| WM 2025

Tokio Tag 6 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

© Jan Papenfuß
Am Donnerstag, dem sechsten WM-Tag von Tokio (Japan), stehen weitere Vorrunden mit deutscher Beteiligung an. Wie sich die DLV-Athletinnen und -Athleten in diesen Wettbewerben präsentiert haben und wie sie selbst ihre Auftritte einordnen, das lesen Sie hier von Disziplin zu Disziplin.
Svenja Sapper / Jane Sichting

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Frauen

200 Meter | Halbfinals

Sophia Junk mit zweitschnellster Zeit ihrer Karriere

Schneller sprinten als im Vorlauf und den 18. Platz in der Meldeliste bestätigen. So lautete die Marschroute für Sophia Junks (LG Rhein-Wied) Halbfinale. Und der Deutschen Meisterin gelang noch etwas mehr als das: In 22,71 Sekunden war sie nicht nur eine Zehntel schneller als in der ersten Runde, sondern belegte auch in der Gesamt-Abrechnung aller drei Läufe Rang 13. Darüber freute sie sich sehr, die regennasse Bahn von Tokio bereitete ihr keinerlei Probleme. 

Das Rennen gewann die 100-Meter-Weltmeisterin Melissa Jefferson-Wooden (USA) in glatten 22,00 Sekunden, noch eine Hundertstel schneller war in Saisonbestzeit Titelverteidigerin Shericka Jackson (Jamaika). Für den Finaleinzug waren 22,48 Sekunden gefordert, so schnell ist Sophia Junk, deren Bestzeit bei 22,53 Sekunden steht, bislang noch nicht gelaufen. 

Stimme zum Wettbewerb

Sophia Junk (LG Rhein-Wied)
Ich mag zwar die Zahl 13 nicht so, aber das ist ja ein klasse Ergebnis! Ich habe die Fehler von gestern besser gemacht, bin vorne angeknattert, was das Zeug hielt. Dadurch bin ich besser in den fliegenden Bereich reingekommen und konnte eine bessere Zeit erzielen. Mit 22,71 bin ich happy, wenn da eine 68 gestanden hätte, wäre ich noch glücklicher gewesen. Aber ich habe mich hier teuer verkauft und wenn man als 13. nach Hause fahren kann, ist das einfach nur toll. Der Regen hat mich gar nicht beeinflusst, wir sind eine Freiluftsportart. Manchmal knalllt die Sonne oder es regnet, die Bahn ist trocken oder nass, damit muss man umgehen. Und so nass war es ja auch nicht. 
 


800 Meter | Vorläufe 

Majtie Kolberg und Smilla Kolbe verpassen das Halbfinale

Im siebten und damit letzten Vorlauf über 800 Meter gesetzt, musste Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) lange auf ihren Start am verregneten WM-Abend des sechsten Wettkampftages warten. Konzentriert lief die 25-Jährige die ersten 600 Meter souverän auf der Innenbahn liegend als Zweite mit, konnte ihre Position auf der Zielgeraden jedoch nicht mehr halten und musste die Konkurrentinnen ziehen lassen. Als Vierte ihres Laufes verpasste sie in 2:00,64 Minuten den Einzug ins Halbfinale um einen Platz. Nach einem Sturz wurde die Dritte über 1.500 Meter Jessica Hull (Australierin) nachträglich ins Halbfinale gesetzt.

Nach einer langen Collegesaison war es für die Deutsche Meisterin Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt) ein Rennen, um wertvolle Erfahrung auf der Bühne der Welt-Leichtathletik zu sammeln. Bei ihrem WM-Debüt mischte die 23-Jährige zunächst im Feld des fünften Vorlaufs mit, verlor in Runde zwei auf der Gegengerade jedoch den Anschluss an die Spitzengruppe und lief als Siebte in 2:01,74 Minuten ins Ziel. Souverän präsentierte sich die Olympiasiegerin und Weltjahresbeste Keely Hodgkinson (Großbritannien; 1:59,79 min), gleichermaßen wie auch die Mitfavoritinnen um U23-Europameisterin Audrey Werro (Schweiz; 1:58,43 min), Georgia Hunter-Bell (Großbritannien; 1:58,82 min) und Titelverteidigerin Mary Moraa aus Kenia (1:58,44 min).

Stimmen zum Wettbewerb

Smilla Kolbe (Eintracht Frankfurt)
Ich bin richtig happy, hier gewesen zu sein. Es war ein harter Lauf, aber ich wollte mir die Chance geben und vorn positionieren. Das ist ein Risiko, das man eingeht – auch nach neun Monaten Saison. Deswegen bin ich stolz, dass ich so mutig gelaufen bin. Es war eine tolle Atmosphäre hier und ich wollte von Anfang an alles geben. Ich nehme extrem viel Motivation mit und ich bin dankbar dafür, diese Erfahrung bei einer WM hier gemacht zu haben. Diese Saison mit der WM in Tokio abzuschließen – besser geht es nicht.

Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler)
Ich kann mir nichts vorwerfen. Ich habe die Taktik so erfüllt, wie es vorher besprochen war. Ich bin vorn mitgelaufen und hatte eine gute Position, um Meter zu sparen. Um auf eine schnelle Zeit zu hoffen, dafür war das Anfangstempo zu langsam. Am Ende geht es in so einem Rennen dann darum, schnell zu sprinten. Da kam ich heute leider zu kurz. Es sind immer noch Weltmeisterschaften, wo am Ende alle noch gut Power haben. Da hat es mir heute noch ein bisschen gefehlt. Dennoch war es eine coole Erfahrung. Das werden hoffentlich nicht meine letzten Weltmeisterschaften gewesen sein. Jetzt kann ich recht zufrieden in die Off-Season gehen, auch wenn es nicht für das Halbfinale gereicht hat.


5.000 Meter | Vorläufe 

Lea Meyer mit einem Lächeln zurück auf der Bahn

Bei den Olympischen Spielen 2021 musste Elena Burkard (LG farbtex Nordschwarzwald) – damals über 3.000 Meter Hindernis unterwegs – noch vor leerer Kulisse ihre Runden laufen. Am Donnerstag stand sie im voll besetzten Nationalstadion von Japan über 5.000 Meter gleich im ersten Vorlauf am Start. In dem mit gemächliche Tempo von zwei Japanerinnen angeführten Feld sortierte sie sich zunächst im Mittelteil ein, musste nach einer Tempoverschärfung zur Halbzeit jedoch etwas abreißen lassen.

Während an der Spitze nochmals das Tempo angezogen wurde, fiel die 33-jährige Burkard auf die vorletzte Position zurück und beendete das Rennen als 19. in 15:37,33 Minuten. Nahezu entspannt wirkte der erste Auftritt von Olympiasiegerin Beatrice Chebet (Kenia), die den ersten Vorlauf in 14:45,59 Minuten gewann. Ebenfalls ins Finale eingezogen ist als Lauf-Zweite Europameisterin Nadia Battocletti (Italien; 14:47,14 min) – überraschend raus ist als Neunte die Äthiopierin Birke Haylom (14:53,49 min).

Im zweiten Vorlauf stand neben der amtierenden Weltmeisterin Faith Kipyegon (Kenia) nur einen Tag nach ihrem Finale über 3.000 Meter Hindernis auch Lea Meyer (VfL Löningen) am Start. Die Deutsche Meisterin hielt sich zunächst in der Verfolgergruppe auf Rang sieben im Feld, verlor nach einer Tempoverschärfung auf den letzten zwei Runden jedoch etwas an Boden und lief der Spitzengruppe gut 100 Meter hinterher. Am Ende reichte es in 15:05,86 Minuten für Rang elf – zu wenig, um in das Finale einzuziehen. Laufsiegerin war die Äthiopierin Gudaf Tsegay (14:56,46 min) vor Faith Kipyegon, die ihr erstes 5.000-Meter-Rennen der Saison in 14:56,71 Minuten beendete. 

Stimme zum Wettbewerb:

Lea Meyer (VfL Löningen)
Jetzt stehe ich wieder hier mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich bin froh, dass ich mich last minute dazu entschieden habe, hier heute doch am Start zu stehen. Obwohl ich mich gefragt hatte, ob das ein Desaster wird, wollte ich hier mit einem Lächeln nach Hause gehen, und das kann ich jetzt. Das war die letzten 24 Stunden noch einmal eine Tortur und auch nicht die optimale Vorbereitung auf so ein Rennen. Dafür kann ich jetzt happy in die Saisonpause gehen. Möglich gemacht hat das mein tolles Umfeld. Was ich von der WM mitnehmen kann, ist, dass ich auf dem richtigen Weg bin und in den letzten zwei Jahren sehr viel richtig gemacht habe. Hier auf zwei Strecken am Start gewesen zu sein, das stimmt mich sehr optimistisch.
 


Hochsprung | Qualifikation

Christina Honsel und Imke Onnen bei Regen im Finale

Als die Hochsprung-Qualifikation begann, war es im Nationalstadion von Tokio noch trocken. Doch mitten im Wettkampf begann der angekündigte Regen zu prasseln. Bedingungen, mit denen Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) gut umgehen kann, immerhin gewann sie im strömenden Regen das Diamond-League-Meeting in Lausanne (Schweiz). Und auch in der Qualifikation von Tokio hinterließ sie einen souveränen Eindruck. Nach einem Schönheitsfehler bei 1,83 Metern nahm sie die 1,88 Meter im Ersten und überquerte dann im zweiten Anlauf 1,92 Meter. Das reichte locker fürs Finale. 

Ein wenig mehr zittern musste Imke Onnen (Cologne Athletics). Denn die Deutsche Vizemeisterin scheiterte dreimal an 1,92 Metern. Doch zu ihrem Glück hatte sie die ersten beiden Höhen jeweils im ersten Versuch geschafft. Als eine von fünf Zwölftplatzierten durfte auch sie sich über den Finaleinzug freuen. Ebenso wie die Favoritinnen um Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh (Ukraine), Hallen-Weltmeisterin Nicola Olyslagers und die Weltmeisterin von 2022 Eleanor Patterson (beide Australien). 

Stimme zum Wettbewerb

Christina Honsel (TV Wattenscheid 01)
Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Wettkampf, aber die Quali ist abgehakt und das zählt. Ich habe hinten ein bisschen wenig Druck gemacht, mein Anlauf war nicht ganz stabil heute. Ich hatte zwei gute Wettkämpfe im Regen, deshalb hat mich das gar nicht verunsichert, dass Regen ab 19 Uhr angekündigt war. Ich hatte mich auf Regen eingestellt, dann blieb es aber erst mal trocken. Als es dann angefangen hat zu regnen, hat mich das nicht gestört. Wir haben jetzt zwei Tage frei, das ist ungewohnt, aber ich finde es ganz cool. Morgen habe ich dann einen Tag zum Runterkommen und dann kommt der Auftakt zum "Wieder-Hochfahren". Beim ersten Sprung bin ich mit den Waden drangekommen, dafür hat man ja zwei Versuche. Ich konnte mich von Sprung zu Sprung steigern. 

Imke Onnen (Cologne Athletics)
Ich freue mich, dass ich im Finale eine neue Chance bekomme! Ich glaube, ich habe mich jetzt an die Bahn gewöhnt, die ist schon sehr ungewohnt. Ich musste viele Füße nach hinten gehen, weil ich immer wieder zu nahe gekommen bin. Es ist total cool, dass wir beide im Finale sind, darüber freue ich mich sehr. 
 

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