| Interview

Leo Neugebauer: „Eine größere Auszeichnung gibt es nicht“

© Tom Weller / 24passion / Sportler des Jahres
Mit großem Vorsprung wurde Leo Neugebauer (VfB Stuttgart) zum „Sportler des Jahres“ 2025 gewählt. Im Interview der Woche spricht der Zehnkampf-Weltmeister, der in die Fußstapfen von Willi Holdorf, Kurt Bendlin, Guido Kratschmer, Thorsten Voss, Frank Busemann und Niklas Kaul tritt, über die besondere Auszeichnung in Baden-Baden, Weihnachten bei seiner Familie und die magischen 9.000 Punkte.
Ewald Walker

Leo Neugebauer, was bedeutet Ihnen die Ehrung „Sportler des Jahres“?

Leo Neugebauer:
Es ist schwer zu begreifen, was alles passiert ist. Eine höhere Ehrung als die des „Sportlers des Jahres“ gibt es nicht in Deutschland. Es ist einfach unbeschreiblich.

Nach dem Bambi, der Sport-Person des Jahres 2025 bei Sports Illustrated und dem Talisman-Preis des Bundeskanzlers ist es Ihre vierte Ehrung in wenigen Wochen. Welche ist Ihnen denn am meisten wert?

Leo Neugebauer:
Alle haben etwas Besonderes, sie sind alle für sich etwas anderes und mega. Ich bin beim Bundeskanzler geehrt worden für meinen Beitrag zur Integration, das war schon etwas Cooles.

Zudem haben Sie im Vorjahr die Bowerman-Ehrung für den besten Leichtathleten im US-Collegesport erhalten. Vor zwei Tagen haben Sie diese Ehrung in Dallas für Ihren Nachfolger vorgenommen. Wie haben Sie diesen Tag erlebt?

Leo Neugebauer:
Ich bin dort hingekommen und konnte völlig entspannt den Preis in einer anderen Rolle übergeben. Musste nicht mehr zittern, ob ich den Preis selbst bekomme oder nicht.

Wie hat sich Ihr Alltag nach Abschluss des Studiums geändert, nachdem Sie jetzt Profi sind?

Leo Neugebauer:
Das Studium war eine besondere Zeit. Ich konnte wegkommen vom Sport und etwas ganz anderes machen. Jetzt habe ich keine Uni mehr, damit musste ich erstmal zurechtkommen. Man muss schauen, dass sich nicht alles um den Sport dreht.

Frank Busemann hat zuletzt gesagt, mit Ihrem Potenzial seien Sie ein Mann für 9.000 Punkte, der Fünfte weltweit nach Kevin Mayer, Ashton Eaton, Roman Sebrle und Damian Warner. Sehen Sie das auch so?

Leo Neugebauer:
Ich denke, dass 9.000 Punkte für mich auf dem Weg nach Los Angeles 2028 machbar sind. Aber man weiß natürlich nie, was passiert.

Ihre Mutter hat zuletzt erzählt, seit Sie Profi sind, seien Sie öfter zu Hause in Stetten bei Stuttgart als zur Studentenzeit….

Leo Neugebauer:
… ja, das kann schon sein. Ich bin gern zu Hause, gerade jetzt auch an Weihnachten bei meiner Familie und meinen Kumpels.

Die Szene mit Ihrem Vater bei der Ehrung hat viele beeindruckt. Da sagte er, dass er ein strenger Vater war.

Leo Neugebauer:
Eltern zu sein, ist nicht einfach. Ja Terence war streng zu mir, aber es geschah aus Liebe, und dafür bin ich ihm dankbar.

Sie haben sich mit 15 Jahren entschieden, Leichtathletik zu betreiben und nicht Fußball. War es im Rückblick die perfekte Entscheidung?

Leo Neugebauer:
Die Leichtathletik hat mir bislang viel gegeben. Als Mehrkämpfer konnte ich bereits eigene Akzente setzen. Die Leichtathletik ist einfach eine besondere Challenge für mich.

In Baden-Baden gab’s eine Grußbotschaft von Sprint-Weltrekordler Usain Bolt für Sie. Was haben Sie dabei gedacht?

Leo Neugebauer:
Wow, das ist einfach supercool.

Mehr:
Leo Neugebauer ist „Sportler des Jahres“ 2025

 

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