| EOC-Generalversammlung

Thomas Bach: Unabhängige WADA-Abteilung soll Dopingtests übernehmen

Aus dem gigantischen Doping-Skandal in der russischen Leichtathletik ergeben sich auch Chancen. Der Kampf gegen Sportbetrug muss künftig aber besser koordiniert werden - und vor allem unabhängiger. Der Chef des internationalen Olympischen Komitees (IOC) Thomas Bach macht der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Vorschläge mit weitreichender Wirkung.
dpa/pr

Durch eine radikale Reform soll die Arbeit der Welt-Anti-Doping-Agentur künftig unabhängiger, effektiver und koordinierter ablaufen. IOC-Chef Thomas Bach präsentierte am Freitag in Prag (Tschechien) einen Drei-Punkte-Plan und konkretisierte darin entsprechende Vorschläge vom Olympic Summit im Oktober. So soll mit einer speziellen Abteilung für das Management von Dopingkontrollen innerhalb der WADA und eigenen professionellen Ermittlern auf den jüngsten Dopingskandal in Russland reagiert werden.

Alle sich aus künftigen Dopingfällen ergebenden Sanktionen sollten nur noch durch den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne (Schweiz) ausgesprochen werden, schlug der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees auf der Generalversammlung der Europäischen Olympischen Komitees (EOC) in der tschechischen Hauptstadt vor.

Sportverbände würden ihr Anti-Doping-System in die neue WADA-Abteilung überleiten und ihr die Ermittlungsergebnisse zur Verfügung stellen. "Diese Organisation sollte auch die Arbeit der nationalen Anti-Doping-Agenturen koordinieren, um ein stromlinienförmiges, effektives und weltweit harmonisiertes Anti-Doping-System zu gewährleisten", sagte Bach. Die Regierungen sollten die Arbeit der neuen Abteilung "sowohl logistisch als auch finanziell" unterstützen.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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