Rang 22. 

Stimmen zum Wettbewerb 

Julia Ehrle (LG farbtex Nordschwarzwald):
Eigentlich hätte ich mir das nicht erträumen können! Auf der Meldeliste stand ich viel weiter hinten, da war ich Elfte. Dann auf Platz drei zu laufen, im ersten U20-Jahr, ist unvorstellbar. Dass ich das wirklich schaffe, damit habe ich nicht gerechnet. In den letzten Runden, als ich immer Zweite oder Dritte war, habe ich natürlich gehofft, dass es reicht. Aber ich wusste auch, dass hinten noch welche kommen, die Zuschauer haben es mir auch reingerufen. Es hat schon geholfen, dass ich nicht alleine rennen musste. Wir haben uns bis zum letzten Meter gebattelt. Ich hatte mir für das Rennen nichts Konkretes vorgenommen, sondern wollte einfach schauen, wie die Leute so laufen. Ich habe mich das ganze Rennen über sehr gut gefühlt, die Bedingungen waren wirklich perfekt, das Publikum hat auch super mitgerufen. 

Ada Werner (SCC Berlin): 
950 Meter vor Schluss war ich mit Franzi unterwegs und habe mich noch ultragut gefühlt. Dann ist vor uns eine stehen geblieben, keine Ahnung warum. Ich musste richtig stehen bleiben! Da habe ich die anderen vorbeiziehen sehen. Die letzte Runde bin ich dann gefühlt nur noch gejoggt. Für mich hat es perfekt gepasst, mit Franzi mitzugehen. Deshalb ist es das jetzt so ärgerlich gewesen! Ich wäre auch gerne eine Zeit im Bereich von 16:20 Minuten laufen, ich hatte auch das Gefühl, dass das geht. 

Franziska Drexler (LG Telis Finanz Regensburg):
Das Rennen hat Spaß gemacht. Bei internationalen Rennen ist es oft so, dass es schnell losgeht, das war hier auch so. Es wurde mittendrin irgendwo langsamer. Irgendwann hat sich Ada drangehängt, das war dann auch ganz cool, dass wir zusammen laufen konnten. In die Britin, die dann stehen geblieben ist, sind wir leider voll reingerannt. Dadurch waren wir aus dem Schritt raus. Ich habe am Schluss versucht, noch mal Druck zu machen. Mit der Zeit kann ich nach einer etwas holprigen Vorbereitung zufrieden sein, mit Blinddarmentzündung und einem gebrochenen Arm habe ich ein bisschen was durchgemacht. 

U20-EM Tampere 2025

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