| U23-DM Wesel

U23 männlich - Von Disziplin zu Disziplin

Von Disziplin zu Disziplin: leichtathletik.de berichtet am 14. und 15. Juni aus Wesel von den Deutschen U23-Meisterschaften. Hier finden Sie die Entscheidungen der männlichen Junioren vom Samstag.
mh / hk / pr
100 METER

Patrick Domogala gelingt Revanche

"Ich wusste, dass ich gewonnen hatte, wollte aber erst auf die Bestätigung warten", erklärte Patrick Domogala (MTG Mannheim), warum er im Ziel kurz innehielt, bevor er in verständlichen Jubel ausbrach. 10,34 Sekunden zeigten die Uhren für ihn, 10,37 Sekunden für den im vergangenen Jahr siegreichen Robert Polkowski (LT DSHS Köln). "Es war klar, dass es eng werden würde. Robert ist stark. Letztes Jahr hat er mich geschlagen und ich habe heute Morgen beim Frühstück schon zu meinen Jungs gesagt, ich will hier kein zweites Mal Zweiter werden", kommentierte der Mannheimer, der sich ebenso wie sein Kontrahent aus der Domstadt in Florida auf die Saison vorbereitet hat. "Nach dem Vorlauf war die Spannung irgendwie weg. Ich habe nichts mehr gemacht vor dem Finale, bin einfach an den Start gegangen, war aber vom Trainer sehr gut eingestellt worden. Ich habe hinten heraus hart gearbeitet", erzählte Patrick Domogala. Bastian Heber (LV 90 Erzgebirge; 10,53 sec) holte Platz drei. hk

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5.000 METER

Marcel Fehr mit furiosem Finish

Die Taktik des Siegers demonstriert Selbstbewusstsein: Auf dem Schlusskilometer spielte Marcel Fehr (LG Limes-Rems) seine ganze Klasse aus, um in 14:05,58 Minuten ins Ziel zu spurten - deutlich vor dem tapfer kämpfenden Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 14:16,53 min) und dem noch in der U20 startberechtigten Taher Belkorchi (TSV Bayer 04 Leverkusen; 14:19,33 min). "Heimische Luft in der Nase" - wie es Stadionsprecher Ferdi van Heukelum formulierte - hatte sich der in der Nähe aufgewachsene Hendrik Pfeiffer nach drei Kilometern deutlich vom Feld abgesetzt. "Echt hart, wieder heran laufen zu müssen", gab Marcel Fehr zu. "Es war ein Pokerspiel, vor allem weil ich nicht wusste was die anderen drauf haben, zum Beispiel Taher Belkorchi, der über 1.500 Meter eine 3:40 stehen hat." Die EM-Ambitionen habe er keineswegs abgehakt. "Ich sehe zu, dass ich Anfang Juli in ein schnelles Rennen komme, bei dem ich die Norm probieren kann", sagte der bald 22-Jährige, der sich neulich auf 13:38,53 Minuten verbessert hat. An der EM-Norm fehlen (noch) dreieinhalb Sekunden. hk

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HOCHSPRUNG

Torsten Sanders Überraschungs-Titelträger

Das hatte niemand erwartet: Lokalmatador Torsten Sanders (Weseler TV) nahm den neuen Hausrekord von 2,17 Meter inklusive alle Höhen im ersten Versuch und strich damit den Titel ein. Schon bei 2,12 Meter war der 19-Jährige allein im Wettbewerb. "Ich bin ohne Erwartungen angetreten, da ich mir vor ziemlich genau zwei Monaten einen Bänderriss zugezogen habe", war der vielumjubelte Überraschungssieger selbst von den Socken. "Aber es hat einen Schub Extramotivation gegeben, dass meine Freunde zum Zugucken gekommen sind." Schwerer Rückschlag: Ostern warf Trainer Roman Buhl das Handtuch. Jetzt wird der U23-Meister von Hans-Jörg Thomaskamp und Jürgen Palm betreut. "Die Leistung bestätigen", sei nun vornehmliches Ziel. "Vielleicht kann mich an 2,20 Meter herantasten." U20-Vize-Weltmeister Falk Wendrich (TV Wattenscheid 01) wurde Vizemeister, gefolgt von Tim Schenker (LAC Erdgas Chemnitz; beide 2,08 m). hk

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WEITSPRUNG

Stephan Hartmann wieder eindrucksvoll

Stephan Hartmann (LG Nord Berlin) verteidigte seinen Vorjahrestitel ebenso erfolgreich wie eindrucksvoll. Und kam - obwohl angeschlagen - mit 7,81 Metern dicht an seinen Saisonrekord heran. "Es ist viel besser gelaufen, als ich es erhofft hatte. Ich habe mir in der vorigen Woche in Weinheim eine Fersenprellung zugezogen und deshalb heute nicht alle Versuche absolviert", erklärte der Fünfte der U20-WM von 2012. "Ich werde jetzt erst einmal die Belastung zurücknehmen, damit der Schmerz verschwindet." In Ulm wolle er dann sehen was geht. "Vielleicht kann ich die Jungs ein bisschen ärgern", schickte er einen Gruß an die Mitbewerber. Angesprochen auf mögliche Weiten über acht Meter sagte der 20-Jährige: "Das ist noch einmal ein gehöriges Stück weiter. In diesen Dimensionen denke ich noch nicht." Vizemeister Maximilian Entholzner (1. FC Passau) setzte mit der Verbesserung um 27 Zentimeter auf 7,70 Meter ein Achtungszeichen.Platz drei ging an Vincent Vogel (LAC Erdgas Chemnitz; 7,65 m). hk

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KUGELSTOSSEN

Christian Jagusch wiederholt Vorjahressieg

Gewonnen hatte Christian Jagusch (SC Neubrandeburg) bereits, als er im sechsten Durchgang die Kugel auf die Tagesbestweite von 19,38 Metern wuchtete. „Ich dachte es wäre etwas weiter gewesen“, haderte er kurz mit der Weite. „Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Ich möchte in diesem Jahr konstante 19er-Weiten zeigen. Beim Drehstoßen kann dann immer mal ein Ausrutscher nach oben drin sein.“ Den Ausrutscher nach oben hätte sich auch Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) gewünscht. Mit Silber war er zufrieden, etwas weiter als 18,45 Meter hätte er aber gerne gestoßen. „Die 19er sind da. Ich muss sie einfach nur abholen“, sagte er schmunzelnd. Bronze sicherte sich Patrick Müller (SC Neubrandenburg; 17,92 m). mh

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HAMMERWURF

Nils Lindner trumpft auf

"Ein ordentlicher Wurf", kommentierte Nils Lindner (ASV Erfurt), der Vorjahres-Dritte, seine im vierten Durchgang rausgehauenen 68,77 Meter - eine Verbesserung um exakt einen Meter. "Ich war auf den Punkt fit. Bislang konnte ich in diesem Sommer die im Training erzielten Weiten im Wettkampf nicht umsetzen, aber wir haben den Fehler gefunden und an der Körperhaltung beim Anschwingen gearbeitet, sodass ich jetzt besser Tempo mache", erklärte der 21-Jährige. "In Ulm Fünfter werden, das wäre schon in Ordnung", meinte der Thüringer. Im nächsten Jahr sollen die 70 Meter fallen. Dann ist die U23-EM das große Ziel. In einem bis zuletzt spannenden Wettkampf holte Simon Lang (LG Stadtwerke München), im vergangenen Jahr Vierter der U20-EM, mit der Verbesserung auf 67,92 Meter Silber. Nach zweiten Plätzen in den beiden letzten Jahren musste Tristan Schwandke (TV Hindelang, 66,92 m) mit Bronze zufrieden sein. hk

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SPEERWURF

Julian Weber knackt 80-Meter-Marke

Mit seinem ersten Wurf überraschte Julian Weber (USC Mainz) die Konkurrenz und sich selbst. 80,22 Meter wurden für die U20-Europameister des Vorjahres gemessen. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte der strahlende Sieger. Nach einer Meniskus-Operation im Januar und Rückenbeschwerden in den letzten Wochen verlief die Vorbereitung des Mainzers nicht ideal. „Ich konnte nicht richtig in die Belastung gehen, aber das musste ich auch nicht. Ich brauche ein Wohlfühltraining. Das schöne Wetter hat sehr geholfen.“ So konnte Julian Weber im Auestadion „ganz relaxt“ an den Start gehen. Das zahlt sich mit einer Top-Weite und dem Titel gleich doppelt aus. Weniger gut lief es für seinen Herausforderer, Johannes Vetter (Dresdner SC 1898). „Ich habe momentan große technische Probleme und werfe zehn bis zwölf Meter unter meinen Möglichkeiten.“ So standen am Ende 68,88 Meter und Silber zu Buche. Bronze ging an Patrick Walecki (TSV Bayer 04 Leverkusen) der sich auf 68,67 Meter steigerte. mh

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