| Hallen-EM

Glasgow Tag 2 – Karsten Warholm egalisiert Europarekord

Bei der Hallen-EM in Glasgow hat Karsten Warholm am Samstag den Europarekord über 400 Meter eingestellt. Auch über 3.000 Meter domnierte wie erwartet ein Norweger.
Jan-Henner Reitze

Seit 1988 steht der Europarekord über 400 Meter in der Halle bei 45,05 Sekunden, gehalten von Thomas Schönlebe. Am Samstag bei der Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien) egalisierte ein Athlet diese Zeit, der eigentlich auf die 400 Meter Hürden spezialisiert ist. Karsten Warholm (Norwegen) stürmte auch über die 400 Meter flach an die Spitze in Europa und steigerte seine Bestleistung um rund eine halbe Sekunde. Auch Silber und Bronze gingen mit Landesrekorden weg, an Oscar Husillos (Spanien; 45,66 sec) und Tony van Diepen (Niederlande; 46,13 sec).

Bei den Frauen konnte Lea Sprunger (Schweiz) ihre Vorleistungen im Finale bestätigen und sich sogar steigern. In 51,61 Sekunden rettete sie eine Hundertstel Vorsprung auf Cynthia Bolingo Mbongo ins Ziel, die belgischen Landesrekord (51,62 sec) lief. Bronze sicherte sich Lisanne de Witte (Niederlande; 52,34 sec).

Teil eins der Ingebrigtsen-Show gelungen

Wie über die zwei Hallenrunden stand auch über die 3.000 Meter ein Norweger im Mittelpunkt. Wie schon im Sommer bei der Freiluft-EM bleiben die Mittel- und Langstrecken eine Sache für die Ingebrigtsen. Wieder war das Rennen am Ende eine klare Angelegenheit für den zweifachen Sieger von Berlin Jakob. Der erst 18-Jährige holte sich in 7:56,15 Minuten Gold und erfüllte damit Teil eins seiner doppelten Gold-Mission. Über 1.500 Meter möchte er am Sonntag (3. März) auch noch ganz oben stehen. Der Brite Chris O´Hare (7:57,19 min) konnte sich noch um drei Tausendstel an Bronzemedaillengewinner Henrik Ingebrigtsen (Norwegen; 7:57,19 min) vorbeischieben.

Bester DLV-Athlet war Amos Bartelsmeyer (LG Eintracht Frankfurt), der seine Premiere im Nationaltrikot als Sechster (7:59,62 min) beendete. Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 8:05,09 min) und Sam Parsons (LG Eintracht Frankfurt; 8:05,83 min) belegten die Plätze elf und zwölf.

Favorit im Stabhochsprung übertrumpft

Im Stabhochsprung musste sich Favorit und Titelverteidiger Piotr Lisek geschlagen geben. Da der Titel an seinen polnischen Landsmann Pawel Wojciechowski ging, dürfte ihn das aber etwas weniger schmerzen. Piotr Lisek sah nach einer Vorstellung ohne Fehlversuche bis einschließlich 5,85 Meter schon wie der Sieger aus. Dann meisterte Pawel Wojciechowski aber mit seinem letzten aufgesparten Versuch 5,90 Meter und flog zu Gold. Bronze holte sich der Schwede Melker Svärd Jacobsson (5,75 m). Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,55 m) wurde in seinem ersten großen Finale Siebter.

Zurück im Rampenlicht ist Gianmarco Tamberi. Der Hochspringer aus Italien holte sich mit 2,32 Metern souverän den Titel. Der 26-Jährige war schon 2016 Hallen-Weltmeister und Freiluft-Europameister. Danach wurde er durch eine Verletzung zurückgeworfen. Für die DLV-Teilnehmer Falk Wendrich (LAZ Soest; 2,18 m) und Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,18 m) war schon nach übersprungener Anfangshöhe Schluss, die Platz sieben und acht bedeutete. Silber wurde zweimal vergeben, an den Griechen Konstadinos Baniotis und den Ukrainer Andrii Protsenko mit je 2,26 Metern.

Sprinttitel gehen nach Polen und in die Slowakei

Über Gold im Sprint durfte mit Jan Volko erstmals ein Slowake jubeln, der sich in einer Zentimeter-Entscheidung gegen den gebürtigen Jamaikaner im Trikot der Türkei Emre Zafer Barnes (6,61 sec) durchsetzte. Mit Bronze überraschte der Niederländer Joris van Gool (6,62 sec). Nach einem Stolperer am Start wurde Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar; 6,73 sec) Achter.
 
Bei den Frauen erfüllte sich Ewa Swoboda (Polen; 7,09 sec) lang gehegte Träume von einer internationalen Goldmedaille. Mit Saisonbestleistung (7,14 sec) und Silber bewies Dafne Schippers (Niederlande), dass man sie im Kampf um Medaillen nie abschreiben darf. Titelverteidigerin Asha Philip (Großbritannien; 7,15 sec) gewann diesmal Bronze. Die DLV-Athletinnen Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) hatten den Endlauf verpasst.

Starker erster Tag im Siebenkampf von Andreas Bechmann

Unbeeindruckt von der großen Bühne und seiner überraschenden Qualifikation macht Andreas Bechmann (LG Eintracht Frankfurt) im Siebenkampf da weiter, wo er bei der Mehrkampf-DM aufgehört hat. Mit 3.372 Punkten liegt der 19-Jährige nach Tag eins als Siebter sogar etwas über seiner Bestleistung. 6.000 Punkte sind wieder möglich.

Der Brite Tim Duckworth (3.533 Punkte) übernachtet als Führender vor dem Schweden Fredrik Samuelsson (3.475 Punkte). Noch nicht abschreiben darf man unter anderem auch den unter neutraler Flagge startenden Russen Ilya Shkurenyov, der im Zwischenklassement Fünfter (3.381 Punkte) ist.

Fit für den Kampf um Gold im Weitsprung präsentierte sich Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Die Freiluft-Europameisterin brauchte in der Qualifikation nur einen Versuch (6,74 m), genauso allerdings Titelverteidigerin Ivana Spanovic (Serbien; 6,79 m). Ein spannendes Finale am Sonntag (3. März) kündigt sich an.


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