Mit Weltklasse-Läuferinnen und -Läufern geht am Sonntag der Sydney-Marathon über die Bühne. Unter anderem sind Olympiasiegerin Sifan Hassan und der ehemalige Weltrekordler Eliud Kipchoge mit von der Partie – und nicht zuletzt der Deutsche Rekordler Samuel Fitwi.
Eliud Kipchoge (Kenia) und Sifan Hassan (Niederlande) führen das in der Spitze hochklassigste Marathon-Feld an, das je bei einem Rennen auf dem australischen Kontinent auf einer Startliste stand. Beim Sydney-Marathon am kommenden Sonntag weisen neun Männer persönliche Rekorde von unter 2:05:00 Stunden auf. Alle bis auf einen – Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) – kommen entweder aus Kenia oder aus Äthiopien. Der Deutsche Rekordhalter bildet somit die Ausnahme unter den schnellsten Athleten in Sydney.
Bei den Frauen sind sechs Läuferinnen dabei, die persönliche Bestzeiten von unter 2:19:00 Stunden vorweisen können. Als vor 25 Jahren die Olympischen Spiele in Sydney stattfanden, standen die Marathon-Weltrekorde noch bei 2:05:42 beziehungsweise 2:20:43 Stunden.
Der starke spitzensportliche Aufschwung des Rennens in diesem Jahr erklärt sich damit, dass der Lauf erstmals zur World Marathon Majors-Serie gehört. Die Kursrekorde von 2:06:18 Stunden (Brimin Misoi; Kenia) und 2:21:41 Stunden (Workenesh Edesa; Äthiopien) müssten bei den voraussichtlich guten Wetterdingungen fallen. Allerdings ist die Strecke wellig bis hügelig, also nicht besonders schnell. Absolute Topzeiten sind daher eher nicht zu erwarten.
Samuel Fitwi: Über Addis Abeba nach Sydney
Seit Anfang Juni hat sich Samuel Fitwi in Addis Abeba auf den Sydney-Marathon vorbereitet. In Äthiopien schließt er sich seit nunmehr rund zwei Jahren immer wieder für eine längere Zeit einer starken Trainingsgruppe an. Der 29-Jährige, der im vergangenen Dezember in Valencia den deutschen Rekord über die 42,195 Kilometer auf 2:04:56 Stunden verbessert hatte und dann im April den Hannover-Marathon in der aktuellen deutschen Jahresbestzeit von 2:06:29 Stunden gewann, flog direkt aus Addis Abeba nach Sydney.
Samuel Fitwi soll in guter Form sein und die Trainingswerte sind im Vergleich zum vergangenen Jahr offenbar noch besser als vor den Olympischen Spielen und vor dem Valencia-Marathon. Für ihn geht es in Sydney darum, eine möglichst gute Platzierung in einem hochkarätigen Rennen zu erreichen.
Eliud Kipchoge gefordert
Der frühere Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge, der in Berlin 2022 die damalige Bestzeit auf 2:01:09 Stunden verbessert hatte, ist inzwischen bereits 40 Jahre alt und erreichte zuletzt nicht mehr die Höchstform früherer Jahre. Zuletzt lief Kipchoge im April in London (Großbritannien) als Sechster aber immer noch starke 2:05:25 Stunden. Als Favoriten sind aber eher andere Läufer anzusehen. Birhanu Legese (Äthiopien; 2:02:48 h), Vincent Ngetich (Kenia; 2:03:13 h) und Dawit Wolde (Äthiopien; 2:03:48 h) weisen jeweils Bestzeiten von unter 2:04:00 Stunden auf.
Auch Bernard Koech (Kenia), der im vergangenen Jahr den Hamburg-Marathon gewann, wird mit seiner Bestzeit von 2:04:09 Stunden zu beachten sein. 15 Läufer haben persönliche Rekorde von unter 2:06:00. Auch aufgrund des Streckenprofils sind Überraschungen möglich.
Sifan Hassan die klare Favoritin
Im Gegensatz zu den Männern gibt es bei den Frauen eine große Favoritin: Mit Sifan Hassan startet die Olympiasiegerin von Paris 2024 am Sonntag in Sydney. Die Niederländerin, die mit ihrer persönlichen Bestzeit von 2:13:44 Stunden die drittschnellste Läuferin der Geschichte ist, zeigte bei Olympia im vergangenen Jahr, dass sie auch mit hügeligen Strecken zurechtkommt. Im April war sie in London Dritte mit 2:19:00 Stunden.
„Ich freue mich, dass ich in Sydney meinen nächsten Marathon laufen werde, denn Australien ist eine starke Leichtathletik-Nation“, sagte Sifan Hassan, die auf die frühere Weltrekordlerin Brigid Kosgei (Bestzeit: 2:14:04) treffen wird.
Vier frühere Landsfrauen von Sifan Hassan, die aus Äthiopien stammt, können ebenso eine starke Rolle spielen: Die Vorjahressiegerin und Streckenrekordlerin Workenesh Edesa, die vor einem Jahr in Sydney mit 2:21:41 Stunden gewann und sich dann als Siegerin des Hamburg-Marathons im April auf 2:17:55 Stunden steigerte, Ashete Bekere (Bestzeit: 2:17:58 h), Meseret Belete (2:18:21 h) und Tiruye Mesfin (2:18:35 h).
Die Topläufer:innen beim Sydney-Marathon
MÄNNER:
Eliud Kipchoge | KEN | 2:01:09 h
Birhanu Legese | ETH | 2:02:48 h
Vincent Ngetich | KEN | 2:03:13 h
Dawit Wolde | ETH | 2:03:48 h
Bernard Koech | KEN | 2:04:09 h
Hailemaryam Kiros | ETH | 2:04:35 h
Kenneth Kipkemoi | KEN | 2:04:52 h
Cornelius Kiplagat | KEN | 2:04:54 h
Samuel Fitwi | GER | 2:04:56 h
Addisu Gobena | ETH | 2:05:01 h
Afewerki Berhane | ETH | 2:05:22 h
Mulugeta Asefa | ETH | 2:05:33 h
Laban Korir | KEN | 2:05:41 h
Victor Kipchirchir | KEN | 2:05:43 h
Edward Cheserek | KEN | 2:05:43 h
Felix Kirwa | KEN | 2:05:44 h
FRAUEN:
Sifan Hassan | NED | 2:13:44 h
Brigid Kosgei | KEN | 2:14:04 h
Workenesh Edesa | ETH | 2:17:55 h
Ashete Bekere | ETH | 2:17:58 h
Meseret Belete | ETH | 2:18:21 h
Tiruye Mesfin | ETH | 2:18:35 h
Sichala Kumeshi | ETH | 2:19:53 h
Buze Diriba | ETH | 2:20:22 h
Gladys Chesir | KEN | 2:20:30 h
Ai Hosoda | JPN | 2:20:31 h
Evaline Chirchir | KEN | 2:20:33 h
Pascalia Chepkosgei | KEN | 2:22:11 h
Anchialem Haymanot | ETH | 2:22:23 h