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Melanie Bauschke beendet ihre Karriere

Weitspringerin Melanie Bauschke hat ihre Karriere beendet. Ihren letzten Einsatz hatte die Berlinerin bei den European Games in Minsk, wo die 31-Jährige als Erfahrenste der Mannschaft die Rolle der Team-Kapitänin hatte.
Pamela Lechner

Bei den European Games in Minsk (Weißrussland) war Melanie Bauschke (LAC Olympia 88 Berlin) kurzfristig für die verletzte Julia Gerter (LG Eintracht Frankfurt) ins Team gekommen. Und die Weitspringerin durfte sich über Bronze in der Mannschaftswertung freuen. Es sollte ihr abschließender Wettkampf sein, denn danach beendete die 31-Jährige ihre Leistungssport-Karriere.

"Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir eine Chance haben, in den direkten Medaillenkampf einzugreifen. Am Finaltag war unsere Punkteausbeute nach den ersten Wettkämpfen leider nicht so groß wie erhofft, umso überraschender war es dann, dass wir als Team noch die Bronzemedaille erkämpfen konnten", blickt Melanie Bauschke im <link https: www.leichtathletik-berlin.de pressemitteilungen_reader bronzener-abschied-fuer-melanie-bauschke-bei-den-european-games.html _blank>Interview mit dem Berliner Landsverband zurück.

Emotionaler Abschied

So gewann die U23-Europameisterin von 2009 und Dritte der Universiade von 2011 in ihrem letzten Wettkampf ihre erste internationale Medaille bei den Erwachsenen. "Für mich war es dann auch eine sehr tränenreiche Siegerehrung. Es war ein großartiges Gefühl und meine erste Medaille im Dress des DLV bei einer internationalen Meisterschaft bei den Erwachsenen. Die Medaille wird auf jeden Fall einen Ehrenplatz bei mir zuhause bekommen", erzählt die Springerin, die aufgrund ihrer Erfahrung als Älteste der Mannschaft zur Team-Kapitänin worden war.

Bei den U23-Europameisterschaften in Kaunas (Litauen) gewann sie vor zehn Jahren nicht nur Gold in ihrer Paradedisziplin, sondern zudem Silber im Hochsprung (Bestleistung: 1,90 m). Zwei Jahre später, 2011, holte sie in dieser Disziplin auch den deutschen Meistertitel. Gleiches gelang ihr in der Halle 2008 und im Freien 2014 mit dem Titel-Gewinn im Weitsprung (Bestleistung: 6,83 m).

Die Entscheidung, mit dem Leistungssport aufzuhören war ein langer Prozess. "Ich hatte im letzten Sommer schon mal kurzzeitig begonnen über mein Karriereende nachzudenken und habe darüber mal am Rande mit Tanja Damaske, meiner Sportpsychologin, gesprochen." Ein Ziel war damals noch die Teilnahme an der Heim-EM in Berlin, das sich für die Lokalmatadorin nicht erfüllte.

Job bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr

In den Monaten danach und zu Beginn der Saisonvorbereitung auf 2019 war die Motivation nicht mehr die gleiche wie früher. "Meine Trainerin Annett Stein und ich sind all die Jahre super durchgekommen, sind konstant gesprungen und haben uns in der deutschen Spitze etablieren können, aber jetzt funktioniert der Körper einfach nicht mehr so wie früher und das zerrt dann natürlich auch an der Motivation."

Beruflich tat sich über eine offene Mitarbeiter-Stelle in der Sportfördergruppe der Bundeswehr parallel eine Perspektive auf. "Der Sprung aus der aktiven Sportlerkarriere hin ins normale Arbeitsleben ist mir dadurch leichter gefallen", sagt Melanie Bauschke, die ihrer Zukunft positiv entgegenblickt.

Olympia-Traum geplatzt

„In einem Jahr werde ich immer noch in der Sportfördergruppe Berlin als stellvertretende Leiterin am Computer sitzen und mich um die Personalangelegenheiten der Spitzensportler kümmern. Folglich bleibe ich dem Spitzensport erhalten, aber auf der anderen Seite des Schreibtisches. Und ich freue mich jetzt schon darauf die Leistungen unserer Spitzensportler zu verfolgen, sie anzufeuern und sie zu unterstützen.“

Ihre eigenen stärksten internationalen Platzierungen im Einzel bei den Aktiven erreichte sie jeweils mit den Rängen sechs bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich (Schweiz) und den Hallen-Europameisterschaften 2015 in Prag (Tschechien). Eine mögliche Olympia-Teilnahme 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien) blieb ihr wegen einer Verletzung kurz vor dem Qualifikationswettkampf bei den Deutschen Meisterschaften verwehrt.

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