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Shura Kitata Tola überrascht in Frankfurt, Vivian Cheruiyot dominiert

Der Äthiopier Shura Kitata Tola hat am Sonntag etwas überraschend den Frankfurt Marathon gewonnen. Der 21-Jährige hatte sich das windige Rennen am besten eingeteilt und schüttelte ab Kilometer 35 den Rest der zum Teil höher eingeschätzten Konkurrenz ab. Im Rennen der Frauen gab es einen Favoritensieg von Bahn-Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot.
Silke Bernhart/Pamela Ruprecht

Mit sieben Athleten hatten sich die Topläufer bis zur Halbmarathon-Marke als kompakte Gruppe präsentiert. Dann musste einer nach dem anderen abreißen lassen. Erst verabschiedeten sich die zwei Pacemarker, dann Vorjahressieger Mark Korir (Kenia), der schließlich noch auf Rang zehn durchgereicht wurde, wenig später auch sein Landsmann Martin Kosgey. Für Tempo sorgte zu diesem Zeitpunkt Getu Feleke (Äthiopien), der mit einer fünf Jahre alten Bestzeit von 2:04:50 Stunden als Schnellster auf die Strecke gegangen war.

Getu Feleke zog zwei seiner Landsmänner mit sich, die auf den letzten fünf Kilometern das Heft in die Hand nehmen sollten. Shura Kitata Tola hatte auf den windigen Straßen der Main-Metropole die fittesten Beine und nach 42,195 Kilometern in 2:05:50 Stunden mit Bestzeit den Sieg beim Frankfurt Marathon in der Tasche. Es war für den offiziell erst 21-jährigen Äthiopier nach dem Erfolg in Rom (Italien) im April bereits der zweite Marathon-Sieg des Jahres. Rang zwei ging an Kelkile Gezahegn Woldaregay (Äthiopien; 2:06:56 h), Getu Feleke wurde am Ende in 2:07:46 Stunden Dritter.

"Ich war zuversichtlich, dass ich siegen würde, vor allem ab Kilometer 30", erklärte Shura Kitata Tola. "Meine Vorbereitungen waren sehr gut, sogar besser als für den Rom-Marathon im April. Ich habe all das Training mit Lelisa Desisa [Anm. d. Red: Vize-Weltmeister von 2013] gemacht, und zwar in Addis Ababa.

Vivian Cheruiyot einsame vorneweg

Das Rennen der Frauen dominierte mit Bahn-Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot die Favoritin. Sie lag sogar lange auf Kurs in Richtung Streckenrekord von 2:21:01 Stunden und hatte teils zweieinhalb Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz herausgelaufen. Am Ende ihres erst zweiten Marathons aber tat sich die fünfmalige Weltmeisterin schwer. In 2:23:35 Stunden erkämpfte sie sich schließlich aber dennoch deutlich den Sieg und blieb zudem 15 Sekunden unter ihrer Bestmarke vom London Marathon.

Dahinter machten mit Yebrgual Melese Arage und Meskerem Assefa Wondimagegn zwei Äthiopierinnen das gesamte Rennen über gemeinsame Sache. Den letzten Kick hatte erst auf dem letzten Kilometer Yebrgual Melese Arage, die in 2:24:30 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau die Ziellinie passierte.

Dewi Griffiths überrascht

Für das beste europäische Resultat sorgte bei seinem Debüt der überraschend starke Brite Dewi Griffiths, der Fünfter wurde. Er setzte sich in 2:09:49 Stunden auf Position zwei der europäischen Rangliste des Jahres.

Lange hatte er nach dem frühen Ausstieg der Tempomacher mit dem Deutschen Rekordler Arne Gabius (TherapieReha Bottwartal) und dem Polen Henryk Szost gemeinsame Sache gemacht. Dann zog er das Tempo an und hatte zwischenzeitlich sogar 40 Sekunden zwischen sich und die europäischen Konkurrenten gelegt. Gerade genug, um am Ende Arne Gabius (2:09:59 h) in Schach zu halten, <link news:60599>der mit einer starken Schlussphase auf Rang sechs und zum deutschen Meistertitel rannte.

<link news:60599>Eine ebenfalls glänzende Schlussphase absolvierte Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt). Bei ihrem Heimspiel-Debüt flog sie auf den letzten Kilometern förmlich in Richtung Festhalle, sammelte dabei noch ihre stärkste nationale Konkurrentin Fate Tola (LG Braunschweig) ein und machte als neue Deutsche Meisterin in 2:29:29 Stunden das Ticket für die Heim-EM 2018 in Berlin perfekt. Keine Europäerin war am Sonntag in Frankfurt schneller.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Marathon-DM:

<link news:60599>Arne Gabius überzeugt, Katharina Heinig fängt Fate Tola ab

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