| Halbmarathon Berlin

Rabea Schöneborn und Philipp Pflieger messen sich mit Weltklassefeld

Am Wochenende findet in Berlin mit dem Halbmarathon der erste große deutsche Straßenlauf mit internationaler Bedeutung seit Beginn der Corona-Pandemie statt. Weltklasse-Läufer sind gemeldet. Auch Philipp Pflieger und Rabea Schöneborn gehen an den Start.
Jörg Wenig

Die Veranstalter übertragen den Berliner Halbmarathon am Sonntag (22. August) ab 8:20 Uhr in einem Livestream.

Berlin macht den Anfang: Am Sonntag (22. August) wird der erste große deutsche Straßenlauf mit internationaler Bedeutung seit Beginn der Corona-Pandemie gestartet. Für den Generali Berliner Halbmarathon liegen insgesamt 21.546 Meldungen aus 140 Nationen vor. Darunter sind 20.774 Läufer, 786 Inline-Skater, 14 Handbiker und 2 Rollstuhlfahrer. Damit wird das Rennen am Sonntag der weltweit bisher größte Lauf in diesem Jahr sein.

Die hochklassig besetzten Felder werden angeführt von der früheren Halbmarathon-Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei und ihrem kenianischen Landsmann Philemon Kiplimo. Während an der Spitze mit hochklassigen Zeiten zu rechnen ist, wollen die deutschen Topläufer Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg) und Lokalmatadorin Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) ihre persönlichen Bestzeiten brechen.

Es wird am Sonntag auch ein Jubiläum mit eineinhalb Jahren Verspätung: Im April 2020 sollte die 40. Auflage des Traditionsrennens gestartet werden. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte der Lauf weder 2020 noch im Frühjahr 2021 stattfinden. Nun wurde das Rennen aufgrund eines mit den Behörden abgestimmten Hygiene-Konzeptes genehmigt. „Eine sehr gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt hat es möglich gemacht, dass wir jetzt starten können“, sagte Jürgen Lock, der Geschäftsführer des Veranstalters SCC-Events. Das Berliner Hygienekonzept fußt auf den „Drei Gs“: Wer an den Start geht, muss entweder geimpft, genesen oder negativ getestet sein und einen entsprechenden Nachweis vorlegen.

Ex-Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei: „Ich bin bereit“

Passend zum Jubiläum und zum Comeback ist das Rennen der Frauen in der absoluten Spitze so gut besetzt wie nie zuvor in der 40-jährigen Geschichte des Laufes. Erstmals wird eine Athletin an den Start gehen, die bereits den Halbmarathon-Weltrekord gebrochen hat. Joyciline Jepkosgei lief 2017 in Prag (Tschechien) als erste Frau eine Zeit von unter 65 Minuten (64:52 min). Diesen Weltrekord verbesserte die Kenianerin dann im selben Jahr in Valencia (Spanien) um eine Sekunde – diese 64:51 Minuten sind nach wie vor ihre persönliche Bestzeit. Der Weltrekord steht inzwischen bei 64:02 Minuten.

„Ich danke den Veranstaltern, dass ich hier in Berlin laufen kann. Es ist für alle keine leichte Zeit“, sagte die 27-jährige Joyciline Jepkosgei. „Ich bin vor acht Monaten meinen letzten internationalen Wettkampf gelaufen. Aber ich bin bereit und werde mein Bestes geben“, erklärte die Siegerin des New York-Marathons 2019, die bezüglich möglicher Zeiten nicht spekulieren wollte.   

Rabea Schöneborn greift Bestzeit an

Gleich vier Frauen gehen in Berlin mit hochklassigen Bestzeiten von unter 67 Minuten an den Start. Schärfste Konkurrentin von Joyciline Jepkosgei dürfte ihre Landsfrau Valary Aiyabei sein, die eine persönliche Bestzeit von 66:14 Minuten aufweist. Der Berliner Streckenrekord, den die Niederländerin Sifan Hassan 2019 aufstellte, ist mit 65:45 Minuten allerdings hochkarätig.

Eine Lokalmatadorin startet als aussichtsreichste deutsche Läuferin: Rabea Schöneborn – Zwillingsschwester von Deborah Schöneborn, die bei Olympia mit Rang 18 im Marathon überraschte – ist die schnellste deutsche Läuferin auf der Startliste. „Ich möchte meine Bestzeit von 71:40 Minuten unterbieten“, sagte die 27-Jährige, die das Rennen allerdings aus der Vorbereitung auf einen Herbst-Marathon heraus bestreiten wird. „Ich werde etwas vorsichtiger anlaufen, um dann möglichst im zweiten Teil zulegen zu können“, sagte Rabea Schöneborn.

Streckenrekordjagd bei den Männern

Eine Streckenrekordjagd kündigt sich bei den Männern an. Diese Marke von 58:42 Minuten hatte der Kenianer Eric Kiptanui vor drei Jahren aufgestellt. „Mein Ziel ist es, diesen Rekord zu brechen“, kündigte Philemon Kiplimo an, der am Sonntag als Topfavorit an den Start gehen wird. „Ich habe mich zwei Monate lang auf dieses Rennen vorbereitet und bin bereit“, fügte der Kenianer hinzu.

Der erst 22-Jährige steigerte sich im vergangenen Dezember in Valencia auf die Weltklassezeit von 58:11 Minuten und ist damit der sechstschnellste Halbmarathonläufer aller Zeiten. Mit seinen Landsleuten Josphat Tanui (Bestzeit: 59:22 min) und Felix Kipkoech (59:35 min) sind zwei weitere Läufer am Start, die bereits unter einer Stunde gelaufen sind.

Der schnellste deutsche Läufer auf der Startliste ist Philipp Pflieger. Der 34-Jährige verbesserte sich im vergangenen Jahr in Barcelona auf 62:50 Minuten. „Ich laufe am Sonntag aus dem vollen Training heraus, denn ich bereite mich zurzeit auf einen Herbst-Marathon vor. Aber es lief zuletzt sehr gut, sodass ich meine Bestzeit unterbieten möchte“, sagte Philipp Pflieger. Mit Tom Gröschel (TC Fiko Rostock; 64:09 min) ist ein weiterer deutscher Top-Marathonläufer am Start.

Die Veranstalter übertragen den Berliner Halbmarathon am Sonntag (22. August) ab 8:20 Uhr in einem Livestream.

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