| U20-WM

Die große Vorschau auf Eugene – international

Am 22. Juli um 10:00 Uhr Ortszeit fällt in Eugene (USA) der erste Startschuss zu den U20-Weltmeisterschaften 2014. leichtathletik.de blickt für Sie voraus auf die Titelkämpfe und stellt Ihnen die Stars der internationalen Nachwuchs-Szene vor.
Silke Morrissey

Erster U20-Athlet unter 10 Sekunden – diesen Titel kann Sprinter Trayvon Bromell niemand mehr nehmen. Der US-Athlet rannte im Juni bei den US-College-Meisterschaften über 100 Meter in 9,97 Sekunden zum Sieg und ist auch bei der U20-WM der Favorit. Interessant könnte das Duell mit Yoshihide Kiryu werden. Der Japan war im Vorjahr 10,01 Sekunden gesprintet und ist in diesem Jahr bei 10,05 Sekunden angekommen.

Ein Stern am Sprinthimmel ist auch Kaylin Whitney. Die 16-Jährige führt sowohl über 100 Meter (11,10 sec) als auch über 200 Meter (22,49 sec) die Meldelisten an. Auf keiner der beiden Strecken war weltweit je eine U18-Athletin schneller als die US-Amerikanerin aus Florida. Die Briten schicken mit Dina Asher-Smith eine starke Herausforderin ins Rennen. Bei der Junioren-Gala in Mannheim hat sie den britischen U20-Rekord über 100 Meter jüngst auf 11,14 Sekunden geschraubt.

Kuba mit zwei Überfliegern

Dreispringer Lázaro Martínez kann sich in Eugene eigentlich nur selbst schlagen. Der Kubaner ist noch nicht einmal 17 Jahre alt und hat schon drei 17-Meter-Sprünge auf der Habenseite, mit 17,24 Metern hält er die U18-Weltbestleistung. Der Rest der Welt folgt in respektvollem Abstand von 80 Zentimetern und mehr.

Seine Landsfrau Sahily Diago hat in diesem Jahr über 800 Meter aufhorchen lassen. In 1:57,74 Minuten schob sie sich im heimischen Havanna auf Rang acht der ewigen Weltbestenliste der U20-Altersklasse. Bleibt abzuwarten, ob sie dieses Husarenstück auch in Eugene wiederholen kann. Eins steht fest: Eine potenzielle Konkurrentin um Gold setzt auf die Commonwealth Games und startet nicht bei der U20-WM: die Britin Jessica Judd, die auch schon unter zwei Minuten geblieben ist.

Auf der Rechnung haben sollte man zudem die Isländerin Aníta Hinriskdottir. Im vergangenen Jahr räumte die 18-Jährige gleich zwei internationale Goldmedaillen ab, erst bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine), dann bei der U20-EM in Rieti (Italien).

Jaheel Hyde über die Langhürden

Einfach mal die Disziplin gewechselt hat im Laufe des vergangenen Jahres der Jamaikaner Jaheel Hyde. 2013 hatte er bei der U18-WM in Donetsk (Ukraine) noch in 13,13 Sekunden Gold über 110 Meter Hürden geholt, 2014 ist über 400 Meter Hürden als Jahresschnellster (49,49 sec) Kandidat Nummer eins für den Sieg.

In Donetsk lief es für Siebenkämpferin Morgan Lake (Großbritannien) nicht nach Plan, als sie in Führung liegend im Weitsprung nur 4,63 Meter und zwei Ungültige zustande brachte. Seitdem rollt sie aber auf der Erfolgsspur, hat sich im Winter die U18-Weltbestleistung im Hallen-Fünfkampf geholt, im Hochsprung über 1,93 Meter geflogen und in Götzis (Österreich) erstmals die 6.000 Punkte-Marke überboten (6.081).

Dass sie sich damit zurzeit nur auf Rang drei der Welt befindet, liegt an zwei starken Konkurrentinnen: der Kubanerin Yargelis Rodriguez (6.231) und der Niederländerin Nadine Visser (6.110). Ein hochklassiger und spannender Siebenkampf, in dem auch U18-Weltmeisterin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) vorne mitmischen könnte, scheint vorprogrammiert.

Kendall Baisden weit enteilt

Mehr als eine Sekunde Vorsprung auf den Rest der Konkurrenz: Das sind im 400-Meter-Lauf Welten. Die US-Amerikanerin Kendall Baisden hat sich in diesem Jahr auf 50,46 Sekunden gesteigert und ist damit die sechstschnellste U20-Vierteilmeilerin aller Zeiten. Kann sie diese Leistung bestätigen, ist ihr Gold sicher.

Über 3.000 Meter Hindernis hat sich Anfang Juni in Marrakesch (Marokko) Ruth Jebet in die Favoritenrolle katapultiert. In 9:27,90 Minuten erzielte die für Bahrain startende Athletin eine Zeit, die bisher nur vier U20-Athletinnen unterbieten konnten. Zum Vergleich: Außer Jebet blieb in diesem Jahr noch keine Jugendliche unter der 9:40-Minuten-Marke.

Vier Titelverteidiger am Start

Vier Athleten haben in Eugene die Chance, ihre Titel von den U20-Weltmeisterschaften in Barcelona (Spanien) zu verteidigen. Am aussichtsreichsten ist dieses Unterfangen wohl für Hammerwerfer Ashraf Amgad Elseify (Katar). In Barcelona hatte er mit 85,57 Metern einen neuen U20-Weltrekord aufgestellt, in diesem Jahr führt er mit 84,66 Metern, erzielt vor zehn Tagen in Rhede, deutlich die Meldelisten an.

Aber auch Ana Peleteiro und Sofi Flinck reisen zwei Jahre nach ihrem Gold-Coup von Barcelona als Führende nach Eugene. Die Spanierin hatte im Dreisprung für einen vielumjubelten Heimsieg gesorgt und ist die einzige gemeldete Athletin, die in diesem Jahr schon die 14-Meter-Marke überbieten konnte (14,07 m). Die Schwedin ließ den Speer im Olympiastadion von 1992 auf herausragende 61,40 Meter segeln. 2014 stehen für die 19-Jährige 58,44 Meter zubuche. Allein für Daisy Jepkemei (Kenia) scheint das Unterfangen der Titelverteidigung über 3.000 Meter Hindernis ob der starken Konkurrenz eine schwer lösbare Aufgabe.

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