| Senioren

Susanne Wissinger verbessert Mehrkampfrekord

Bei den deutschen Senioren-Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf, die zusammen mit den Langstaffel-Titelkämpfen am 28. und 29. September im hessischen Baunatal ausgetragen wurden, stand die älteste Teilnehmerin im Mittelpunkt des Interesses: Susanne Wissinger (TV Gelnhausen), Jahrgang 1924, verbesserte als Siegerin der Klasse W 80 den Weltrekord im Wurf-Fünfkampf auf 5.039 Punkte. Sie übertraf damit die bisher geführte Weltrekordleistung der Belgierin Rachel Hanssens aus dem Jahr 2011 um 208 Punkte.
Jörg Reckemeier

Susanne Wissinger kam im Hammerwurf mit 27,58 Metern auf ihre punktbeste Disziplin, stieß die Kugel 8,93 Meter weit, erzielte mit dem Diskus 20,52 Meter, warf den Speer auf 17,48 Meter und beschloss den Wettkampf mit 10,78 Metern im Gewichtwurf.

Titelverteidiger wieder vorn

Vier Werfer und zwei Werferinnen verteidigten ihre im Vorjahr in der gleichen Altersklasse errungenen Titel erfolgreich, darunter auch Sören Voigt, der das Kunststück vollbrachte, zum fünften Mal hintereinander die Meisterschaft in der Klasse M 35 zu gewinnen.

In der Klasse M 50 bewegte sich Norbert Demmel (TSV Unterhaching) mit seiner Siegerleistung von 4.276 Punkten sogar in Reichweite der deutschen Bestleistung, die seit dem Jahr 1992 von Klaus Liedtke (SuS Schalke 96) mit genau 100 Punkten mehr gehalten wird. Der frühere 8.000-Punkte-Zehnkämpfer Norbert Demmel zeigte mit 46,08 Metern im Hammerwurf, 15,31 Metern im Kugelstoß, 52,56 Metern im Diskuswurf, 50,80 Metern im Speerwurf und 15,87 Metern im Gewichtwurf nicht eine einzige Schwäche und siegte mit mehr als 800 Punkten Vorsprung vor dem Titelverteidiger Wolfgang Baum (LG Bernkastel/Wittlich).

Klaus Kynast (ASC 09 Dortmund) hatte sich in den Jahren 2012 und 2013 die Titel in der Klasse M 60 geholt, in Baunatal schloss er nahtlos in seiner „neuen“ Altersklasse an diese Erfolge an und siegte in der Klasse M 65 mit 4.340 Punkten.

Lutz Caspers nahe am Rekord

Sogar einige Punkte mehr sammelte Lutz Caspers (TV Alzey) als Titelverteidiger der Klasse M 70: Mit 4.521 Zählern war er gleichzeitig punktbester Athlet der gesamten Veranstaltung und lieferte mit seinen 21,33 Metern im Gewichtwurf, nur zwei Zentimeter von seinem eigenen Europarekord entfernt, die absolut beste Einzelleistung der Meisterschaften ab. Weiterhin erzielte er 46,50 Meter mit dem Hammer, 12,87 Meter mit der Kugel, 41,95 Meter mit dem Diskus und 19,98 Meter mit dem Speer.

Und die fast schon übliche Zentimeterentscheidung gab es auch bei diesen Titelkämpfen wieder: In der Klasse M 75 trennten den Sieger Arno Willershäuser (LG Wettenberg), der auf 4.067 Punkte kam und Johann Hansen (TSV Medelby), der 4.066 Punkte erreichte, nur ein einziges Pünktchen.

In den Wettbewerben der Frauen gab es mit Birgit Keller (W 35, LG Sigmaringen), Kristina Telge (W 40, TV Alzey) und Dr. Ellen Weller (W 45, MTG Mannheim) neue Titelträgerinnen, während Margret Klein-Raber (LC Rehlingen), die 2012 und 2013 in der Klasse W 45 gesiegt hatte, nun auch in der Klasse W 50 auf Anhieb vorn lag.

Ulrike Engelhardt wieder vorn

Anschluss nach ihrer langen Verletzungspause hat Ulrike Engelhard (ASV Erfurt) wieder gefunden. Sie gewann in der Klasse W 55 überlegen mit 3822 Punkten.
Eva Nohl (TSV Langenzenn) verteidigte in der Klasse W 65 ihren Vorjahrstitel mit 4328 Punkten ebenso überlegen wie Ingrid Holzknecht (LG Elmshorn), die den Wettbewerb der Klasse W 70 mit 4.453 Punkten gewann.

Mit Beate Möller (OSC Berlin), sie erreichte in der Klasse W 75 4.453 Punkte, kam eine Athletin nach einer ganzen Reihe von zweiten und dritten Plätzen in den Vorjahren nun zu ihrem ersten Titel überhaupt.

Guter Zuspruch bei den Staffeln

Bei den gleichzeitig ausgetragenen deutschen Senioren-Meisterschaften in den Langstaffel-Wettbewerben bewarben sich in Baunatal trotz des sehr spät liegenden Termins erheblich mehr Staffeln um die Titel über 4x400 Meter und 3x1.000 Meter bei den Männern und 4x400 Meter und 3x800 Meter bei den Frauen. Die qualitativ beste Leistung erzielten bei den Frauen die Startgemeinschaft Paderborn/Neuhaus/Höxter, die über 4x400 Meter der Klasse W 35/40 in identischer Besetzung zum Vorjahr (Michaela Zwiener, Gunhild Kalis, Jutta Bergener, Kerstin Drewes-Czech) nicht nur ihren Titel verteidigte, sondern mit 4:18,57 Minuten auch gar nicht weit von der eigenen deutschen Bestleistung von 4:16,81 Minuten entfernt blieb.
In den Mittelstreckenwettbewerben der Seniorinnen zeigte die Startgemeinschaft Ruhrgebiet West (Sabine Erewa, Birgit Schwers, Esther Zoll) mit 8:11,13 eine starke Leistung.

Das hochwertigste Staffelresultat bei den Senioren ging auf das Konto der Startgemeinschaft StG Helstorf-OTB-MTV 49 (Heiko Tute, Dr. Ted Spitzer, Jürgen Langreder, Gert Deppe). Das Quartett blieb über 4x400 Meter der Klasse M 50 zwar einige Sekunden über der eigenen deutschen Staffelbestleistung von 3:43,3 Minuten, musste aber nicht an die Grenzen gehen, um mit großem Vorsprung zu gewinnen.   

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