| Springer-Meeting

Teenie-Sensation Mahuchikh siegt in Cottbus

Die Ukrainerin Yaroslava Mahuchikh hat die 18. Auflage des Springermeetings in Cottbus gewonnen. Im Hochsprung überquerte die 18-Jährige als Einzige 1,98 Meter – erst der U20-Weltrekord war anschließend zu hoch. Sieger im Stabhochsprung der Männer wurde Weltmeister Sam Kendricks aus den USA.
Philip Häfner

Flieg zu den Sternen – mit diesem Gassenhauer hatte Schlagersängerin Petra Zieger das 18. Springermeeting in Cottbus eröffnet. Ein Motto, das sich kurz darauf auch die Athleten zu Herzen nahmen. Allen voran Yaroslava Mahuchikh: Wer die Ukrainerin am Mittwoch springen sah, der konnte kaum glauben, dass sie immer noch erst 18 Jahre alt ist.

Erst vor zehn Tagen war Mahuchikh bei einem Meeting in ihrer Heimat 2,01 Meter gesprungen – Weltjahresbestleistung und neuer U20-Weltrekord. In Cottbus hätte sie diese Leistung beinahe noch übertroffen. Drei Mal versuchte sie sich aussichtsreich an der Höhe von 2,02 Meter, die an diesem Abend allerdings noch zu hoch war. Am Ende gingen für die Vize-Weltmeisterin 1,98 Meter in die Wertung ein. Als Zweite mit übersprungenen 1,96 Meter sorgte Yuliya Levchenko sogar für einen ukrainischen Doppelsieg.

Imke Onnen mit guten Versuchen über die Olympia-Norm

Für Imke Onnen (Hannover 96) war diese Höhe an diesem Tag noch zu hoch, mit der sie gleichzeitig die Olympia-Norm geknackt hätte. Drei Mal versuchte sich die WM-Neunte erfolglos an 1,96 Meter, wobei jedoch vor allem im zweiten Versuch nicht viel fehlte.

Am Ende wurde sie mit übersprungenen 1,92 Meter Vierte – die von ihr selbst gehaltene deutsche Jahresbestleistung steigerte sie um einen Zentimeter. „1,91 Meter im ersten Wettkampf, jetzt 1,92 Meter: Der Trend geht nach oben“, sagte sie.

Weltmeisterin Lasitskene fehlt zwangsweise

Nicht am Start war Mariya Lasitskene, die im vergangenen Jahr mit 2,02 Metern einen Meetingrekord erzielt hatte. Gern wäre die 27-Jährige auch dieses Mal wieder in Cottbus gesprungen; bis zuletzt hatte sie nach der Suspendierung des russischen Verbandes auf die Starterlaubnis des Weltverbands gewartet. Auch der Cottbuser Meetingchef Ulrich Hobeck und sein Kollege Alain Blondel vom Indoor Meeting Karlsruhe, wo Lasitskene am Freitag (31. Januar) ebenfalls springen sollte, hatten sich mit einem Brief an Sebastian Coe, den Präsidenten von World Athletics, für Lasitskene eingesetzt – vergeblich.

Auf Instagram drückte die dreimalige Weltmeisterin ihren Frust über das nicht erteilte internationale Startrecht aus: „Liebes Cottbus, ich bin wirklich sehr enttäuscht, dass ich zu eurem Meeting dieses Jahr nicht kommen kann. Ich weiß immer noch nicht, warum ausgerechnet ich international nicht starten darf“, schrieb Lasitskene.

Sam Kendricks ist der neue „King of Cottbus“

Auch im Stabhochsprung musste der Gewinner des Vorjahres passen: Vize-Weltmeister Piotr Lisek aus Polen, der Sieger der Jahre 2017 bis 2019, war zwar vor Ort, verzichtete nach einer Verletzung im Training aber auf eine Teilnahme. So war der Weg frei für Weltmeister Sam Kendricks. „Heute bin ich dran“, hatte der US-Amerikaner schon bei der Vorstellung der Athleten verkündet und sollte am Ende Wort behalten.

Als einziger Springer schaffte der neue „King of Cottbus“ die Höhe von 5,80 Meter und setzte sich damit vor Ben Broeders aus Belgien und Ex-Hallenweltmeister Konstadinos Filippidis aus Griechenland durch. Für beide gingen 5,75 Meter in die Wertung, was für den Belgier zugleich neuen Landesrekord bedeutete. Sein Dank galt danach zuallererst den 2.000 Zuschauern in der ausverkauften Lausitz-Arena: „Das war das beste Publikum, das ich jemals erlebt habe“, so Broeders.

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