Kassel, Amsterdam, Rio de Janeiro. Oder auch: Deutsche Meisterschaften, EM, Olympische Spiele. So könnten die Reisepläne von Maya Rehberg und Jana Sussmann in den kommenden Wochen aussehen.
Im Kampf um die Teilnahme bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) und den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) liegen die 3.000-Meter-Hindernisläuferinnen Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg) gut im Rennen. Beide erfüllten vor knapp zwei Wochen in Prag (Tschechische Republik) in 9:39,18 (Rehberg) und 9:43,56 Minuten (Sussmann) die geforderten Normen von 9:45,00 für Olympia und 9:48,00 Minuten für die EM.
In Deutschland belegen die beiden Athletinnen, die alle wichtigen Saisonrennen bislang gemeinsam bestritten haben, damit aktuell die Plätze zwei und drei hinter der WM-Dritten Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt; 9:22,33 Minuten). An Krauses Favoritenrolle wollen weder Rehberg noch Sussmann rütteln.
„Gesa ist natürlich die klare Favoritin, hinter ihr geht es wahrscheinlich zwischen Jana Sussmann und mir um Silber“, schaut die 22 Jahre alte Physik-Studentin Rehberg voraus, die schon 2015 und 2013 DM-Dritte über 3.000 Meter Hindernis war. Eine Einschätzung, die die 25-jährige Jana Sussmann teilt: „Ich gehe davon aus, dass Gesa vorneweg laufen wird. Das ist eine andere Liga.“
Außenseiter-Trio mit Chancen auf EM-Norm
Doch die gelernte Bankkauffrau, die zurzeit in Hamburg Medien und Information studiert, ist zuversichtlich. „Ich fühle mich sehr gut. Es gibt noch drei Kandidatinnen, von denen ich glaube, dass sie die EM-Norm noch angreifen werden.“
So steht auch die USA-Studentin Cornelia Griesche (DJK Ingolstadt) auf der Meldeliste. Die 22-Jährige hat ihre Bestzeit in diesem Frühjahr auf 9:51,66 Minuten gesteigert, hat aber in den vergangenen Wochen im US-College-System einige Rennen bestreiten müssen.
Noch deutlich schneller war in ihrer Karriere schon Sanaa Koubaa. Die Leverkusenerin lief 2012 bei der EM 9:43,08 Minuten, die 30-Jährige hat dieses Jahr aber noch kein Rennen bestritten. Ihr Hindernis-Debüt könnte Thea Heim in Kassel feiern. Die Regensburgerin bringt mit Bestzeiten von 2:03,12 (800 m) und 4:12,94 Minuten (1.500 m) starke Unterdistanzleistungen mit.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)