Bei den Interlands 2025 in Den Haag/Niederlande hat die deutsche Masters-Mannschaft am Samstag einen überzeugenden Sieg vor den Niederlanden und Belgien gefeiert. Viele sehr gute Einzelleistungen und zwei Weltrekorde in den 4x400-Meter-Mixed-Staffeln der Altersklassen 35 und 55 legten die Grundlage für die starke Mannschaftsleistung.
Sieben Jahre nach dem letzten Masters-Vergleichskampf zwischen den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland, der Challenge in Rehlingen 2018, fand in Den Haag mit den Interlands 2025 ein Neuanfang in neuer Form statt. Das Reglement: Jede:r Athlet:in durfte in maximal zwei Einzeldisziplinen starten. Am Ende kamen die zwei besten Punkt-Ergebnisse (berechnet mit Altersklassenfaktor) pro Disziplin und Geschlecht einer Nation in die Wertung.
Die deutsche Mannschaft bestand aus vielen international erfahrenen Masters-Athletinnen und -Athleten und einigen Neulingen im Nationaltrikot, koordiniert und organisiert von Jan-Boyke Seemann und Urte Zinke. In insgesamt 13 Disziplinen – sechs Lauf-, vier Wurf- und zwei Sprungdisziplinen sowie in der 4x400-Meter-Mixed-Staffel – ging es um Punkte fürs Team. "Wir hatten schon länger damit geliebäugelt, die Interlands wieder aufleben zu lassen, nun hat es geklappt und wir sind wahnsinnig stolz und dankbar. Stolz natürlich auf den Sieg unseres Teams und dankbar, dass die AthletInnen alles auf sich genommen haben“, so Jan-Boyke Seemann.
Frauke Viebahn und Barbara Gähling glänzen im Hochsprung
Am Ende siegte die deutsche Mannschaft mit 39.801 Punkten vor den gastgebenden Niederlanden mit 39.142 Punkten. Die höchsten Punktzahlen im Frauenbereich gingen auf das Konto der Hochspringerinnen Frauke Viebahn (W65), die für 1,35 Meter 1.083 Punkte sammelte, und Barbara Gähling (W60), die für die gleiche Höhe 995 Punkte bekam. Bettina Schardt (W50) erzielte mit dem Diskus 41,91 Meter und 969 Punkte, Dana Prada (W45) bekam für 12,07 Sekunden über 80 Meter Hürden 966 Punkte.
Weitere Disziplinsiegerinnen waren Bettina Schardt im Hammerwurf mit 46,01 Meter (960 pt), Dana Prada im Weitsprung mit 5,32 Meter (935 pt), Martina Greithanner (W50) im Kugelstoß mit 13,42 Meter (906 pt) und Frauke Viebahn über 100 Meter in 15,14 Sekunden (837 pt).
Holger Klose zurück im Nationaltrikot
Bei den Männern holte Sprinter Roland Gröger (M60) die Top-Punktzahl: Über 400 Meter rannte er in 55,05 Sekunden zu 1.007 Punkten. Ralf Mordhorst (M50) überzeugte mit 56,71 Meter mit dem Diskus und 994 Punkten. Im Hammerwurf ging der Sieg mit 58,73 Meter und 987 Punkten an Holger Klose (M50). Der WM-Zehnte der Weltmeisterschaften von 2005 feierte in Den Haag nach knapp 20 Jahren Wettkampf-Pause seinen Einstand bei den Masters im Nationaltrikot und war von Stimmung und Miteinander unter den Masters hellauf begeistert.
Weitere Disziplinsiege bei den Männern holten Markus Paquée (M50) über 100 Meter Hürden in 14,74 Sekunden (933 pt), Bernd Lachmann (M55) in 55,56 Sekunden über 400 Meter (904 pt), Ralf Mordhorst im Kugelstoß mit 14,53 Meter (892 pt) sowie Manuel Croon (M 35) im Speerwurf mit 66,03 Meter (867 pt) und Roland Gröger über 100 Meter in 12,82 Sekunden (852 pt).
Für den krönenden Abschluss sorgten die 4x400-Meter-Mixed-Staffeln, von denen am Ende zwei als neue Weltrekord-Halter in die WMA-Listen eingehen: Die M/W35-Staffel mit Peter Fräßdorf (M45), Dana Prada (W45), Felix Trogisch (M35), Daniela Kliche (W45) rannte in 3:50,72 Minuten als erste Mixed-Staffel dieser Altersklasse in die brandneue Rekordliste. Die M/W55-Staffel lief in der Besetzung Roland Gröger (M60), Barbara Gähling (W60), Bernd Lachmann (M55) und Iris Opitz (W55) in 4:04,31 Minuten eine knappe Minute schneller als eine australische Staffel im April in Adelaide/Australien.
Gelungene Veranstaltung mit bester Stimmung
Die Staffeln setzten den sportlichen Schlusspunkt unter eine Veranstaltung, die von den niederländischen Ausrichtern um Fennie van Osch herausragend organisiert und mit entspannter Gelassenheit und Hingabe durchgeführt wurde. Ein gemeinsames Abendessen auf dem Sportgelände mit vielen Gesprächen über alle Nationen hinweg rundete den Tag ab, der allen, sei es Sportler, Kampfrichter, Offizielle, Organisatoren oder Betreuer als ein ganz besonderer Wettkampf in Erinnerung bleiben wird. Ein Wettkampf, bei dem es um sportliche Leistungen, aber vor allem um das Miteinander ging.
„Die sportlichen Highlights sind der Wahnsinn. Weltrekorde in den Staffeln, die Werfer:innen überragend und die richtige Mischung in den Altersklassen haben uns den Sieg beschert. Einfach nur klasse“, zog Jan-Boyke Seemann ein zufriedenes Fazit. „Die Stimmung in unserem deutschen Team war wirklich herausragend. Jede:r war für jede:n da, hat angefeuert und unterstützt. Wenn wir diesen Spirit auch zu den nächsten internationalen Meisterschaften transportieren, wird es noch mehr krachen“, ist sich Jan-Boyke Seemann sicher.
Mehr zu den Interlands 2025 erfahren Sie im Mainathlet-Podcast.