Nachdem das französische Team bei der sechsten Auflage der Senioren-Challenge vor einem Jahr in Trier die Gesamtwertung für sich entschieden hatte, ging bei der siebten Durchführung am Samstag in Saint-Mard der Sieg wieder an Deutschland. Die DLV-Senioren gewannen den Länderkampf mit 325 Punkten vor Frankreich (310 Punkte) und den Gastgebern aus Belgien (189 Punkte).
Erstaunlich, in welch guter Verfassung sich die deutschen Athleten nach einer langen Saison beim Länderkampf in Belgien noch präsentierten, der stets in den Klassen M/W40+ und M/W50+ durchgeführt wird, und welcher Kampfgeist in allen Wettbewerben an den Tag gelegt wurde.
An erster Stelle muss hier Wolfgang Knabe (OSC Damme) genannt werden, der als Sieger der Klasse M50+ seine eigene deutsche Weitsprung-Bestleistung der Klasse M55 von 6,27 Meter auf 6,32 Meter steigerte und den 20 Jahre alten Weltrekord des Finnen Stig Bäcklund nur um drei Zentimeter verfehlte.
Kopf-an-Kopf-Rennen: Zwei erste Plätze
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Teams aus Frankreich und Deutschland in der Klasse W40+. Das DLV-Team lag hier am Ende der Einzelwettbewerbe in Führung, wurde aber in der abschließenden 4x200-Meter-Staffel disqualifiziert, sodass die hier siegreichen Französinnen noch zum Gleichstand von 80 Punkten aufschließen konnten. Der erste Platz wurde doppelt vergeben.
Vorher hatten Heike Jörg (LAZ Obernburg-Miltenberg) mit 12,75 Sekunden über 100 Meter, Kerstin Drewes-Czech (HLC Höxter) mit 59,93 Sekunden über 400 Meter, Mareike Ressing (LC Adler Bottrop) mit 10:07,68 Minuten über 3.000 Meter und Dunja Koch (TuS Metzingen) mit 13,56 Metern im Kugelstoß als Siegerinnen ihrer Wettbewerbe für Höchstpunktzahlen gesorgt. Dazu kam noch ein Doppelerfolg der Weitspringerinnen Silke Roos-Kiefer (USC Bochum) mit 5,14 Metern und Monika Henning (MTV Urberach) mit 5,04 Metern.
Punktepolster durch W50-Athletinnen
In der Klasse W50+ gewann die deutsche Mannschaft sieben der zehn Wettbewerbe. Das schlug sich natürlich auch in der Endabrechnung nieder: Die DLV-Athletinnen sammelten 96 Punkte und gewannen vor Frankreich mit 65 Punkten und Belgien mit 41 Punkten.
Über 100 Meter lag Katja Berend (SV Großhansdorf) in 13,31 Sekunden nur hauchdünn hinter der französischen W55-Weltrekordlerin Nicole Alexis. Olga Becker (ABC Ludwigshafen) siegte bei erheblichem Gegenwind über 80 Meter Hürden in 13,12 Sekunden, Barbara Gähling mit Riesenvorsprung in 60,31 Sekunden vor Silvia Braunisch (LGG Ganderkesee; 67,32 sec) sorgten für einen Doppelerfolg über 400 Meter.
Die maximale Punkteausbeute erreichten auch Silke Schmidt (mettmann-sport) mit 10:25,18 Minuten über 3.000 Meter, Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) mit 1,45 Metern im Hochsprung und Christine Wenzel (DJK Blau-Weiß Annen) mit 12,34 Metern im Kugelstoßen. Mit Heike Ahne (LG Merseburg; 4,52 m) und Romana Schulz (LAZ Obernburg-Miltenberg; 4,28 m) lagen im Weitsprung gleich zwei deutsche Athletinnen vor der Konkurrenz. Schließlich gewannen auch Romana Schulz, Katja Berend, Barbara Gähling und Angelika Grissmer in 1:52,69 Minuten mit großem Vorsprung die 4 x 200-Meter-Staffel.
Siege durch Rohwer und Geweke
Traditionell stark zeigte sich das französische Team in der Klasse M40+. Deutschland kam in dieser Klasse auf 68 Punkte und lag am Ende doch deutlich hinter den mit 90 Punkten siegenden Franzosen zurück. Durch den Sieg von Oliver Rohwer (LBV Phönix Lübeck) mit 14,58 Metern im Kugelstoßen gab es zwar einen guten Auftakt, aber danach kam nur noch Holger Geweke (TV Lohnde) mit 6,41 Metern im Weitsprung zu einem Sieg.
Ludwig Döring (SV Sömmerda) wurde im Hochsprung mit 1,75 Metern Zweiter hinter dem Franzosen Nils Portemer, der mit 1,96 Metern eines der besten Resultate der gesamten Veranstaltung ablieferte. Auch Thomas Kessler (SG Walldorf Astoria), in 11,55 Sekunden Dritter über 100 Meter, sowie Bernd Schauwecker (LG OVAG Friedberg-Fauerbach), Dritter in 52,73 Sekunde über 400 Meter, und Viktor Kirsch (LC Oase Hingstheide), Vierter in starken 8:51,64 Minuten über 3.000 Meter, fanden hochklassige Konkurrenz vor.
Schnelle Sprintzeiten in den 4x200-Meter-Staffeln zeigten sowohl Frankreich auf Platz eins mit 1:31,86 Minuten als auch knapp dahinter Deutschland mit der Aufstellung Thomas Kessler, Kolja Ewert, Matthias Rotzler und Bernd Schauwecker in 1:32,50 Minuten.
Roland Gröger im Dauereinsatz
Vielbeschäftigt war Roland Gröger (TopFit Berlin) in der Klasse M50+. Mit seinen Siegen über 100 Meter in 11,77 Sekunden und über 400 Meter in 53,46 Sekunden und seinem Einsatz in der 4x200-Meter-Staffel (Roland Gröger, Gert Deppe, Gunter Bernhard und Peter Oberließen) trug der M50-Weltmeister von Lyon über 400 Meter natürlich maßgeblich zum deutschen Erfolg (81 Punkte) vor Frankreich (75 Punkte) und Belgien (53 Punkte) bei.
Obwohl, wie schon erwähnt, Wolfgang Knabe (OSC Damme) seine eigene deutsche M55-Weitsprung-Bestleistung auf 6,32 Meter schraubte, war der Dreisprung-Weltmeister von Lyon nicht ganz zufrieden. Zu gern hätte er in seinem letzten Wettkampf des Jahres den nur drei Zentimeter entfernten Weitsprung-Weltrekord überboten.
Fortsetzung im Jahr 2016
Einen weiteren Sieg steuerte Ulrich Garde (LGG Ganderkesee) mit 14,39 Metern im Kugelstoßen bei und auch die Gewichtwerfer präsentierten sich stark: Franz Pauly (TV Germania Trier) kam mit 17,22 Metern auf Rang zwei und einen Platz dahinter lag Michael Erhardt (VfL Waiblingen) mit 17,16 Metern.
Die schon traditionelle Challenge zwischen den drei Nationen soll als Saisonausklang auch weiter fortgeführt werden und wird aller Voraussicht nach wieder im September 2016 stattfinden. Gastgeber wird dann der französische Verband sein, der erneut bemüht sein wird, einen grenznahen Ort als Austragungsstätte zu gewinnen.