| „Fast Arms, Fast Legs“

Corinna Schwab glänzt in Wetzlar mit 11,38 und 22,69 Sekunden

Die Generalprobe für die Olympischen Spiele in Tokio hat geklappt. 400-Meter-Sepezialistin Corinna Schwab tritt mit neuen Bestzeiten über 100 und 200 Meter die Reise nach Japan an. Speziell auf der halben Stadionrunde glänzte die 22-Jährige mit 22,69 Sekunden.
Martin Neumann/Michael Wiener

Mit zwei Bestzeiten auf den Unterdistanzen hat 400-Meter-Spezialistin Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) ihre starke Form knapp drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Tokio unter Beweis gestellt. Die 22-Jährige setzte sich beim „Fast Arms, Fast Legs“ Meeting am Samstag in Wetzlar zunächst über 100 Meter in 11,40 Sekunden durch, um danach die 200 Meter in 22,69 Sekunden ungefährdet für sich zu entscheiden. Die beiden Tokio-Starterinnen Rebekka Haase und Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) mussten ihren Start absagen – ein Zwicken im Oberschenkel verhinderte den Auftritt.

Im 100-Meter-Vorlauf war die Deutsche 400-Meter-Meisterin sogar mit 11,38 Sekunden noch schneller unterwegs. Damit steigerte die Chemnitzerin ihre Bestzeit über die kurze Sprintstrecke um eine Hundertstel, über die halbe Stadionrunde bei leichtem Rückenwind (+1,1 m/sec) gleich um eine halbe Sekunde. Um die 200-Meter-Zeit einzuordnen: Seit den 22,63 Sekunden von Tatjana Pinto (LC Paderborn) bei der WM 2019 in Doha war keine deutsche Sprinterin schneller. Ebenso blieb Corinna Schwab – natürlich nach dem Ende des Qualifikationszeitraums – deutlich unter der Olympia-Norm für Tokio.

Richtig Bock auf die 200 Meter

„Zwei Bestzeiten an einem Tag sind natürlich optimal. Die Starts über 100 Meter waren nicht so toll. Aber das freie Laufen war mega-gut. Das hat richtig Bock auf die 200 Meter gemacht. Da ich aber quasi allein gerannt bin, hätte ich nicht mit dieser Zeit gerechnet“, sagte Corinna Schwab nach ihrer Doppel-Bestzeit und knapp drei Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Entscheidungen bei den Olympischen Spielen. „Ich freue mich auf die Zeit in Japan. Das wird eine super Erfahrung. Ich hoffe, dass ich in Tokio meine Leistung abrufen kann.“

Schnelle Zeiten lieferten in Wetzlar auch die Starterinnen auf Corinna Schwabs Spezialstrecke ab. Über 400 Meter setzte sich Nadine Gonska (MTG Mannheim) mit 52,19 Sekunden knapp vor Laura Müller (SV GO! Saar 05; 52,31 sec) durch. Auch Karolina Pahlitzsch (LG Nord Berlin; 52,61 sec) und Alica Schmidt (SCC Berlin; 52,72 sec) blieben noch unter 53 Sekunden.

Julian Reus im Einzel und mit der Staffel vorn

Nicht ganz so eilig wie die Frauen hatten es in Wetzlar die Männer. Über 100 Meter ließ Julian Reus nach 10,34 Sekunden im Vorlauf im Finale 10,39 Sekunden folgen. Damit war der deutsche Rekordhalter zweimal nicht zu schlagen. „Das war ganz ordentlich. Denn wir haben vor Tokio noch einen Trainingsblock eingeschoben. Da wird die Frische noch kommen“, so der Sprinter vom LAC Top-Team Thüringen. Der Sieg über 200 Meter ging als Schlusspunkt des Meetings an Owen Ansah (Hamburger SV; 21,13 sec).

Eingeläutet wurde „Fast Arms, Fast Legs“ von den Sprintstaffeln. Bei den Frauen legte das DLV-Team in der Besetzung Lisa Marie-Kwayie (Neuköllner SF), Lisa Nippgen (MTG Mannheim), Gina Lückenkemper (SCC Berlin) und Jennifer Montag (TSV Bayer 04 Leverkusen) die 4x100 Meter in 43,18 Sekunden zurück. Bei den Männern liefen Julian Reus, Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), Deniz Almas (VfL Wolfsburg) und Marvin Schulte (SC DHfK Leipzig) 38,65 Sekunden. Die zweite DLV-Staffel brachte den Staffelstab nicht ins Ziel.

Das Meeting in Wetzlar war der Abschluss der vier Wettkämpfe umfassenden „Racing League“, wobei bei der finalen Station die doppelte Punktzahl vergeben wurde. Die punktbesten drei Frauen und Männer über 100, 200 und 400 Meter wurden mit Prämien ausgezeichnet.

Die Ergebnisse lesen Sie in unserer Ergebnisrubrik ...

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