| Diamond League-Meeting Rom

Wie schnell ist Konstanze Klosterhalfen über 1.500 Meter?

Beim Diamond League-Meeting in Rom stellen sich am Donnerstag (8. Juni) acht DLV-Athleten der internationalen Konkurrenz. Während die Speerwerfer um Thomas Röhler schon auf der derzeit größten Meeting-Bühne etabliert sind, stehen Konstanze Klosterhalfen und Gina Lückenkemper vor ihrer Diamond League-Premiere. Beide lassen durch bisher starke Saison-Leistungen darauf hoffen, dass diese Bewährungsprobe gelingt.
Jan-Henner Reitze

In ihrer jungen Karriere gelingt ihr bisher alles. Auch in diesem Sommer läuft es für Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) wie am Schnürchen. Über 5.000 Meter lief die 20-Jährige in Karlsruhe in 14:51,38 Minuten auf Platz zwei in der ewigen DLV-Bestenliste, über 800 Meter blieb sie am Samstag in Pfungstadt erstmals unter zwei Minuten (1:59,65 min). Fans und Szene sind gespannt, was die Zweite der Hallen-EM auf den 1.500 Metern drauf hat. Die Antwort gibt es am Donnerstag (8. Juni) beim Diamond League-Meeting in Rom (Italien).

Im Gegensatz zu ihren beiden bisherigen Top-Rennen des Sommers, die jeweils ein Sololauf waren, ist diesmal ein starkes Feld inklusive Tempomacherin am Start. Neben dem Kampf gegen die Uhr, gilt es auch, sich auf dieser Bühne zu bewähren. "Wir hoffen, dass nicht gebummelt wird", erklärt Trainer Sebastian Weiß, der eine Zeit um die vier Minuten für möglich hält. "Konstanze möchte sich im internationalen Feld gut verkaufen. Ich traue ihr eine Bestzeit zu." Angekündigt haben sich unter anderem mit Rababe Arafi (Marokko) und Gudaf Tsegay (Äthiopien) zwei Athletinnen, die in diesem Sommer schon Zeiten von 4:01 gelaufen sind, sowie die EM-Zweite Sifan Hassan (Niederlande).

Einige Richtwerte, die für das Rennen des Shooting-Stars relevant sind: Die Norm (4:07,50 min) für die WM in London (Großbritannien; 4. bis 13. August). Die Bestzeiten von Konstanze Klosterhalfen (Freiluft: 4:06,91 min; Halle: 4:04,45 min) über 1.500 Meter. Die schnellste Zeit einer Deutschen des Jahrtausends ist Kathleen Friedrich 2001 gelaufen (4:04,27 min). Die schnellste Zeit im DLV in den vergangenen 25 Jahren stammt von Kristina da Fonsceca-Wollheim (4:01,42 min) - gelaufen 1998 in Rom. Wird sich die italienische Hauptstadt wieder als gutes Pflaster erweisen? Welche dieser Marken wird die Deutsche Meisterin unterbieten? So groß die Freude über eine Spitzenzeit auch wäre, genauso schön wäre es auch, wenn noch einige Marken für die nächsten Rennen stehen bleiben würden.

DLV-Trio gegen den Rest der Speerwurf-Welt

Der Besetzung eines möglichen WM-Finals gleich kommt die Konkurrenz im Speerwurf. Mittendrin drei DLV-Athleten. Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena), Johannes Vetter (LG Offenburg) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim) wollen sich dabei nicht nur gegen die internationale Elite behaupten, sondern auch im internen Kampf um die WM-Tickets weiter Position beziehen. Außerdem geht es um die Qualifikation fürs Finale der Diamond League in Zürich (Schweiz; 24. August).

Der Diamond League-Sieger des vergangenen Jahres Jakub Vadlejch (Tschechische Republik), Weltmeister Julius Yego (Kenia), der Olympiasieger von 2012 Keshorn Walcott (Trinidad & Tobago) sowie die Dauerbrenner Tero Pitkämäki (Finnland) und Vitezslav Vesely (Tschechische Republik) haben sich ebenfalls angekündigt.

Kristin Gierisch und Marie-Laurence Jungfleisch wollen ihr Niveau bestätigen

Im Dreisprung stellt sich Hallen-Europameisterin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) starker Konkurrenz um die Olympiasiegerinnen von 2016 Caterine Ibarguen (Kolumbien) und von 2012 Olga Rypakova (Kasachstan) sowie Yulimar Rojas (Venezuela), die zuletzt in Andujar (Spanien) an den 15 Metern kratzte. Nach dem besten Saisoneinstand ihrer Karriere kann die Chemnitzerin selbstbewusst in den Wettkampf gehen.

Stabhochspringerin Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen) hatte aus dem Training und aus verkürztem Anlauf in Doha (Katar) Anfang Mai schon die WM-Norm (4,55 m) gemeistert. Wie hoch hinaus geht es diesmal? Aufsteigende Form mit einem Sprung über die WM-Norm (1,94 m) bewies zuletzt auch Hochspringerin Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart), die auch gegen internationale Konkurrenz dieses Niveau zeigen möchte.

Gina Lückenkemper vor Premiere

Die DLV-Sprinterinnen haben in diesem Sommer schon durch schnelle Zeiten und den Sieg bei der Staffel-WM Schlagzeilen gemacht. Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) darf ihre Schnelligkeit über 100 Meter in Rom unter anderem gegen Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande) beweisen. Für die EM-Dritte über 200 Meter ist es der erste Einzelstart in der Diamond League.

Über 5.000 Meter kommt es zum Duell zwischen Hallen-Weltrekordlerin Genzebe Dibaba (Äthiopien), die an der Freiluft-Bestmarke ihrer Schwester Tirunesh Dibaba (14:11,15 min) bisher gescheitert ist, und der Kenianerin Hellen Obiri.

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