Das Diamond League-Meeting in Lausanne ist am Mittwochabend im strömenden Regen ausgetragen worden. Trotz der schwierigen Bedingungen gab es Topleistungen. Christina Honsel sprang im ersten Versuch über 1,91 Meter und teilte sich damit den Sieg im Hochsprung mit der Australierin Nicola Olyslagers und der Polin Maria Zodzik. Auch die DLV-Sprintstaffel der Frauen überzeugte.
Es ist eine nasse Angelegenheit gewesen das Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) am Mittwochabend. Es war kühl, strömender Regen setzte die Bahn unter Wasser. Die Kampfrichter versuchten zum Beispiel mit mäßigem Erfolg, den vollgelaufenen Unterbau des Weitsprungbretts leer zu schöpfen. Entsprechend dieser schwierigen Bedingungen reichten in dieser Disziplin Überraschungssieger Anvar Anvarov (Usbekistan) 7,84 Meter zum Sieg.
Das Beste aus dem Abend, den jeder wohl lieber drinnen verbracht hätte, machte Hochspringerin Christina Honsel (TV Wattenscheid 01). Die 28-Jährige, die gerade in Heilbronn erstmals 2,00 Meter übersprungen hatte, nahm bis einschließlich 1,91 Meter alle Höhen im ersten Versuch. 1,94 Meter schaffte keine Athletin mehr. Entsprechend gab es für die DLV-Athletin gleich die nächste Premiere: Der erste Sieg bei einem Diamond League-Meeting. Den teilte sich die Olympia-Sechste mit Nicola Olyslagers (Australien) und Maria Zodzik (Polen), die sich ebenfalls bis 1,91 Meter keinen Fehlversuch erlaubten.
„Es war heute sehr nass, aber ich habe beschlossen, mutig zu sein und hoch einzusteigen und am Ende hat es geklappt“, erklärte die Deutsche Meisterin. „Selbst bei strömendem Regen sind die Zuschauer geblieben. Das war großartig.“ Durch ihren Sieg qualifizierte sich Christina Honsel auch für das Finale der Diamond League in Zürich (Schweiz; 27./28. August).
Imke Onnen (Cologne Athletics) kam mit 1,86 Metern im zweiten Anlauf auf Rang sechs. Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) beendete den Wettkampf nach zwei Fehlversuchen über 1,86 Meter und 1,91 Meter ohne gültigen Sprung.
DLV-Sprintstaffel siegt in 42,53 Sekunden
Auch die DLV-Sprintstaffel der Frauen trotze dem Regen erfolgreich. Sina Mayer (LAZ Zweibrücken), Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar), Sophia Junk (LG Rhein-Wied) und Gina Lückenkemper (SCC Berlin) liefen in 42,53 Sekunden zum Abschluss des Meetings nicht nur zum Sieg, sondern blieben auch nur eine Hundertstel über der Zeit des DLV-Quartetts bei der Team-EM.
Dreieinhalb Stunden vor der Staffel absolvierten Sophia Junk (11,35 sec), Gina Lückenkemper (11,43 sec) und Sina Mayer (11,57 sec) auch Einzelrennen über 100 Meter, die allerdings weniger als Warm-Up zu bezeichnen waren, sondern mehr ein Kennenlernen der nassen Bedingungen darstellten.
Das Rennen über 3.000 Meter Hindernis vorzeitig beendete Lea Meyer (VfL Löningen). Der Sieg ging an die Kenianerin Doris Lemngole (9:16,36 Minuten).
Top-Zeiten auf der Sprintgeraden
Über 110 Meter Hürden der Männer ließ sich der Jahresschnellste Cordell Tinch (USA) vom Regen nicht davon abhalten, zum dritten Mal in diesem Sommer unter 13 Sekunden zu sprinten (12,98 sec). Bei den Frauen knüpfte Nadine Visser (Niederlande; 12,45 sec) an ihren starken Vorlauf vom vergangenen Samstag in Chorzów (Polen; 12,28 sec) an und ließ diesmal Olympiasiegerin Masai Russell (USA; 12,53 sec) hinter sich.
Im 100-Meter-Sprint der Männer war es wieder ein Jamaikaner, der Olympiasieger Noah Lyles (USA) davonlief. Oblique Seville (9,87 sec) nahm dem US-Amerikaner auf Rang zwei (10,02 sec) 15 Hundertstel ab. In Chorzów hatte sich der Olympia-Zweite Kishane Thompson (Jamaika) durchgesetzt, der wegen Schienbeinproblemen auf einen Start in Lausanne verzichtete.
800-Meter-Olympiasiegerin Keely Hodgkinson (Großbritannien) bestätigte in 1:55,69 Minuten und dem nächsten Sieg ihre starke Form von ihrem verspäteten Saisoneinstieg am vergangenen Wochenende. Bei den Männern setzte sich Josh Hoey (USA; 1:42,82 min) gegen Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi (Kenia; 1:43,29 min) durch.
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