| Nach Dopinggeständnis

IOC: Fall Christian Schenk ist verjährt – könnte Kampf gegen Doping stärken

Christian Schenk darf seine Zehnkampf-Goldmedaille der Olympischen Spiele von Seoul 1988 trotz seines Dopinggeständnisses behalten. Das bestätigte jetzt das IOC.
dpa/sb

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Doping-Geständnis von Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk ausdrücklich begrüßt. Gemäß den IOC-Regeln darf der 53-Jährige die Goldmedaille von den Sommerspielen 1988 in Seoul (Südkorea) wie erwartet behalten. "Laut unseren Verjährungsfristen, wird das IOC diesen Fall – wie in ähnlichen Fällen – nicht weiterverfolgen", teilte ein IOC-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.

"Wir begrüßen das Eingeständnis und hoffen, dass es zur Klärung der Situation beiträgt und den Kampf gegen Doping stärkt", betonte der Sprecher. Zugleich hoffe man, dass Schenks Erkenntnisse zu dessen eigenem "Wohlergehen beitragen" und wünsche ihm "alles Gute, um mit seinen gesundheitlichen Problemen" fertig zu werden.

"Nicht positiv im Wettkampf getestet"

"Das ist verjährt", hatte zuvor auch der Mecklenburger selbst der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwoch) in einem Interview gesagt und die Hoffnung geäßert, dass er daher seine Goldmedaille nicht abgeben müsse. "Außerdem bin ich nicht positiv im Wettkampf getestet worden." Wie alle Medaillengewinner musste auch Schenk nach seinem Sieg zur Dopingkontrolle.

Christian Schenk hatte 1988 beim letzten Olympia-Auftritt einer DDR-Mannschaft Zehnkampf-Gold geholt. In einem FAZ-Interview hatte er jahrelanges Doping zugegeben und auch über spätere gravierende psychische Probleme gesprochen. Am kommenden Montag erscheint im Verlag Droemer seine Autobiografie "Riss – mein Leben zwischen Hymne und Hölle".

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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