| Olympische Spiele

Robert Harting: „So aufzuhören ist nicht mein Ding“

Für Diskuswerfer Robert Harting (SCC Berlin) und Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) endete der erste Tag bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) mit einer Enttäuschung. Doch beide richteten den Blick danach auch voraus auf die nächsten großen Aufgaben.
SID / fc

Robert Harting dachte in einer <link https: www.facebook.com derharting>Videobotschaft auf Facebook nach dem bitteren Quali-Aus doch noch einmal an eine weitere Olympiade. „Nachdem die Olympischen Spiele, die letzten, jetzt so ausgegangen sind, muss man sich echt die Frage stellen, ob man noch einmal vier Jahre macht. So aufhören ist natürlich nicht mein Ding.“

Weil sein großer Traum vom zweiten Olympia-Gold in Rio de Janeiro im sportlichen Drama endete, müsse er „mal gucken, wie die Motivationslagen sind, wie viel mentale Kraft es noch gibt".

Rio sollte die passende Bühne für Robert Hartings große Rückkehr werden, doch am Ende verstand er die Welt nicht mehr. Nach einem Kreuzbandriss im linken Knie im Herbst 2014, einer Brustmuskel-Verletzung und starken Beschwerden im rechten Knie im Frühjahr, arbeitete sich der 31-Jährige zurück in die Weltspitze. Und dann stoppte ihn ein schnöder Hexenschuss, zugezogen auch noch beim Lichtausschalten. Dabei wollte er doch weiter auf dem Olymp thronen.

Robert Harting plant bis zur EM 2018 in Berlin

Robert Harting nimmt sich nun Zeit zum Nachdenken, will überlegen, wie der Plan für die Zukunft aussehen soll. "Ich hoffe, ich finde klare Gedanken", sagte der Weltmeister der Jahre 2009 bis 2013. Vielleicht stellt er ein paar Abläufe um, doch bis zur <link http: www.berlin2018.info>Leichtathletik Europameisterschaft 2018 in Berlin, in seinem "Wohnzimmer", dem heimischen Olympiastadion, wird er auf jeden Fall weiterwerfen.

Im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) setzt man darauf, dass Robert Harting schnell wieder seinen Biss findet. "Ich hoffe, dass Robert Harting weitermacht und sich nicht entmutigen lässt", sagte DLV-Präsident Clemens Prokop dem SID: "Sich bei der Heim-EM in Berlin mit dem Titel zu verabschieden, wäre sicherlich der passende Abschluss einer großartigen Karriere." Und vielleicht macht Robert Harting ja sogar noch bis 2020 weiter.

Christina Schwanitz nicht auf den Punkt da

Gold war für Christina Schwanitz in Rio der Traum gewesen, Silber realistisch, Bronze das Minimalziel - von all dem war die Weltmeisterin am Freitag weit entfernt. 19,03 Meter brachte die 30 Jahre alte Sächsin im kaum halb gefüllten Olympiastadion zustande - 15 Zentimeter weniger als in der Qualifikation am Morgen, mehr als einen Meter weniger als bei ihrem EM-Triumph einen Monat zuvor. 84 Zentimeter fehlten zu Bronze. "Meine Leistung war einfach scheiße", gab Christina Schwanitz unumwunden zu.

Sie selbst mühte sich, eine Erklärung zu finden. "Ich war wohl nicht auf den Punkt fit. Weniger körperlich als vom Kopf her. Ich hatte vor Olympia einfach zu wenige Wettkämpfe", sagte Christina Schwanitz, die nach einer Knie-OP und Schulterproblemen erst Mitte Juni in die Saison eingestiegen war, sich dann aber mit dem Europameister-Titel eindrucksvoll zurückgemeldet hatte.

Kugelstoßerin will stärker wiederkommen

In den Katakomben der olympischen Arena ging es am Freitagabend auf Mitternacht zu, da hatte Christina Schwanitz die Pleite ein wenig sacken lassen, ihr altes Kämpferherz kam zum Vorschein. "Es ist immerhin ein sechster Platz bei Olympischen Spielen. So etwas muss man auch honorieren, und deshalb bin ich jetzt auch nicht am Boden zerstört", sagte sie, und garnierte es wie zum Beweis mit ihrem mächtigen Lachen.

Wie es mit ihr weitergehe, schließlich sei sie bereits 30? "Ich will das hier nicht so stehen lassen, werde alles tun, um nächstes Jahr stärker wiederzukommen", sagte Christina Schwanitz: "Ich möchte noch bis Olympia 2020 wieder dabei sein, wenn der Körper mitspielt."

Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)

 

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