| Hallen-WM 2016

Neuseeland feiert Tom Walsh - Tobias Dahm Achter

Aus Bronze mach Gold: Der 24 Jahre alte Neuseeländer Tom Walsh hat sich nach Platz drei bei der vorherigen Hallen-WM am Freitag in Portland (USA) mit 21,78 Metern den Titel geholt. Einen starken Eindruck hinterließ der Sindelfinger Tobias Dahm, der bei seiner WM-Premiere auf Rang acht landete.
Silke Morrissey

Der Kugelstoß-Wettbewerb stand in Portland ganz im Zeichen von Tom Walsh. Der Dritte der Hallen-WM von 2014 in Sopot (Polen) legte bereits in Runde zwei eine Weite vor, die ihn selbst in Jubel und die Konkurrenz in Staunen versetzte: 21,60 Meter, neuseeländischer Hallenrekord. Im vierten Versuch packte der Drehstoßer vier, im sechsten sogar weitere 14 Zentimeter drauf: 21,78 Meter, Weltjahres-Bestleistung. Tom Walsh holte damit das vierte neuseeländische Gold bei Hallen-Weltmeisterschaften überhaupt und den ersten Titel in einem Männer-Wettbewerb.

Dahinter landete der Rumäne Andrej Gag mit 20,89 Metern auf dem Silber-Rang. Er hatte gleich in Runde eins vorgelegt und musste zittern, denn die Konkurrenz kam Zentimeter um Zentimeter näher – aber mit Ausnahme von Walsh nicht an ihm vorbei. Bronze ging mit 20,87 Metern an Filip Mihaljevic (Kroatien), U20-Weltmeister Konrad Bukowiecki (Polen) wurde mit 20,53 Metern Vierter.

Tobias Dahm mit dem nächsten 20-Meter-Stoß

Tobias Dahm, mit 28 Jahren der Senior im jungen deutschen Team, war in Portland dennoch das erste Mal bei Weltmeisterschaften am Start. Den Wettkampf aber bestritt er mit der neuen Souveränität, die ihm in dieser Hallensaison seine ersten 20-Meter-Stöße beschert hatten.

Der Sindelfinger ließ die 7,26 Kilo schwere Kugel im zweiten Versuch auf 20,22 Meter fliegen und erzielte damit beim Saison-Höhepunkt die fünftbeste Weite seiner Karriere. Eine Runde und 34 nervenzehrende Stöße der Konkurrenz später stand fest: Der Sindelfinger hatte es mit diesem Versuch als Sechster in die Runde der besten Acht geschafft.

Weiter hinaus ging es in den verbleibenden zwei Stößen für Tobias Dahm nicht, wohl aber für zwei der zuvor hinter ihm platzierten Athleten. So schloss er den Wettbewerb mit Rang acht ab. „In dem engen Wettbewerb ein Top-Ergebnis“, befand DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. Erstmals in der Geschichte von Hallen-Weltmeisterschaften bestritten in Portland nur die Top Vier den sechsten Versuch.

STIMME ZUM WETTBEWERB

Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 20,22 m)

Im Prinzip bin ich schon zufrieden. Leider bin ich ständig mit dem linken Fuß gerutscht, sonst wäre vielleicht mehr drin gewesen. Vielleicht war im Ring viel Magnesia drin, oder die haben aufgeputzt. Nur den 20er konnte ich gut durchdrücken, den habe ich dann oben nicht ganz erwischt. Aber klar, ich wollte den Endkampf erreichen, ich wollte über 20 Meter stoßen, die Weite bestätigen. Daher bin ich zufrieden. Achter Platz – da kann ich mich nicht beschweren. Vor dem Wettkampf war ich relativ nervös, der erste Versuch ging voll in die Hose. Den zweiten habe ich getroffen, aber es war nicht sicher, ob das reicht. Daher habe ich den dritten geprügelt, aber das ist im Moment nicht meine Stärke. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, ich werde hier Achter, hätte ich das nicht gedacht, ich bin schließlich als 13. oder 14. angereist. Am 24. März geht es für mich schon direkt weiter ins Training in Kienbaum.

<link btn>Hallen-WM 2016 kompakt

<link>Tages-Fazit von DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska

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