| Halbmarathon

Violah Jepchumba überrascht mit Top-Zeit in Prag

Hochklassige und nicht erwartete Ergebnisse gab es Samstag beim Halbmarathon in Prag (Tschechien). Die Überraschung des Tages gab es im Rennen der Frauen: Bei sehr guten Wetterbedingungen stürmte Violah Jepchumba zu einer Jahresweltbestzeit von 65:51 Minuten. Die Kenianerin erzielte damit die viertschnellste je gelaufene Zeit. Die als Titelverteidigerin und Favoritin angetretene Worknesh Degefa lief als Zweite mit 66:14 Minuten einen äthiopischen Rekord.
Jörg Wenig

Mit einer derartigen Zeit und einem neuen Streckenrekord von Violah Jepchumba war in Prag nicht annähernd zu rechnen, denn die Läuferin war mit einer persönlichen Bestzeit von 69:29 Minuten ins Rennen gegangen und steigerte sich damit gleich um 3:38 Minuten. Die 26-Jährige ist zwar erst seit zwei Jahren international am Start, doch auch ihre bisherige 10-Kilometer-Bestzeit von 32:09 Minuten deutete nicht auf eine solche Leistung hin.

In Prag passierte Violah Jepchumba diese Marke am Sonnabend in 30:29 Minuten. Auch das ist eine außergewöhnliche Zeit, speziell während eines Halbmarathons. Wenn die Veranstalter an der 10-Kilometer-Marke eine offizielle Zeitnahme eingerichtet hatten, ist dies eine Jahresweltbestzeit und die drittschnellste je gelaufene 10-Kilometer-Zeit. Der Weltrekord der Britin Paula Radcliffe ist nur acht Sekunden schneller. Sie lief 2003 in San Juan (Puerto Rico) 30:21 Minuten.

Zwischenzweitlich auf Weltrekord-Kurs

Bis nach der 10-Kilometer-Marke liefen Violah Jepchumba und Worknesh Degefa Zwischenzeiten, die deutlich unter dem  Weltrekord von Florence Kiplagat (Kenia; 65:09 min) lagen. Doch dieses Tempo konnte die Kenianerin, die nach 10 Kilometern einen Vorsprung von fünf Sekunden auf Degefa hatte, dann doch nicht halten. Nach 15 Kilometern hatte sie zwar ihren Vorsprung auf 13 Sekunden vergrößert, lag aber außerhalb des Weltrekordes. Hinter Jepchumba und Degefa belegten die Kenianerinnen Gladys Yator (68:39 min) und Lucy Karimi (68:43 min) schließlich die Ränge drei und vier.

Im Rennen der Männer setzte sich Titelverteidiger Daniel Wanjiru vor der 20-Kilometer-Marke von seinem letzten an der Spitze verbliebenen Konkurrenten, seinem Landsmann Barselius Kipyego, ab. Wanjiru lief mit 59:20 Minuten ebenfalls eine Weltklassezeit und belegt damit in der aktuellen Jahresweltbestenliste Platz drei - wenn man nur Ergebnisse von Strecken berücksichtigt, die rekordkonform sind. Kipyego folgte als Zweiter in 59:30 Minuten. Dritter wurde der Äthiopier Adugna Takele in 59:40 Minuten. Auch die folgenden beiden Kenianer, Norbert Kigen (59:42 min) und Peter Kirui (59:50 min), blieben noch unter einer Stunde. Der große Favorit Abraham Cheroben (Kenia) kam nicht ins Ziel.

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