| PSD Bank Meeting Düsseldorf

Revanche am Rhein

Die deutschen Top-Leichtathleten sind famos in die Hallensaison gestartet. Am Dienstag folgt am Rhein das nächste Kräftemessen. Gespannt dürfen die Fans beim PSD Bank Meeting Düsseldorf besonders auf die zuletzt stark auftrumpfenden Raphael Holzdeppe und Cindy Roleder sein. leichtathletik.de berichtet mit einem Live-Ticker von der 13. Meeting-Auflage.
Martin Neumann

Häufig bildete das PSD Bank Meeting Düsseldorf in den vergangenen Jahren den Startschuss für die deutschen Top-Meetings. Es folgten das Indoor Meeting Karlsruhe, das ISTAF Indoor in Berlin sowie bis 2011 der Sparkassen-Cup in Stuttgart. Dieses Jahr sieht die Lage anders aus. Das PSD Bank-Meeting am Dienstag (<link>Liveticker bei leichtathletik.de ab 18:25 Uhr, live im TV bei Eurosport von 19:00 bis 20:55 Uhr) ist nach Berlin und Karlsruhe der Abschluss der Meeting-Trilogie und gleichzeitig das letzte Kräftemessen der nationalen Asse vor der <link>Hallen-DM am 17./18. Februar in Dortmund. Somit dürft es bei der zweiten Station der IAAF World Indoor Tour zur einen oder anderen Revanche nach den Meetings in Berlin und Karlsruhe kommen.

Hochklassig besetzt ist der Stabhochsprung. Die letzten vier Weltmeister sind in Düsseldorf am Start: Sam Kendricks (USA; 2017), Shawn Barber (Kanada; 2015), Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 2013) und Pawel Wojciechowski (Polen; 2011). Sam Kendricks und Shawn Barber konnten im Laufe ihrer Karriere sogar schon die magische Sechs-Meter-Marke meistern. Gleiches gilt für den starken Vize-Weltmeister und ISTAF Indoor-Sieger Piotr Lisek (Polen). Zur Erinnerung: Erst 22 Stabhochspringern überhaupt gelang das Kunststück in der Leichtathletik-Historie.

Raphael Holzdeppe reist in Top-Form an

„Der Stabhochsprung wird ein absolutes Highlight“, ist sich Meetingdirektor Marc Osenberg sicher. „Es könnte sehr hoch hinausgehen und der Meetingrekord wackeln.“ Den hält nach wie vor der Dormagener Björn Otto mit 5,90 Metern aus dem Jahr 2013. Bis auf zwei Zentimeter kam am Samstag in Karlsruhe Raphael Holzdeppe an diese Ausnahmeleistung heran und steigerte mit dieser Weltjahresbestleistung seinen Hallen-Hausrekord um vier Zentimeter.

Ebenfalls mit dabei ist der gebürtige Düsseldorfer Bo Kanda Lita Baehre. Der Youngster ist in diesem Winter schon 5,60 Meter gesprungen. Zurück aus „Down Under“ ist Tobias Scherbarth (beide TSV Bayer 04 Leverkusen). Der 32-Jährige bestritt im Januar in Australien und Neuseeland einige Freiluft-Wettkämpfe und meisterte dort 5,65 Meter.

Ivana Spanovic mit Anlaufproblemen

Ein weiterer Hochkaräter ist der Frauen-Weitsprung: Dort treffen mit Tianna Bartoletta (USA) und Ivana Spanovic (Serbien) die Welt- und Europameisterin aufeinander. Der Meetingrekord der Serbin steht bei 6,79 Metern. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man am Dienstag für einen Sieg weiter springen muss. Allerdings kam Ivana Spanovic am Samstag in Karlsruhe gar nicht mit dem Anlauf zurecht – die ersten vier Versuche waren ungültig.

Ihr blieb mit 6,61 Metern immerhin noch Platz drei, während Tianna Bartoletta (Achte mit 6,16 m) noch recht weit von der Top-Form entfernt scheint. Die deutschen Farben vertritt Alexandra Wester (ASV Köln). Mit 6,72 Metern lieferte sie der Serbin vor zwei Jahren ein packendes Duell. „Wenn man sich die Breite der Starterfelder anschaut, hatten wir noch nie ein so hochkarätig besetztes Meeting“, blickt Marc Osenberg gespannt auf die 13. Auflage.

Stanek nach Storl-Aus der Favorit

Auch die „schweren Jungs“ nehmen gleich zu Beginn den Meetingrekord ins Visier. Christian Cantwells (USA) Bestmarke steht seit sechs Jahren bei 21,31 Metern. Erster Anwärter auf den Sieg ist Tomas Stanek. Der 22-Meter-Stoßer stieg vor knapp zwei Wochen mit starken 21,61 Metern in die Saison ein. Er trifft auf Hallen-Europameister Konrad Bukowiecki (Polen) sowie den zuletzt stark verbesserten Neu-Drehstoßer Patrick Müller (SC Neubrandenburg).

Auf einen Start verzichten muss hingegen David Storl. Der zweimalige Weltmeister vom SC DHfK Leipzig laboriert an einer Rückenverletzung. „Er hat sich vermutlich bei den Landesmeisterschaften in Chemnitz eine hartnäckige Blockade im Lendenwirbelbereich zugezogen“, sagt sein Trainer Wilko Schaa. Den Trainingsrückstand will der Olympia-Zweite von London nun bis zur Hallen-DM in Dortmund aufholen.

Marc Reuther fordert Adam Kszczot

Auch im Hürdensprint sind die Hallen-Europameister mit von der Partie. Bei den Männern bewies Andrew Pozzi (Großbritannien) mit dem ISTAF-Sieg seine Klasse. Bei den Frauen hat sich Cindy Roleder (SV Halle) grandios zurückgemeldet. Am Samstag in Karlsruhe egalisierte die Europameisterin im Freien und in der Halle mit 7,84 Sekunden ihre Bestzeit. Sie trifft nicht nur auf ihre starke nationale Rivalin Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01), sondern auch auf die zweimalige Hallen-Europameisterin Alina Talay (Weißrussland).

Schon fünfmal war Adam Kszczot (Polen) Europameister über 800 Meter. Der Pole ist der Dauer(b)renner in Düsseldorf. „Mr. PSD Bank Meeting“ peilt am Dienstag seinen siebten Streich in Folge an! Ein Rivale um den Sieg könnte Marc Reuther (Wiesebadener LV) nach seiner Verbesserung auf 1:46,51 Minuten werden.

Der 1.500-Meter-Weltmeister gibt Visitenkarte ab

Immerhin den Hattrick nimmt Elijah Manangoi über 1.500 Meter ins Visier. Der Weltmeister von London war 2017 der Dominator auf der langen Mittelstrecke. Leicht wird die Konkurrenz das dem Kenianer allerdings nicht machen. Denn mit Vincent Kibet ist ein Landsmann am Start, dessen Hallen-Bestzeit von 3:34,91 Minuten fast drei Sekunden besser ist als die von Elijah Manangoi (3:37,62 min). In diesem Top-Feld hat U23-Europameister Marius Probst (TV Wattenscheid 01) lediglich Außenseiterchancen.

Auch über 3.000 Meter ist der Vorjahressieger dabei: Hillary Ngetich (Kenia) war 2017 in 7:44,73 Minuten nicht zu schlagen. Schneller war der 22-Jährige noch nie unterwegs – weder in der Halle noch im Freien. Hillary Ngetich kann sich in den Rennen auf seinen starken Spurt verlassen. Möglichst lange will Richard Ringer (VfL LC Friedrichshafen) Anschluss an die Spitzenläufer halten. Der momentan beste deutsche Langstreckler nimmt die Hallen-WM-Norm von 7:52,00 Minuten ins Visier. Seine Hallen-Bestzeit aus dem Jahr 2015 liegt bei 7:46,18 Minuten. Nach seiner erkältungsbedingten Absage von Karlsruhe, will es der 28-Jährige nun in Düsseldorf versuchen.

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