| Diamond League Rom

7,07 Meter – Malaika Mihambo springt in den Sieben-Meter-Club

Malaika Mihambo ist am Donnerstag in Rom der erste Sieben-Meter-Sprung ihrer Karriere gelungen. Mit 7,07 Metern ließ die Europameisterin dabei ein Weltklasse-Feld hinter sich.
Jan-Henner Reitze

In der Hallensaison ist Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) schon in Topform gewesen und ganz nah rangekommen an die magische Sieben-Meter-Marke. Wie im Freien schraubte sie ihre Bestleistung auf 6,99 Meter. Bei ihrem internationalen Wettkampf-Einstand in den Sommer 2019 ist es der Europameisterin am Donnerstag gelungen, den Bann zu brechen. Nachdem die 25-Jährige beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien) schon bei leichtem Gegenwind (-0,2 m/sec) mit einem Sprung auf 6,90 Meter die Führung übernommen hatte, wurden im vierten Durchgang bei leichtem Rückenwind (+0,5 m/sec) 7,07 Meter gemessen.

Damit ließ die Olympia-Vierte die versammelte Weltelite hinter sich. Dreisprung-Olympiasiegerin Caterine Ibarguen (Kolumbien; 6,87 m) wurde Zweite vor der siebenfachen Weltmeisterin Brittney Reese (USA; 6,76 m). Das gesamte Podium der Hallen-EM landete auf den Rängen fünf bis sieben, angeführt von Maryna Bekh-Romanchuk (Ukraine; 6,64 m), gefolgt von Ivana Spanovic (Serbien; 6,62 m) und Nastassia Mironchyk-Ivanova (Weißrussland; 6,59 m). Alles Gegnerinnen, die ebenfalls mit einer Medaille bei der WM in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) liebäugeln.

Malaika Mihambo erste DLV-Weitspringerin über sieben Meter seit 2016

Trotz starker Wintersaison und ansprechenden 6,83 Metern im Finale der Hallen-EM hatte sich Malaika Mihambo in Glasgow (Großbritannien) mit Rang vier zufrieden geben müssen. Dass sie ihr Potential abrufen kann, wenn es drauf ankommt, hat die Weitspringerin schon mehrfach bewiesen. Die neue Bestleistung zeigt, dass sie ihr Leistungsniveau noch einmal steigern konnte und damit auch die Chancen auf Edelmetall auf Weltniveau steigen. Weiter ist in diesem Sommer übrigens noch keine Athletin weltweit gesprungen.

„Ich bin sprachlos. Ich dachte, mein erster Sieben-Meter-Sprung wird um die 7,00 Meter sein. Jetzt sind es gleich 7,07 Meter! Es ist der Saisonbeginn. Ich hoffe, gesund bleiben zu können und wie geplant meine Peaks in diesem Sommer im August und im Oktober zu haben“, erklärte die strahlende Siegerin und fügte mit einem Lächeln hinzu: „Mein Co-Trainer Sören Eisenhofer war mit mir hier in Rom. Mein Trainer Ralf Weber hat gesagt, es ist okay, dass ich ohne ihn eine Bestleistung gesprungen bin.“

Zuletzt ist mit Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01; 7,16 m) im Jahr 2016 eine DLV-Athletin über sieben Meter weit gesprungen. Insgesamt ist Malaika Mihambo die achte deutsche Weitspringerin, die unter freiem Himmel eine „7“ vor dem Komma stehen hat. In der ewigen DLV-Bestenliste ordnet sie sich auf Rang fünf ein.

Christin Hussong fehlen nur 70 Zentimeter zum Podium

Der Speer der Chinesin Huihui Lyu landete schon zum vierten Mal in der jungen Saison jenseits der 66-Meter-Marke. Die Asienrekordlerin erzielte diesmal 66,47 Meter. Auch der zweitbeste Wurf der WM-Dritten (65,75 m) hätte zum Sieg gereicht und deutet an, dass in Doha auch eine andere Medaillenfarbe für sie möglich sein könnte. Das Podium komplettierten die Türkin Eda Tugsuz (64,51 m) und die Lettin Lina Muze (63,72 m).

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 63,02 m) bewies als Fünfte, dass sie mittlerweile konstant Weltspitze ist. Der geringe Abstand zum Podest zeigt, wie eng die Athletinnen beieinander liegen. Als Siebte meldete sich Weltmeisterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 61,51 m) in der Diamond League zurück.

Hochspringer Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnte auf internationaler Bühne seine 2,30 Meter vom Wochenende in Garbsen nicht wiederholen und wurde mit 2,19 Metern Achter. Der Sieg ging an den Weltmeister von 2013 Bogdan Bondarenko (Ukraine; 2,31 m).

Schnelle Zeiten von Thompson, Dibaba, Lyles und Co.

Die Sprints waren von zwei spannenden Duellen geprägt. Über 100 Meter der Frauen setzte sich Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika; 10,89 sec) gegen Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,94 sec) durch. Über 200 Meter der Männer steigerte sich Michael Norman (USA) auf 19,70 Sekunden vor Landsmann Noah Lyles (19,72 sec).

Starke Zeiten gab es auch auf den längeren Strecken. Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien) legte die 1.500 Meter in 3:56,28 Minuten zurück, Europameisterin Laura Muir (Großbritannien; 3:56,73 min) präsentierte sich dahinter ebenfalls in Topform. Über 5.000 Meter der Männer gewann Telahun Haile Bekele (Äthiopien; 12:52,98 min) vor seinen international schon höher dekorierten Landsmännern Selemon Barega (12:53,04 min) und Hagos Gebrhiwet (12:54,92 min).

Über 800 Meter blieben drei Athleten unter 1:44 Minuten: Donavan Brazier (USA; 1:43,63 min) rang Nijel Amos (Botswana; 1:43,65 min) nieder, Dritter wurde Brandon McBride (Kanada; 1:43,90 min). Der EM-Zweite im Kugelstoßen Konrad Bukowiecki (Polen; 21,97 m) näherte sich auch unter freiem Himmel den 22 Metern, die er unterm Hallendach schon einmal auf den Punkt erzielt hat. Stabhochspringerin Angelica Bengtsson steigerte ihren schwedischen Landesrekord auf 4,76 Meter. Benjamin Rai verbesserte seine Saisonbestleistung über 400 Meter Hürden auf 47,58 Sekunden.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik.

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