| Mehrkampf-Meeting Götzis

Kai Kazmirek holt sich die Halbzeit-Führung

Wie im Vorjahr liegt Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) nach dem ersten Tag beim Mehrkampf-Meeting im traditionsreichen Mösle-Stadion von Götzis (Österreich) in Front. Dieses Mal hat er 4.409 Punkte gesammelt.
Thorsten Bayer

Und wie im Vorjahr liegt er knapp vor einem US-Amerikaner. Nach Trey Hardee 2014 ist es in diesem Jahr Jeremy Taiwo (4.388), der seinen zweiten Rang vor allem einem starken Hochsprung von 2,15 Metern verdankte. Rico Freimuth (SV Halle) ist mit 4.331 Punkten Dritter. Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) reichten 4.305 Zähler zu Platz vier im Zwischenklassement.

Absage von Ashton Eaton

Noch bevor der erste Startschuss fiel, hatte der prominenteste Teilnehmer seinen kurzfristigen Verzicht erklärt. Olympiasieger Ashton Eaton aus den USA, der in Götzis eine Verbesserung seines eigenen Weltrekordes in Aussicht gestellt hatte, musste passen.

Probleme mit dem Rücken, die ihm bereits seit einigen Tagen zu schaffen gemacht hatten, verhinderten seinen ersten Start. In einer kurzen Ansprache rief er die Zuschauer dazu auf, die verbliebenen Athleten kräftig zu unterstützen und nicht zu enttäuscht wegen seines Verzichts zu sein – „das wäre kriminell“.

Damian Warner ohne Weite im Kugelstoßen

Das Publikum tat wie ihm geheißen und verfolgte begeistert einen ausgeglichenen und damit spannenden Wettbewerb. Von der Papierform fielen nun Vize-Weltmeister Michael Schrader, der 2009 an dieser Stelle schon einmal gewonnen hatte, und Damian Warner die Favoritenrolle zu.

Der Kanadier, Götzis-Sieger 2013 und WM-Bronzemedaillengewinner, war erwartungsgemäß im 100-Meter-Sprint (10,37 sec) nicht zu schlagen und verteidigte die Führung mit seiner Weitsprung-Bestleistung von 7,63 Metern. Doch mit drei ungültigen Versuchen im Kugelstoßen war die Chance auf den Sieg vertan. Er blieb dennoch im Wettbewerb und kämpfte sich im Duell gegen Kai Kazmirek auch zur Bestzeit über die abschließenden 400 Meter.

Kai Kazmirek solide, Rico Freimuth konzentriert

„Sehr solide Leistungen, keine Ausreißer nach unten oder oben“, so fasste Kai Kazmirek seinen Auftritt in Vorarlberg zusammen. Die Führung nach Tag eins mochte er nicht überbewerten: „Das bin ich ja fast schon gewohnt“, sagte er schmunzelnd und räumte ein: „Der erste Tag ist meiner, am zweiten muss ich versuchen, das Niveau zu halten.“

Michael Schrader sorgte im Weitsprung für schweißnasse Hände. Nach zwei ungültigen Versuchen erzielte der 27-Jährige 7,66 Meter und damit die Bestweite des gesamten Feldes. Die DLV-Norm von 8.150 Punkten für die WM in Peking (China) Ende August sollte für ihn drin sein – auch wenn er nach eigenem Bekunden gar nicht an diese Zahl denkt.

„Sehr, sehr zufrieden“ war sein Trainings- und WG-Kollege Rico Freimuth. Sein Ziel, ordentlich Selbstvertrauen zu holen, hat er bislang sehr gut erfüllt. „Man merkt, dass ich acht Monate durchtrainieren konnte“, sagt der 27-Jährige, bei dem sich außerdem mehr Kontinuität und Konzentration im Training auszahlen.

Matthias Prey scheidet aus

Mathias Brugger (SSV Ulm 1846), der seinen kurzfristig ausgefallenen Vereinskollegen Arthur Abele vertrat, sammelte 4.191 Punkte – gleichbedeutend mit Platz zehn. Für Mathias Prey (SC Rönnau 74) war der Zehnkampf schon nach einer Disziplin und 11,29 Sekunden über 100 Meter beendet. Eine Adduktoren-Verhärtung verhinderte die Fortsetzung seines Wettkampfes.

Für den Gesamtsieg hat Jörg Roos, Heimtrainer von Kai Kazmirek, einen klaren Favoriten: „Rico hat einen richtigen Lauf.“ Als weitere Kandidaten kommen für ihn Michael Schrader und der Niederländer Eelco Sintnicolaas, ein exzellenter Stabhochspringer (4.260; Platz 5), infrage.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik

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