| U20-WM

Laura Marx und Eleni Frommann auf Oma Heilwigs Spuren

Wenn die Sprinterinnen Eleni Frommann und Laura Marx bei den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz in Aktion treten, wird eine Dame zuhause besonders fest die Daumen drücken: Oma Heilwig Jacob. Sie hat ihren Enkelinnen das Talent in die Wiege gelegt.
Silke Morrissey

Den Geburtsort Jena, das Geburtsjahr 1997 und die Vorliebe für den Langsprint haben Eleni Frommann (LC Jena) und Laura Marx (LT DSHS Köln) gemeinsam. Dass sie noch viel mehr verbindet, erfährt man, wenn man genauer nachfragt: Die 19-Jährigen sind Cousinen und stehen bei den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz (Polen; 19. bis 24. Juli) erstmals gemeinsam in der deutschen Nationalmannschaft.

Beide führen damit quasi eine Familientradition fort. Denn schon ihre Oma Heilwig Jacob, einst aktiv im Trikot des SC Motor Jena, zählte im Sprint zu den besten Athletinnen Deutschlands. Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio (Japan) schaffte sie es über 200 Meter bis ins Halbfinale. 23,8 Sekunden handgestoppt, auf Asche: Diese beachtliche Marke hatte die heute 73-Jährige vor mehr als 50 Jahren auf die Bahn gebracht.

Bei 23,66 Sekunden ist Eleni Frommann auf dieser Strecke mittlerweile angekommen, was ihr für die diesjährige U20-WM einen Einzel-Startplatz einbrachte. In der Sprintstaffel wird sie zudem voraussichtlich an Position drei den Stab übernehmen. Laura Marx hat sich über 400 Meter auf 54,94 Sekunden gesteigert und ist in Bydgoszcz Mitglied der 4x400 Meter Staffel.

Leichtathletik-Familien durch und durch

Es kommt nicht von ungefähr, dass die Cousinen beide die Spikes schnüren: „Wir kommen aus einer Leichtathletik-Familie“, erklärt Eleni Frommann, „unser Opa war auch Leichtathlet – Zehnkämpfer! Oma und Opa haben sich über den Sport kennengelernt.“ Beide Töchter von Heilwig Jacob – die Mütter von Eleni Frommann und Laura Marx – wuchsen mit der Sportart auf. Stefanie Jacob, Mutter von Eleni Frommann, war 1983 Mitglied der siegreichen DDR-Sprintstaffel bei der U23-EM in Wien (Österreich).

Nun ist also die dritte Generation der Familie gemeinsam bei internationalen Meisterschaften am Start. Und eine wird dabei besonders fest die Daumen drücken: Oma Heilwig. „Sie ist super stolz auf uns“, sagt Laura Marx. „Und sie hat sich total gefreut, dass wir sie beide in unserem Fragebogen für die Teambroschüre erwähnt haben.“ 

Beim alljährlichen Familien-Zusammentreffen in Jena rund um die Weihnachtszeit wird es in einigen Monaten wieder neuen Gesprächsstoff geben. Die Enkelinnen können von ihren Erfahrungen in Bydgoszcz berichten. Und sich von der Oma Tipps für die Zukunft geben lassen. Denn wie es ist, bei Olympischen Spielen in der deutschen Nationalmannschaft dabei zu sein, das hat sie ihren Enkelinnen (noch) voraus.

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